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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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einmal will.»
    Sie bespritzte ihn mit Wasser, warf einen Blick stromabwärts und fragte dann: «Willst du?»
    Sie liebten sich wieder. Diesmal sah sie ihn an, drückte sich fest an ihn und spürte, dass der Schatten von ihr abgefallen war. Später, nach einem weiteren Bad im kühlen, klaren Wasser, ließen sie sich, im Gras ausgestreckt, von der Sonne trocknen. Campion, nackt unter wolkenlosem Himmel, ruhte mit dem Kopf auf ihrem Sattel, während Toby, auf den Ellbogen gestützt, auf der Seite lag und mit der Fingerspitze über ihren weißen, schlanken Leib fuhr. «Du bist wunderschön.»
    «Deine Mutter meint, meine Brüste würden größer, wenn wir uns nur oft genug liebten.»
    Er lachte. «Wir sollten Maß nehmen. Du weißt, wie Väter die Größe ihrer Kinder nachmessen und Kerben in den Türpfosten schnitzen. So ähnlich machen wir’s auch und zeigen dann unseren Gästen, wie weit du gediehen bist.»
    Lachend wandte sie sich ihm zu, streckte die Hand aus und zupfte ihm ein dunkelrotes Haar von der Brust. «Er liebt mich. Hat’s wehgetan?»
    «Ja.»
    Sie zupfte ihm ein zweites Haar aus. «Er liebt mich nicht.»
    «Hör auf, ich bin erschöpft und müde.»
    «Ich kann jetzt nicht aufhören.» Sie zupfte ein drittes. «Er liebt mich.»
    Er hielt ihre Hand fest. «Belassen wir’s dabei.»
    «Wie du meinst.» Sie lächelte glücklich. Sie küssten sich und lagen Arm in Arm beieinander.
    Das Siegel des Apostels Lukas lag zwischen ihren Sachen, vergessen und so fern wie der Krieg. Sie schmeckte seine Haut mit der Zunge. «Wird es immer so sein zwischen uns?»
    «Wenn wir es wollen.»
    «Ich will es.»
    Der Fluss strömte hell und klar unter dem wolkenlosen Himmel dahin. Campion hatte Frieden mit sich geschlossen.

28
    Es wird, wenn überhaupt, erst morgen regnen», verkündete Lady Margaret, was weniger als Meinung zu verstehen war, vielmehr als Befehl, gerichtet an den allmächtigen Gott, der allerdings andere Pläne zu haben schien, denn der Himmel über Oxford hatte sich zugezogen. Der September begann mit trübem Wetter.
    Lady Margaret stand an Campions Bett. «Willst du den ganzen Tag liegen bleiben?»
    Campion schüttelte den Kopf. «Nein.»
    «Es ist schon nach sechs, Kind. Wir frühstücken gleich.»
    «Bin gleich unten.»
    Lady Margaret musterte sie mit kritischem Blick. «Du siehst viel besser aus, Kind. Was mein Sohn da vorige Woche mit dir angestellt hat, war offenbar längst überfällig.» Mit dieser Bemerkung rauschte sie aus dem Zimmer, rief nach Enid und brachte den Haushalt in Schwung für einen besonders geschäftigen Tag. Campion war amüsiert und erstaunt zugleich. Amüsiert, weil Lady Margaret die vorzeitige Entjungferung der Braut durch den Bräutigam offenbar guthieß, und erstaunt darüber, dass es ihr anscheinend anzumerken war. Sie hatte immer versucht, ihre Nöte zu verbergen, und musste nun erkennen, dass weder Mutter noch Sohn zu täuschen waren.
    Der Schatten hatte sich verzogen, und das war gut so, denn der heutige Tag sollte heiter sein. Heute war der Tag, der bestätigte, dass selbst die wildesten Träume Wirklichkeit werden konnten. Heute würde sie heiraten.
    Lady Margaret war am Frühstückstisch weniger optimistisch. «Mag sein, dass er den Weg zur Kirche nicht findet, meine Liebe. Ich habe ihn gestern Abend aus dem Haus vertrieben und muss nun fürchten, dass er nicht nüchtern ist. Womöglich hat er sich in die Tochter des Schankwirts verliebt und ist mit ihr durchgebrannt. Ich hatte eine Cousine dritten Grades, die dem Stallknecht ihres Vaters verfallen war.»
    «Tatsächlich?»
    «Zweifelst du etwa an meinen Worten?» Sie schnupperte mit ihrer römischen Nase an dem Birkentee und befand ihn für genießbar. «Sie wurde später mit einem schrecklich langweiligen Pfarrer aus den Fens verheiratet. Wahrscheinlich haben alle gehofft, dass sie beizeiten im Moor versinkt, aber sie hat stattdessen neun Kinder zur Welt gebracht und sich zu einem Dorn im üppigen Fleisch des Bischofs von Ely entwickelt. Iss was, Kind!»
    Das Hochzeitskleid war das prächtigste, das in Oxford geschneidert werden konnte. Der Unterrock bestand aus weißer Seide und war mit taubenblauen Blumen bestickt. Unter Lady Margarets Anleitung schnürte Enid die Braut und nahm dann das Hochzeitskleid vom Bett.
    Es war aus strahlend weißem Satin, vorn vor dem Unterrock geteilt und mit blauen Seidenrosen umgenäht. Am Rücken wurde es nicht etwa festgehakt, sondern mit blauen Bändern zusammengefasst, die Enid zu

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