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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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für ein neues Land. Seine Gedanken wanderten nach England, doch jede Faser des Schotten in ihm rebellierte.
    Wie sollte er weiterleben, ohne Jillian jemals wieder zu berühren? Nachdem er solche Freuden genossen hatte, wie sollte er seine inhaltslose Existenz ertragen? Bei Gott, es wäre besser gewesen, er hätte nie erfahren, wie sein Leben hätte sein können! In jener schicksalhaften Nacht, hoch über Tuluth, hatte er nach dem Berserker gerufen, hatte um die Gabe der Vergeltung gebettelt, ohne zu erkennen, wie allumfassend diese Vergeltung sein würde. Vergeltung brachte die Toten nicht wieder zurück, sie tötete den Rächen
    Doch Reue brachte ihn auch nicht weiter, schalt er sich. Er verfügte über das Untier und das Untier verfügte über ihn, so einfach war das. Resignation nahm ihm die Sicht und es blieb nur eine Frage: Wohin jetzt, Grimm Roderick?
    Er lenkte Occam in die einzige Richtung, die ihm noch verblieb: in die verbotenen Highlands, wo er in der Wildnis verschwinden konnte. Er kannte jede verlassene Hütte und Höhle, jede Quelle der Zuflucht vor dem bitterkalten Winter, der bald schon den Bergen eisige weiße Hüte aufsetzen würde.
    Er würde wieder frieren.
    Während er Occam mit den Knien lenkte, flocht er sich Kriegszöpfe ins Haar und fragte sich, ob ein unbesiegbarer
    Berserker an etwas so Harmlosem sterben konnte wie an einem gebrochenen Herzen.
     
    Jillian blickte traurig auf die geschwärzte Wiese von Caithness. Alles war Erinnerung. Es war November, und die verhasste Wiese würde schwarz bleiben, bis der erste Schneefall kam, um sie zu bedecken. Sie konnte das Schloss nicht verlassen, ohne sich an jene Nacht zu erinnern, an das Feuer, an Grimms Abschied. Die Wiese erstreckte sich in einem gewaltigen, nie endenden Teppich von schwarzer Asche.
    Er hatte sie aufgegeben, weil er ein Feigling war.
    Sie hatte versucht, Entschuldigungen für sein Verhalten zu finden, aber es gab keine. Der mutigste Mann, den sie je kennen gelernt hatte, fürchtete sich vor der Liebe. Nun gut, zur Hölle mit ihm!, dachte sie trotzig.
    Sie verspürte Schmerz; sie wollte es nicht verleugnen. Der bloße Gedanke, den Rest ihres Lebens ohne ihn verbringen zu müssen, war unerträglich, aber sie weigerte sich, darin zu verweilen. Das wäre der sichere Weg in den emotionalen Zusammenbruch. Also schürte sie ihre Wut ihm gegenüber und klammerte sich daran fest wie an einem Schild vor ihrem verletzten Herzen.
    »Er kommt nicht zurück, Mädchen«, sagte Ramsay mit sanfter Stimme.
    Jillian biss die Zähne zusammen und wirbelte herum, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Darauf bin ich auch schon gekommen, Ramsay«, sagte sie gelassen.
    Ramsay ließ sie nicht aus den Augen. Als sie Anstalten machte, sich zu entfernen, schoss seine Hand vor und legte sich um ihr Handgelenk. Sie versuchte sich zu befreien, aber er war zu stark. »Heirate mich, Jillian, ich gelobe, ich werde dich wie eine Königin behandeln. Ich werde dich niemals im Stich lassen.«
    Nicht, solange ich dir Geld bringe, dachte sie. »Lass mich los«, zischte sie.
    Er rührte sich nicht. »Jillian, überdenke deine Situation. Deine Eltern werden jeden Tag zurückerwartet und gehen davon aus, dass du heiraten wirst. Sie werden dich wahrscheinlich zu einer Entscheidung zwingen, wenn sie zurückkommen. Ich würde gut zu dir sein«, versprach er.
    »Ich werde niemals heiraten«, sagte sie im Brustton der Überzeugung.
    Sein Betragen änderte sich unverzüglich. Als sein höhnischer Blick über ihren Unterleib wanderte, war sie schockiert; als er sprach, war sie vorübergehend sprachlos.
    »Wenn in deinem Bauch ein Bastard heranwächst, wirst du möglicherweise anders denken, Mädchen«, sagte er mit einem schmierigen Lächeln. »Dann werden deine Eltern dich zwingen zu heiraten, und du wirst von Glück sagen können, wenn ein anständiger Mann dich dann noch nimmt. Es gibt ein Wort für Frauen wie dich. Du bist nicht so unbefleckt«, geiferte er.
    »Wie kannst du es wagen!«, schrie sie ihn an. Die Versuchung, ihm das gezierte Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen, war so überwältigend, dass sie ihr ohne Zögern nachgab.
    Ramsays Gesicht wurde weiß vor Wut und die roten Striemen ihres Schlages zeichneten sich deutlich ab. Er ergriff ihr anderes Handgelenk und zog sie zu sich heran, vor Wut strotzend. »Das wirst du eines Tages bereuen, Mädchen. « Er stieß sie so brutal von sich, dass sie stolperte. Für einen Augenblick sah sie eine solche Brutalität in seinen

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