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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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lässt immer die Anderen für sich arbeiten.«
Kolkan hörte auf, die Scherben aufzusammeln. »Nein«, flüsterte er. »Mein Bruder ist nicht so. Hanak der Sucher, der ist so, aber mein Bruder nicht.«
»Das ist ein und dieselbe Person«, fauchte Lilith und schnippte einen Tonkrümel neben sich weg.
Kolkan folgte der Flugbahn des Tones und streckte sich nach vorne und sammelte auch den letzten Rest des ehemaligen Bechers ein.
»Mein Bruder und der Sucher sind zwei verschiedene Personen. Einzig und allein sein Juwel bestimmt, wer er ist.« Er zuckte mit seinen breiten Schultern. »Aber wie sollst du mich auch schon verstehen können?«
Er richtete sich auf und legte seine Hand auf den blankpolierten Türknauf. »Was ich in meinem Bruder sehe, siehst du in Barrn.«
Lilith begriff die Worte des Schmiedes nicht vollständig, hatte aber eine Ahnung, was seine Worte bedeuten könnten, doch ehe sie ihn danach fragen konnte, verließ er die Kammer und sie hörte, wie der Türriegel wieder von außen vorgeschoben wurde.
Lilith war wieder alleine mit ihren Gedanken und um sich von den düsteren Gedanken abzulenken, unterzog sie dem Raum einer genaueren Begutachtung. Ihr Interesse galt einer kleinen und glatt geschliffenen Schatulle. Sie musste sich dafür auf die Zehnspitzen stellen und ihren Arm bis aufs äußerste strecken, bevor sie mit ihren Fingerspitzen die Schachtel zu fassen bekam. Neugierig zog sie das Holzstück an sich und klappte mit klopfendem Herzen den Deckel zurück. Ihr Atem stockte, als sie das wunderschöne Messer erblickte, welches in grünen Samt eingeschlagen worden war. Ihre Finger berührten ehrfürchtig das kalte Metall und fuhren hinab zu dem fein gearbeiteten Schaft, indem ein dunkler Diamant funkelte. Sie wog das Meisterstück andächtig in ihren Händen, bevor sie es unter ihr Hemd gleiten ließ. Dann klappte sie die Schachtel wieder zu und stellte sie genau an ihren ursprünglichen Platz zurück. Sie verstand nicht, wie Kolkan so unvorsichtig gewesen sein konnte, sie in einem Raum zu sperren, wo er seine Dolche aufbewahrte.
Das kalte Metall hat sich gerade ein wenig an ihrem Körper erwärmt, da wurde die Türe schon wieder geöffnet und Hanak stand im Türrahmen. Hand. Seine Mimik wirkte für Lilith wie aus Stein gehauen, aber beim genaueren Hinsehen, zeichneten sich feine Zornesfalten auf seiner Stirn ab. Sein Juwel murrte auf, als es von seinem Herren in ihre Richtung getragen wurde, und zischte wütend gegen ihren blassen Diamanten.
»Du möchtest mir also nicht gehorchen?«, fragte er kühl und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
»Wollte ich das denn je?«, gab sie spöttisch zurück und zeigte ein breites Grinsen, wofür sie ihren ganzen Mut aufbringen musste, denn aus den zarten Linien auf seiner Stirn waren inzwischen tiefe Furchen geworden.
Zu ihrer Verblüffung glättete sich seine Haut sofort wieder und er brach in ein selbstgefälliges Lachen aus.
»Mir soll es reicht sein. Je früher du stirbst umso besser.«
Er packte ihr Kinn und drückte zu. Keuchend stieß sie ihn weg, aber da holte er schon aus und schlug ihr ins Gesicht. Lilith schnappte sich seine Hand, mit der er sie geschlagen hatte, und biss rein. Gepeinigt entriss er ihr seine Hand und beide taumelten sie im Gefecht gegen das Regal, dessen Inhalt sich scheppernd über ihnen entleerte.
Die Tür öffnete sich stürmisch und Kolkan stand mit einem ungläubigen Aufstöhnen im Türrahmen.
»Hör auf«, befahl er Hanak und zog seinen Bruder zu sich heran und aus Liliths Reichweite. Er beäugte sie beide, dabei schien er herausfinden zu wollen, von wem mehr Gefahr ausging.
Hanak hielt sich seine blutende Hand und sein Juwel sprühte tiefschwarze Funken. Er konnte es kaum zügeln.
»Willst du sie umbringen, Hanak? Dann mach nur so weiter. Ihr Juwel ist aschgrau, falls du es noch nicht bemerkt hast.«
Hanak schielte erst verstohlen auf Liliths Juwel, bevor er kurze Zeit später ungeniert darauf starrte. Seine Mine wurde düster und er drehte sich zornig zu Kolkan um. »Wie kann er nur so etwas von mir verlangen? Warum soll ich dieses Gör am Leben lassen?«
Kolkan legte behutsam seine Hand auf Hanaks Schulter und zog ihn aus der Kammer hinaus. »Nicht vor ihr«, raunte er und warf Lilith einen letzten mitleidigen Blick zu, bevor er die Tür schloss.
Sie hörte nur undeutliche und gedämpfte Stimmen durch die Holztür, aber es hörte sich nach einem hitzigen Wortgefecht zwischen Kolkan und Hanak an.
Lilith schien es so, als würden

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