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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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sich hintreibenden Bewusstsein entfernte.
    »Bleiben Sie bei mir, Jacob. Ich glaube Ihnen nicht. Das kann noch lange so weitergehen. Ewig. Vergessen Sie nicht, ich brauche lediglich Ihren Körper. Sie müssen sich nicht darin befinden.«
    »Fahren Sie zur Hölle«, flüsterte ich.
    »Natürlich. Aber zuerst muss ich das verstehen. Sie sagen also, Sie waren zufällig an Bord der Pracht . Von den Tausenden Menschen in der Stadt, von den Hunderten Handlangern, die für Valentine hätten unterwegs sein können, wurden durch reinen Zufall ausgerechnet Sie geschickt.«
    »Durch reinen Zufall«, wiederholte ich.
    »Falsch.« Ein Stoß. »Falsch, Jacob.« Ein verheerender Stoß, der meine Seele zerfallen ließ und meinen Körper in noch weitere Ferne rückte. »Ich glaube nicht an Zufälle. Jedenfalls nicht bei solchen Dingen.« Ein Stoß – weniger Erinnerungen, und wieder verstärkte sich das Gefühl, dass ich von meinem Körper getrennt wurde. Ich ahnte, dass ich im Begriff war, die Welt zu verlassen und in eine Ewigkeit voll Messinggeschmack und Leiden einzutauchen. »Sie werden mir die Wahrheit sagen, Jacob, und Sie werden …«
    Das Leiden endete. Der Geschmack verließ meinen Mund, und in der Dunkelheit verstrich Zeit. Ich hatte keine Ahnung, wie viel. Als ich erwachte, herrschte auf der Straße draußen heller Tag. Sonnenlicht strömte um die Läden des vorderen Fensters herein. Sloane saß am Schreibtisch und blätterte einen Papierstapel durch.
    »Ah, gut.« Er schaute zu mir auf und nickte. »Ich entschuldige mich für die Verzögerung, Mr Burn. Es gab eine … nun, eine Entwicklung. Eine Störung unseres kleinen Gesprächs. Tut mir leid.«
    »Nicht der Rede wert.« Ich spuckte aus und sah mich um. Emily war verschwunden.
    »Ja, Ihre Freundin wurde verlagert.«
    »Wo ist sie?«
    »An einem anderen Ort. Nicht hier. Ich denke, mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Auch Sie werden bald verlagert.«
    Ich versuchte, mich aufzusetzen. Wieder folterte er mich, und die Schmerzen in meiner Wange ließen mich auf den Hintern plumpsen. Als ich fiel, löste sich eine Schlaufe der Riemen von meiner Schulter. Die Fesseln um meine Arme lockerten sich. Um das zu verbergen, rollte ich mich auf dem Sofa ein.
    Sloane stand auf, kam herüber und musterte mich neugierig. »Was ist eigentlich mit ihr passiert? Diese Operation an ihrer Wunde war sehr … intuitiv. Einfach und trotzdem elegant ausgeführt. Offensichtlich haben das nicht Sie gemacht.«
    »Lecken Sie mich.«
    »Das schon wieder. Sie sollten sich wirklich mehr Mühe geben, mich zu beleidigen, Jacob. Das würde unsere Unterhaltung zumindest interessanter gestalten.«
    Ich zog mich hoch, so gut ich konnte. Die Riemen lockerten sich etwas mehr. Es würde klappen, dachte ich. Es würde funktionieren.
    »Sie sind der Mühe nicht wert, Sloane.«
    »Nun ja. Wenigstens haben Sie es versucht.« Er zog mein Kinn hoch, um mir in die Augen zu blicken. »Ja, ich schätze, mehr kann man von einem Kind wie …«
    Ich riss den Arm hoch und packte ihn am Handgelenk. Seine Knochen fühlten sich wie Stein an.
    »Ah ja«, sagte er verhalten. »Ja, ja, ja.«
    Ich rammte meinen Ellbogen in seine Mitte, aber er wich zurück. Ich stand auf. Er ergriff meinen Arm mit beiden Händen und schleuderte mich gegen die Wand. Es war ein solide gebautes Haus, und ich sackte zu Boden.
    »Das ist schon viel besser. Wenngleich auf einer anderen Ebene. Trotzdem belebend.«
    Ich kämpfte mich aus den Fesseln und ließ sie über meine Beine hinabgleiten. Ganz hatte ich mich noch nicht befreit, als er mich erreichte. Seine Fäuste waren wie Stahl und schlugen präzise zu. Ich schrie auf.
    »Nun denn, viel länger kann ich das nicht mehr zulassen.« Er schien kaum außer Atem zu sein. »Vielleicht noch ein paar Runden, und dann …«
    Ich trat mit beiden Absätzen gegen sein Knie. Er ging zu Boden und setzte bedächtig eine enttäuschte Miene auf. Ich rollte mich über ihn hinweg und kroch zum Schreibtisch. Er folgte mir von hinten und schlug mit beiden Fäusten auf meinen Kopf ein. Meine Nase wurde in den Boden gerammt. Ich atmete Blut ein.
    »Ihr Götter … Scheiße.« Sloane rappelte sich auf und lehnte sich gegen den Schreibtischstuhl. »Sie gestalten das schwierig, Jacob.«
    »Fick dich«, zischte ich, dann kippte ich den Schreibtisch um. Das Papier flog durcheinander, aber die Pistole kullerte neben meine Hand. Ich ergriff sie mit beiden Händen und feuerte zwei schnelle Schüsse ab. Sloane hörte zu reden auf

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