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Das Hexen-Amulett (German Edition)

Das Hexen-Amulett (German Edition)

Titel: Das Hexen-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Kells
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in ihrem Besitz befand. Auch wenn sie nach wie vor im Unklaren über die Bedeutung dieser Siegel war, hatte sie doch nun in Erfahrung gebracht, dass Cony mit aller Macht danach trachtete, sie zu besitzen.
    Sir Grenville stopfte das Siegel des Apostels Markus zurück in seine Westentasche. «Ihr habt recht, Miss Slythe. Das Siegel des Apostels Matthäus wird Euch gehören, wenn Ihr volljährig seid.» Wieder machte sich seine linke Hand auf den Weg über die Tischplatte. «Unser kleiner Bund ist befristet, und wenn die Frist ausläuft, haben die Siegel keinen Wert mehr. Abgesehen von dem des Goldes, versteht sich, doch der ist vergleichsweise gering.» Er lächelte. «Hübscher Tand, an dem eine junge Lady ihren Gefallen hat. Das ist mir bewusst, und darum habe ich Euren Vater überredet, Euch das Siegel des Matthäus zu schenken, wenn er für unsere Zwecke nichts mehr taugt. Ich dachte, warum sollte er seiner Tochter ein so schönes Ding am Ende vorenthalten? Euer Vater war zwar nicht glücklich über meinen Vorschlag, willigte aber mir zuliebe ein. Warum hätte er es wegwerfen sollen? Nun ja, er konnte in seinem tugendhaften Eifer sehr streng sein. Vielleicht habt Ihr recht, vielleicht hat er sein Siegel weggeworfen. Es wäre eine Schande.» Er zuckte mit den Achseln. «Seid Ihr deswegen zu mir gekommen?»
    Campion ahnte, dass sie von Cony keine Antwort erhalten würde. Es wurde ihr allzu warm in ihrem neuen Umhang, und der Blick durchs Fenster auf den in der Sonne blinkenden Fluss lockte sie hinaus. Sie wollte bei Toby sein. «Ja, das war alles», sagte sie und schickte sich an zu gehen.
    «Seltsam, dass Ihr den weiten Weg von Werlatton gekommen seid, nur um mir solch simple Fragen zu stellen. Und wie ich sehe, habt Ihr Euren Tee noch nicht getrunken. Nur zu, trinkt. Und sorgt Euch nicht, Ihr könnt gleich gehen», fügte er hinzu und lächelte, als sie auf dem unbequemen Stuhl wieder Platz nahm. Seine Hand hatte, wie sie sah, ihre Reise über den Tisch beendet.
    «Ihr seid doch mit einem gewissen Samuel Scammell verlobt, nicht wahr, Miss Slythe?»
    Sie nickte.
    Er lächelte. «So wünschte es Euer treuer Vater. Hab ich recht?»
    «Ja, Sir.»
    Er starrte sie an, lächelte aber immer noch. «Sagt mir, Dorcas … ich darf Euch doch Dorcas nennen, oder?»
    «Ja, Sir.»
    «Nun, Dorcas, ich bin von Natur aus neugierig. So verratet mir doch, ob Ihr Mr   Scammell auch heiraten werdet.»
    Sie sah sich wieder von seinen hervortretenden Augen ausgeforscht und zögerte. «Nein, Sir», sagte sie schließlich.
    «Ah!» Er zeigte sich überrascht. «Sonderbar, ja, geradezu verwunderlich. Ich selbst, meine liebe Dorcas, bin unverheiratet geblieben, um mein Leben ganz und gar der Rechtspflege am Kanzleigericht widmen zu können. Hinzu kommt, dass ich seit geraumer Zeit von denen, die das Schiff unseres Staates lenken, um meine bescheidene Meinung in politischen Angelegenheiten gebeten werde. Ihr seht, ich habe viel mit Juristerei und Politik zu tun, für die Ehe bliebe mir überhaupt keine Zeit. Und wie steht’s mit Euch? Wenn ich richtig informiert bin, ist jungen Damen nichts wichtiger, als verheiratet zu werden. Wollt Ihr das nicht auch, Dorcas? Oder wollt Ihr, wie ich, allein bleiben und Euer Leben der Rechtspflege widmen?»
    «Ich würde gern heiraten, Sir», antwortete sie leise.
    «Ah!» Er hob die Hand und gab sich abermals überrascht. «Jetzt verstehe ich. Ihr habt nur ein Problem, und das ist Mr   Scammell, nicht wahr? Es fehlt Euch wohl an dem, was man gemeinhin Liebe nennt. Ist es das?»
    «Ja, ich liebe Mr   Scammell nicht, Sir.»
    «Armes Kind. Armes, armes Kind. Ihr würdet wohl gern in Liebe schwelgen. Ihr wollt, dass sich die Sterne zu einem glitzernden Teppich vor Euren Füßen ausbreiten und Euer Himmel in üppiger Blumenpracht erblüht. Ihr wünscht Euch eine verwandte Seele an Eurer Seite, mit der Ihr glücklich und in Harmonie durchs Leben gehen könnt. Ist es das?» Er kicherte. «Ich darf wohl annehmen, dass Ihr den Ehevertrag gelesen habt, nicht wahr?»
    «Ja, Sir.»
    «Trotzdem beharrt Ihr auf Liebe? Habt Ihr dabei auch die rechtliche Seite bedacht? Gewiss, ich bin seit einiger Zeit fast ausschließlich zwischen Parlament und Kanzleigericht unterwegs, kann mich aber durchaus noch an ein paar sinnvolle Gesetze erinnern. Mr   Scammell hat den Ehevertrag vermutlich unterzeichnet, oder?»
    «Ich glaube, ja.»
    «Euer Glaube ist begründet. Ich versichere Euch, dass er unterschrieben hat. Mr   Scammell

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