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Das Hexenschiff

Das Hexenschiff

Titel: Das Hexenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von dem er sich noch Vorteile versprach. Wußte er mit seinen Verbündeten nichts mehr anzufangen, ließ er sie eiskalt fallen.
    Außerdem gehörten die Hexen und der Teufel tatsächlich zusammen wie Adam und Eva.
    Ich hatte Asmodis schon oft genug gegenübergestanden, diesem machtgierigen unersättlichen Dämon, dem Statthalter des Bösen, der sich immer wieder neue Tricks einfallen ließ, um Menschen, beziehungsweise deren Seelen in seine Gewalt zu bekommen. Oft genug hatte ich ihm ein Schnippchen schlagen können. Leider war es mir bisher nicht gelungen, ihn endgültig zu besiegen. Er hatte stets entkommen können und meine Freunde und mich in immer neue Schwierigkeiten gebracht.
    Wie gern hätte er mich gevierteilt und noch Schlimmeres angestellt. Aber ich war der Sohn des Lichts und besaß das Gegenmittel, das er am meisten fürchtete.
    Das Kreuz!
    Es schützte mich gegen die Attacken aus der Hölle. Leider war es kein Allheilmittel, denn bei anderen Dämonen, vor allen Dingen bei denen aus der Urzeit, versagte es. Doch gegen die Hölle und deren Begleiterscheinungen war es ein guter Schutz. Das wußte der Teufel. Aus diesem Grunde war er so vorsichtig. Und er schaffte es immer wieder, seine treuen Diener gegen mich zu schicken, zu denen auch die Hexen zählten.
    Und Wikka gezählt hatte.
    Sie war ihm hörig gewesen, so ergeben wie kaum jemand, und es gab sie nicht mehr. Das hatte der Satan nicht vergessen. Zwar ging ihre Vernichtung nicht direkt auf unser Konto, aber wir hätten sie unter Umständen retten können, deshalb würde uns der Teufel auch die Schuld zuweisen.
    Seine Position bröckelte ein wenig, denn es gab Kreise, die gegen ihn arbeiteten. Diese Feinde kamen zwar nicht direkt aus den eigenen Reihen, doch sie gehörten auch zu den Schwarzblütlern, die ihr eigenes Süppchen kochen und die Macht des Satans nicht anerkennen wollten. Aus dieser Konstellation der Kräfte hatten wir schon manches Mal unseren Profit geschlagen.
    Nun hatte ich es mit Asmodis und seinen schrecklichen Dienerinnen zu tun, andere Dämonen konnte ich in diesem Fall vergessen. Meine Angst, das Schiff könnte zu Boden geschleudert werden, war zunächst einmal vergessen. Wir schwebten nach wie vor im Wolkenmeer, und der Teufel befand sich noch über uns. Sein widerliches Dreiecksgesicht zeichnete sich im Nebel ab. Sogar die Kälte der Augen spürte ich, sah den verzogenen Mund, die Nase mit den breiten Nasenlöchern. Er hatte sich mal wieder in seiner Lieblingsgestalt gezeigt, obwohl er es glänzend verstand, sich in Verkleidungen an die Menschen heranzumachen, um sie zu unterjochen.
    So aber verbreitete er die meiste Angst, da fürchteten sich die Menschen und waren so stark eingeschüchtert, daß sie alles taten, was er von ihnen wollte.
    Mich konnte der Anblick nicht mehr schocken. Ich hatte den Satan schon zu oft gesehen, als daß ich eine Gänsehaut bekommen hätte. Und für die fünf Hexen war sein Erscheinen etwas Erhabenes, denn sie warfen sich, kaum daß sie die Stimme ihres Herrn gehört hatten, auf die Knie und begannen mit einem schauerlichen Gesang, der für meine Ohren eine Zumutung war.
    Die Hexen dachten da wohl anders, und auch der Teufel freute sich, denn er rief mir entgegen: »Hörst du, Sinclair, wie sie mich anbeten? Wie sie mir huldigen?«
    »Ja, es ist schauerlich.«
    Er lachte. Wenn der Satan das tat, produzierte er zumeist einen scharf riechenden Schwefelgestank, der alle paar Sekunden explosionsartig aus seinem Maul kam.
    Der Rauch wehte an mir vorbei und vermischte sich irgendwo außerhalb der Bordwand mit den Wolken.
    Ich hatte mein Kreuz noch nicht gegen ihn eingesetzt, den Trumpf würde ich mir für später aufheben, wenn sich die Lage zuspitzte. Daß die Hexen alles versuchen würden, mich zu töten, lag auf der Hand. Und Asmodis würde ihnen zuschauen.
    Es hatte mal eine Zeit gegeben, da war er froh gewesen, mich am Leben zu wissen, als ich gegen die Mordliga anging, die sich auch zu seinem Feind entwickelte. Heute wollte er davon nichts mehr wissen. Er sah nur mehr seinen Vorteil. Wenn ich nicht mehr war, hatte er einen wichtigen und starken Gegner weniger.
    Die Hexen, die ihm auch vor Jahrhunderten schon gedient hatten, würden ihn auch in der heutigen Zeit nicht mehr im Stich lassen.
    »Hört auf!« schrie er. Wahrscheinlich mochte er das Geschrei der Hexen nicht mehr hören. Zudem gab es für ihn wichtigere Dinge. Hätten wir uns nicht in der Luft befunden, hätte ich die Hexen schon längst

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