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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder ist bereits eine von uns geworden.«
    »Weiter, verdammt!«
    »Eine Hexe!«
    Die Steel hatte die Antwort mit einem Lächeln auf den Lippen gegeben. Ihre Augen leuchteten dabei, und sie schaute zu, wie Ike Turner nichts begriff und nur den Kopf schütteln konnte. Er war zu keiner weiteren Reaktion fähig. Wenn je ein Mensch perfekt überrascht worden war, dann traf es auf ihn zu.
    »Hexe?«, flüsterte er. »Verflucht noch mal, es gibt keine Hexen, das weiß ich. Sie... sie sind Figuren aus irgendwelchen Märchen. Das erzählen Erwachsene den kleinen Kindern. Hexen sind – sind...«
    Die Steel unterbrach ihn. »Sie können es glauben oder nicht. Aber es ist eine Tatsache. Die Hexen existieren. Darauf können Sie sich verlassen. Und sie werden es auch weiterhin tun, das steht ebenfalls fest. Geben sie auf. Hauen Sie ab, das ist der beste Ratschlag, den Sie bekommen können. Sie kommen nicht gegen uns an...«
    »Uns?«
    »Ja, denn ich gehört auch dazu!«
    Ike Turner sagte zunächst nichts. Er fühlte sich wie ein Topf, der kurz vor dem Überkochen stand. Sein Gesicht hatte sich gerötet, die Lippen zuckten, er saugte die Luft durch die Nase ein und schüttelte einige Male den Kopf. Er sprach zu sich selbst, ohne dass er seine eigenen Worte verstand.
    In einer vom Reflex angetriebenen Bewegung zuckte der Gewehrlauf nach vorn, und Ike schaffte es tatsächlich, über den Schreibtisch hinweg nach Marnie Steel zu schlagen.
    Sie wich nicht schnell genug aus. Zwar drückte sie den Körper nach hinten, aber der Stuhl fuhr nicht zurück, weil er nicht über Rollen verfügte.
    So streifte die Mündung noch ihr Gesicht in Höhe der Stirn und brachte sie für einige Sekunden aus dem Konzept.
    Die Zeitspanne nutzte Ike Turner aus. Er war blitzschnell bei ihr und presste ihr die Mündung in den Nacken. »Wenn ich nur ein falsches Wort vor dir höre, du verdammtes Weibsstück, dann drücke ich ab!«
    Marnie Steel hockte etwas schlaff auf dem Stuhl und war dabei leicht zur Seite gekippt. Aus ihrer Kehle drang ein Knurren . Es konnte auch ein Stöhnen sein, so genau war das nicht zu unterscheiden.
    Ike gab nicht nach. »Bisher hast du den Taktstock geführt und dirigiert. Jetzt bin ich an der Reihe und stelle meinen Bedingungen. Du wirst genau das tun, was ich will.«
    »Okay, versuchen wir es.«
    »Wo befindet sich meine Frau?«
    »Sie ist noch hier.«
    Ike Turner war selbst davon überrascht, wie spontan die Antwort gegeben worden war. Er brauchte einige Sekunden, um die nächste schlichte Frage zu formulieren.
    »Und wo finde ich sie?«
    »Unten. Im Keller. Im Gewölbe.«
    Er lachte scharf auf. »Bei den Hexen, wie?«
    »Genau dort.«
    Nach dieser Antwort lachte Ike nicht mehr. Dafür rann es ihm kalt den Rücken hinab. Die Gedanken durch wirbelten seinen Kopf, ja, diese Person konnte Recht haben. Zu den Hexen gehörten düstere Gewölbe, wo sie ihrem Zauber nachgehen konnten. Zumindest stellte sich Ike das so vor. Es konnte auch sein, dass er es mal gelesen hatte, so genau wusste er das nicht. Jedenfalls hatte er eine neue Spur. Auch wenn sie in die Tiefen unter dem ehemaligen Kloster führte, würde er nicht aufgeben. Für die Rettung seiner Frau wäre er sogar in die Hölle gegangen, wie der gute Orpheus in die Unterwelt. Er dachte daran, dass es auch einen Zusammenhang zwischen den Hexen und der Hölle gab.
    Er stieß die Mündung hart in den Nacken der Frau. »Und jetzt werden wir beide uns auf den Weg machen, denke ich.«
    Die Steel kicherte. »Willst du das wirklich?«
    »Und ob ich das will.«
    »Du musst deine Frau sehr lieben.«
    »Ja. Und zwar mehr als der Teufel seine Hexen liebt. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Ike Turner trat zurück, damit die Frau sich erheben konnte. Sie tat es mit einer langsamen Bewegung. Als er zufällig einen Blick von der Seite her in ihr Gesicht erhaschte, da fiel ihm das verdammte hinterlistige Lächeln auf, und er wusste, dass diese Person noch längst nicht aufgegeben hatte.
    Er allerdings auch nicht...
    ***
    Jetzt war für uns nicht mehr das normale Gebäude wichtig, sondern der Keller. Bill und ich waren hier Fremde. Es würde einen Zugang geben, den allerdings mussten wir suchen, und die Zeit mit dieser Sucherei zu verplempern hatten wir keine Lust.
    Es gab jemand, der genau darüber Bescheid wusste. Und diese Person war Marnie Steel.
    »Was denkst du?«, fragte mich der Reporter.
    Ich hob die Schultern. »Gehen wir mal davon aus, dass sich die Lage

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