Das Herz Eines Highlanders
nicht den Mann haben kann, den sie will, Elizabeth. Er war hier und er ist gegangen. Und damit ist die Sache beendet.« Gibraltar seufzte und blickte auf den starren Rücken seiner Tochter, die dastand und an ihren Rockfalten zupfte. »Elizabeth, ich habe es versucht. Siehst du nicht, dass ich es versucht habe? Ich wusste, wie Jillian für Grimm empfand. Aber ich werde den Mann nicht zwingen, sie zu heiraten, und selbst, wenn ich es täte, was könnte Gutes dabei herauskommen? Jillian will keinen erzwungenen Ehemann.«
»Du wusstest, dass ich ihn liebte?«, rief Jillian aus. Beinahe hätte sie ihn umarmt, fing sich aber und versteifte sich weiter.
Gibraltar musste fast lachen; ein Besenstiel konnte nicht starrer sein als das Rückgrat seiner Tochter. Genauso störrisch wie ihre Mutter. »Natürlich, Mädchen. Ich habe es schon vor Jahren in deinen Augen gesehen. Also habe ich ihn für dich hierher geholt. Und nun erzählt mir Kaley, dass er vor vierzehn Tagen fortgegangen ist und dir gesagt hat, du sollst Quinn heiraten. Jillian, er ist fort. Er hat seine Gefühle dargelegt.« Gibraltar richtete sich auf. »Ich werde meine Tochter nicht irgendeinem unbesonnenen Bastard überlassen, der zu dumm ist zu erkennen, was für einen Schatz er sich sichern könnte. Ich will meine Jillian nicht an einen Mann verschenken, der nicht zu würdigen weiß, welch einmalige Frau sie ist. Was wäre ich für ein Vater, der einem Mann hinterherjagt und ihm seine Tochter vor die Füße wirft?«
Elizabeth zog die Nase hoch und verkniff sich eine Träne. »Du hast ihn herbeigeschafft, weil du wusstest, dass sie ihn liebt«, gurrte sie. »O Gibraltar! Obwohl ich glaubte, er sei nicht gut für sie, hast du alles durchschaut. Du wusstest, was Jillian wollte.«
Gibraltars Freude über die Bewunderung seiner Frau verflog schnell, als Jillian traurig die Schultern hängen ließ.
»Ich habe mir niemals träumen lassen, dass du wusstest, wie ich empfand, Papa«, sagte Jillian kleinlaut.
»Aber natürlich. Genauso, wie ich weiß, wie du zur Zeit empfindest. Aber du musst dich den Tatsachen stellen. Er ist gegangen, Jillian -«
»Ich weiß, dass er gegangen ist! Müsst ihr mich alle daran erinnern?«
»Ja, wenn du darauf bestehst, dein Leben wegwerfen zu wollen. Ich habe ihm die Chance gegeben und er war zu dumm, sie zu nutzen. Du musst dein Leben leben, Mädchen.«
»Er dachte, dass er nicht gut genug für mich sei«, murmelte Jillian.
»Das hat er gesagt?«, hakte Elizabeth geistesgegenwärtig nach.
Jillian blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »So ungefähr. Er sagte, dass ich unmöglich begreifen könne, was geschehen würde, sollte er mich heiraten. Und er hat Recht. Wie schrecklich das auch sein mag, was er im Geiste vor sich sieht, ich kann ihm nicht einmal ansatzweise folgen. Er benimmt sich, als gäbe es um ihn irgendein schreckliches Geheimnis, und Mama, ich kann ihn nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was er glaubt, dass mit ihm nicht stimmt. Grimm Roderick ist der beste Mensch, dem ich je begegnet bin, außer dir, Papa.«
Jillian schenkte ihrem Vater ein schwaches Lächeln, bevor sie sich zum Fenster begab und auf die geschwärzte Wiese hinausblickte.
Gibraltars Augen verengten sich und er blickte nachdenklich zu Elizabeth, die überrascht ihre Augenbrauen hochzog.
Sie weiß es immer noch nicht. Sag es ihr, bewegte Elizabeth wortlos die Lippen und betrachtete den erstarrten Rücken ihrer Tochter.
Dass er ein Berserker ist?, gab Gibraltar stimmlos zurück. Er muss es ihr selbst sagen.
Er kann nicht. Er ist nicht hier!
Er weigert sich. Und ich werde ihm das nicht abnehmen. Wenn er sich nicht selbst dazu bringen kann, ihr zu vertrauen, sollte sie ihn nicht heiraten. Er ist offensichtlich nicht Manns genug für meine Jillian.
Unsere Jillian.
Er zuckte mit den Achseln. Dann durchschritt er das Arbeitszimmer und legte Jillian beschwichtigend die Hände auf die Schultern. »Es tut mir Leid, Jillian. Wirklich. Ich dachte, dass er sich im Laufe der Jahre vielleicht geändert hat. Aber dem ist nicht so. Dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass du heiraten musst. Ich würde mir Quinn wünschen.«
Sie versteifte sich und zischte leise: »Ich werde niemanden heiraten.«
»O doch«, verkündete Gibraltar unnachgiebig. »Ich werde morgen die Bekanntmachung ausgeben und in drei Wochen wirst du irgendeinen heiraten.«
Jillian wirbelte herum und sah ihm ins Gesicht, ihre Augen
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