Das Herz Von Elowia
Prinzens und eines Mischbluts rette, wovon der eine keinen Stein besitzt und die andere mit ihrem nicht umgehen kann.«
Sie packte Barrn und warf ihn kurzerhand über ihre Schulter, dessen Proteste sie gleich im Keim erstickte. »Ruhe. Wir werden sonst alle sterben. Ihr Diamantaner seit auch so zerbrechliche Wesen.«
Die Dämonin rannte mit Barrn auf ihrem Rücken durch den Gang und Lilith folgte ihr außer Atem.
Sie keuchte und schnaufte und dunkle Sterne blitzen vor ihren Augen auf. Trotz des Schwindelgefühls eilte sie weiter hinter dem breiten Rücken der Dämonin her, der sich immer weiter entfernte. Lilith stolperte und fiel hin. Mühsam rappelte sie sich wieder auf und fand sich alleine in dem düsteren Gang wieder. Sie schluckte und ihr Diamant flammte auf und erhellte den Gang. Sie tastete sich an der Wand weiter. Ihr Stein zog, nach dem Duell mit Titan, unaufhörlich Energie aus ihrem Körper. Sie wankte weiter.
Ein rauchiger Duft erfüllte den Raum und die Dämonin stand vor ihr. Sie trug Barrn nicht mehr auf ihren Schultern. Sie ließ sich in die Knie sinken und sah Lilith tief in ihre goldenen Augen. »Niemand hat diesen reinen Goldton außer Hereket, er hat nicht gelogen, du bist wirklich ihre Tochter.«
Die Gestalt der Dämonin verschwamm vor ihren Augen und kalte Arme legten sich um ihre Taille und sie wurde hochgehoben und davon getragen. Die Wände flogen an ihr vorbei und zerflossen zu einer dunklen Einheit. Sie schloss erschöpft die Augen, als ihr Diamant seinen Tribut forderte.
Sie schlug die Augen auf. Sie lag neben Barrn in einer Höhle. Barrn hatte sich im Schneidesitz neben sie gesetzt. »Sie ist weg«, sagte er als Lilith sich schwerfällig hochhievte und sich suchend umsah.
»Sie hat uns außerhalb des Dorfes gebracht und ist dann verschwunden.«
Lilith richtete sich enttäuscht auf. »Mehr war ja auch nicht zu erwarten. Sie ist immer noch eine Dämonin und die mögen keine Diamantaner, dass sie uns gerettet hat, grenzte ja schon an ein Wunder.«
Barrn nickte. Sein Ausdruck war schmerzverzerrt, als er aufstand und die Wunden wieder aufbrachen. »Es wird bald Tag. Wir sollten hier bleiben, bis es kühler geworden ist.«
Lilith sah aus der kleinen Höhle hinaus, die eigentlich nur aus überdimensionalen Felsbrocken bestand, die sich ineinander verkeilt hatten. Die Hitze der Wüste war schon deutlich zu spüren, obwohl die Sonne erst gerade durch den Nachthimmel brach.
Sie seufzte auf und streckte sich aus und Barrn folgte ihrem Beispiel.
»Barrn«, begann sie leise. »Wer ist Hereket?«
»Barrn?« Er reagierte nicht, und als sie sich auf ihre Ellenbogen stütze, um ihn ansehen zu können, merkte sie, dass er eingeschlafen war.
Sie wollte ihn nicht wecken. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Lilith holte den Mantel, den die Dämonin neben dem Eingang zusammen mit dem Schwert hingelegt hatte, und deckte ihn damit zu. »Du darfst nicht sterben, Prinz. Noch ist deine Zeit nicht gekommen, hörst du?«
Sie schloss die Augen und stieg tief zu der Quelle ihrer Macht hinab. Aber der Kampf mit Titan hatte auch ihre Reserven aufgebraucht. Dort, wo sie vorher eine sprudelnde Quelle vorgefunden hatte, war nur noch ein kleiner, vielfarbiger Rinnsal. Sie wob die bunten Fäden zu einem feinen Netz und legte es wie einen Schleier über Barrns geschunden Körper. Plötzlich fühlte sie ein dunkles Vibrieren. Nachdenklich tastete sie nach der rabenschwarzen Aura, die aus seinem Körper zu strömen schien. Aber sie konnte kein Juwel fühlen, nur dessen schwache Aura. Ratlos und müde zog sie sich von Barrn zurück.
Ihr Juwel hatte ihm zu einem ruhigeren Schlaf verholfen, denn er lag nun friedlich vor ihr. Sein Körper hatte aufgehört, gegen den Schmerz anzukämpfen. Lilith streckte ihre Hand aus und berührte seine Wange. Er sah so sanft aus.
Sie saß neben ihm, den ganzen Tag lang und wachte über seinen Schlaf. Erst als es wieder dunkler wurde, erhob sich ungelenk und ging auf sein Schwert zu. Die Dämmerung hatte sich bereits mit ihrer frischen Kühle über das Land gelegt und die sengende Hitze vertrieben. Der Mond stand schon am Himmel und tauchte die Wüste in ein geheimnisvolles Licht, welches eine seltsame anmutende Mystik verbreitete.
Lilith wurde es schwer ums Herz und sie sah auf das funkelnde Metall, das vor ihr lag und sie verführerisch anstrahlte.
Sie musste dem ein Ende setzten. Sie musste Titan töten.
Sie hob das Schwert auf und hielt es im fahlen Mondlicht empor. Es wog schwer in ihren
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