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Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Das Herz von Veridon: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz von Veridon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Akers
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ein wenig außer Takt mit allen anderen. Ich schleifte Billy in die Garderobe, fesselte ihn bestmöglich mit einem alten Schal, der in der Ecke lag, und verschloss die Tür.
    Mit der Flinte in den Händen begann ich, den Rest des Hauses zu durchsuchen. Ich hatte zwar keine Munition, aber mein Vater war ein vernünftiger Mann. Schon die Bedrohung der Waffe würde ihn im Zaum halten.
    Ich fand weder ihn noch sonst jemanden. Meine Mutter führte mit den Kindern, meiner Schwester und ihrem Offiziersgeliebten flussaufwärts ihr aufregendes neues Leben als Ausgebürgerte. Meine Brüder waren bei der Marine. Die Akademie wollte keine weiteren Risiken mit den Burns eingehen. Mein Vater lebte ziemlich allein, nur mit Billy, einer Hand voll Bediensteten und gelegentlich mit einer vorübergehenden Liebhaberin. Ein Großteil des Hauses erwies sich als versiegelt. Anscheinend wohnte mein Vater vorwiegend im Ballsaal und schlief in einem der kleinen Wohnzimmer, die den Tanzboden säumten. Wie schlimm waren die Dinge geworden?
    Ich ging zurück in die Eingangshalle und öffnete die Garderobe. Billy kauerte in der Ecke. Er hatte sich von dem Schal befreit und benutzte ihn gerade, um sich Blut aus dem Gesicht zu wischen. Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte er mich an.
    »Was wollest du sagen, bevor ich dich unterbrochen habe, Billy?«
    »Sie sind ein Psychopath, Jacob«, zischte er. »Alexander hatte recht damit, Sie rauszuwerfen.«
    »Darauf komme ich noch zurück. Vielleicht hast du recht, aber vielleicht hast du auch nicht die geringste Ahnung, wovon du redest. Also.« Ich verlagerte die Flinte in meinen Armen. »Was wolltest du sagen?«
    Er blickte auf seine Füße hinab. Seine Schuhe waren stark zerkratzt, wenngleich sauber poliert.
    »Sie werden mich umbringen.«
    »Wo ist er, Billy?«
    »Nein. Sie werden ihn auch umbringen. Sie können …« Er schluchzte, was sich wie ein kleiner Knorpel in seiner Stimme anhörte. »Sie können mit mir tun, was Sie wollen, aber ich werde nicht zulassen, dass Sie ihn töten.«
    »Ich kann auch einfach warten, Billy. Ich kann hier sitzen, die Tür verriegeln und warten, bis er nach Hause kommt. Und ich weiß, dass er das letztlich tun wird. Er kann sonst nirgendwohin. Sag es mir einfach, Billy. Ich habe nicht vor, ihm wehzutun, aber er und ich müssen über einige Dinge reden.«
    »Erwarten Sie, dass ich das glaube? Schauen Sie her.« Er bauschte den blutigen Schal zusammen und streckte die rot verschmierten Hände aus. »Sehen Sie mich an. Sehen Sie nur, was Sie getan haben. Sie sind ein gewalttätiger, schrecklicher, garstiger Mann. Sie sind bloß ein verdammter Grobian, Jacob. Nur ein gewalttätiger, zorniger, gebrochener Mann.«
    Ich starrte ihn an. Billy weinte, allerdings lediglich mit den Augen. Der Rest von ihm war stocksteif und außer sich vor Wut.
    »Sag mir, wo er ist. Ich gebe dir mein Wort, Billy. Und das mit deinem Gesicht tut mir leid.«
    Er zitterte, knotete den Schal zwischen den Fingern. Auf seiner Lippe prangte frisches Blut. Sein Hemd war ruiniert, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er viele Hemden besaß – nicht, wenn er in diesem Haus arbeitete.
    »Williamson«, sagte ich. »Wo ist mein Vater?«
    »Die Sängerin«, flüsterte er mit frischen Tränen in den Augen. »Er ist bei der Sängerin. Um zu beten.«
    Ich nickte, dann lehnte ich Emilys Schrotflinte in die Ecke des winzigen Raums und ging in die Küche. Ich kam mit nassen Handtüchern und einer Flasche des besseren Whiskeys meines Vaters zurück. Die Flinte war bewegt worden und wies blutige Fingerabdrücke auf. Wahrscheinlich hatte Billy sie gerade lange genug ergriffen, um festzustellen, dass sie nicht geladen war. Ich hatte Billy noch nie eine Schusswaffe benutzen sehen und ging nicht davon aus, dass sich das an diesem Tag ändern würde. Ich säuberte sein Gesicht und sorgte dafür, dass er drei ausgiebige Gläser des Whiskeys trank. Mir entging nicht, dass er sich schuldig dabei fühlte, aus der Flasche seines Herrn zu trinken.
    »Sie werden ihm nichts antun?«, fragte er.
    »Und ihm so einen Ausweg bieten? Nein.« Ich ergriff die Schrotflinte. »Danke, Billy. Williamson. Pack Eis auf die Lippe.«
    »Billy ist schon in Ordnung«, murmelte er. Dann folgte er mir hinaus und schloss die Tür hinter mir.
    Der Dom der Sängerin befand sich am Rand des Ebd im südlichsten Winkel von Veridon. Er hatte schon bessere Tage erlebt, und die meisten davon lagen ein Jahrzehnt zurück. Wir verwahrten eine unserer

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