Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
Schale mit Früchten in der Nähe des Kamins. Er suchte sich eine reife Birne aus, ließ sich in einen Stuhl vor dem Feuer sinken und starrte brütend in die Flammen, wobei er gegen sein dringendes Verlangen ankämpfte, sie aufzusuchen. Er hatte einige Entscheidungen zu treffen. Er musste einen Weg finden, sich ehrenwert zu verhalten, das Richtige zu tun, aber er wusste nicht mehr, was das Richtige war. Nichts war nur noch weiß oder schwarz; es gab keine einfachen Antworten. Er wusste, dass es gefährlich war, auf Caithness zu bleiben, aber er wollte es, mehr als alles, was er je in seinem Leben gewollt hatte.
    Er war so gedankenverloren, dass er nicht wahrnahm, wie Ramsay sich näherte, bis ihn die tiefe, polternde Stimme des Highlanders aufschreckte. Das allein hätte ihn warnen sollen, dass er seine Wachsamkeit gefährlich vernachlässigte.
    »Wo bist du gewesen, Roderick?«
    »Reiten.«
    »Den ganzen Tag? Verflucht, Mann, da gibt es eine schöne
    Frau im Schloss und du reitest den ganzen Tag durch die Gegend?«
    »Ich musste nachdenken. Reiten macht mir den Kopf frei.«
    »Das will ich wohl meinen, dass du nachdenken muss- test«, murmelte Ramsay für sich.
    Mit seinem übersteigerten Gehör vernahm Grimm jede Silbe. Er drehte sich um und sah Ramsay in die Augen. »Was meinst du, worüber ich nachdenken sollte?«
    Ramsay sah ihn verblüfft an. »Ich stehe ein Dutzend Schritte von dir entfernt! Du kannst das unmöglich gehört haben.«
    »Offensichtlich habe ich es gehört«, sagte Grimm kühl. »Was ist es also, wovon du glaubst, dass ich mir darüber Gedanken machen sollte?«
    Ramsays dunkle Augen flackerten auf und Grimm konnte sehen, dass er versuchte, sein sprunghaftes Temperament zu zügeln. »Versuchen wir es mit Ehre, Roderick«, sagte Ramsay förmlich. »Ehren wir unseren Gastgeber. Und seine Tochter.«
    Grimms Lächeln war Unheil verkündend. »Ich mache dir einen Vorschlag, Logan. Wenn du meine Ehre nicht zur Sprache bringst, werde ich deine nicht aus dem Schweinestall herausziehen, in dem sie schon seit Jahren gefüttert wird.«
    »Meine Ehre...«, hob Ramsay hitzig an, doch Grimm schnitt ihm unduldsam das Wort ab. Er hatte wichtigere Dinge im Kopf, als sich mit Ramsay zu streiten.
    »Kommen wir einfach zur Sache, Logan. Wie viel Gold schuldest du Campbell? Die Hälfte dessen, was Jillian wert ist? Oder ist es mehr? Soviel ich weiß, steckst du so tief in Schulden, dass du dich ebenso gut einsargen lassen könntest. Sollte es dir gelingen, die Erbin von St. Clair zu gewinnen, wärst du in der Lage, deine Schulden zu tilgen und einige Jahre lang ausschweifend zu leben. Stimmt's?«
    »Nicht alle sind so wohlhabend wie du, Roderick. Für einige von uns, die ein zahlenmäßig großes Gefolge haben, ist es ein Kampf, seinen Clan zu versorgen. Und mir liegt sehr viel an Jillian«, knurrte Ramsay.
    »Dessen bin ich mir sicher. Genauso, wie dir viel daran liegt, dass dein Bauch immer mit dem besten Essen und dem edelsten Whisky gefüllt ist. Genauso, wie dir viel daran liegt, einen reinrassigen Hengst zu reiten und deine Wolfshunde zur Schau zu stellen. Vielleicht liegt es an all diesen Ausgaben, dass es dir so schwer fällt, für deine Leute zu sorgen. Wie viele Jahre hast du bei Hofe vertrödelt und hast das Gold so freigebig verteilt, wie es dein Clan heranschaffen konnte?«
    Ramsay wandte sich ab und war für einige Zeit still. Grimm beobachtete ihn und jeder Muskel seines Körpers war angespannt. Logan hatte einen gewalttätigen Charakter - Grimm hatte das schon früher erlebt. Innerlich schalt er sich, sich den Mann zum Gegner gemacht zu haben, doch Ramsay Logans Hang, seine eigenen Bedürfnisse über die seines hungernden Clans zu stellen, machte ihn wütend.
    Ramsay atmete tief durch, drehte sich um und versetzte Grimm mit seinem freundlichen Lächeln in Erstaunen. »Du schätzt mich falsch ein, Roderick. Ich gebe zu, meine Vergangenheit ist nicht gerade vorbildlich, aber ich bin nicht mehr der, der ich einmal war.«
    Grimm beobachtete ihn und Skepsis sprach aus jeder Linie seines Gesichtes.
    »Siehst du? Ich bleibe völlig ruhig.« Ramsay hob beschwichtigend die Hände. »Ich kann verstehen, wieso du diese Dinge von mir denkst. Ich war einst ein zügelloses, selbstsüchtiges, verkommenes Wesen. Aber das bin ich nicht mehr. Ich kann es dir nicht beweisen, nur die Zeit wird meine Aufrichtigkeit unter Beweis stellen. Gestehe mir so viel zu, ja?«
    Grimm schnaubte. »Sicher Logan. So viel werde ich dir

Weitere Kostenlose Bücher