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Das Himmelbett

Das Himmelbett

Titel: Das Himmelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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beiden Händen seinen Kopf. »Jetzt erlösen wir den Pfarrer, ob Sie nun wollen oder nicht...«
    »Es kommt, es kommt«, keuchte Miss Eileen, »ich merke es ihm an. O beeil dich, Sylfidia...! Jetzt kommt es mir auch...!«
    Aber merkwürdigerweise war es Sylfidia, der es zuerst kam. Sie fühlte sich so seltsam erregt durch Miss Eileens Hände und von dem Bewußtsein, daß Miss Eileen sie ansah; sie quetschte ihr kleines Wasserwerk förmlich auf den Mund des Pfarrers, und in stiller Wut biß sie die Zähne zusammen und zog die Mundwinkel bis zum Kinn hinunter, die Sehnen an ihrem Hals traten hervor wie Wäscheleinen, sie ergoß sich in seinen Mund im selben Augenblick, als Miss Eileen hinter ihr zusammensank und anfing zu schreien:
    »Arrhh, arrhh, arrhhh...!«
    Und endlich kam es dem Pfarrer. Er bäumte sich so heftig, daß Sylfidia herunterfiel, schlang die Arme um Miss Eileen und zog sie über sich, keilte seine Zunge in ihren unschuldigen Mund, dann wälzte er sich mit ihr herum. Mit dem einen Arm um ihren Hals und dem andern unter ihrem Hintern, tat er die drei, vier letzten Stöße; er hörte sich an wie ein Stier, wie ein Dampfer, wie ein Nebelhorn: Und mitten im letzten Gebrüll begann es ihm zu kommen, er bebte wie ein Gebäude, das einzufallen droht. Der erste Erguß kam und spritzte einen Kilometer in Miss Eileen hinein, sie fühlte es mit verwirrter, schreckgemischter Lust. Dann kam es erst richtig, Stoß auf Stoß, er schüttete sich in sie aus, es war, als ob es nie aufhören würde. Steif wie eine Birke stand er aufrecht in ihr, sie lag mit ausgestreckten Beinen und gekrümmten Zehen da und merkte nicht, daß sie schrie...
    Alle drei Menschen lagen wie ohnmächtig, nur das Ticken der Uhr war noch immer zu hören.
    Aber für Mutter Maria draußen auf der Terrasse sprach das Schweigen seine deutliche Sprache. Feierlich nahm sie ihr Brusttuch und winkte damit zur Kirche hin. Und kurz darauf ertönte der erste zögernde Schlag der kleinen Glocke, dann fiel auch die große Glocke ein.
    Und nie, schien es, hatten die Glocken mit einem so innerlich gesegneten und herrlichen Klang über der kleinen Mittelmeerstadt geklungen. Eine friedvolle Stimmung breitete sich über die ganze Gegend aus; oben im Turm nahm der Küster den letzten Schluck aus der Branntweinflasche, bekreuzigte sich und flüsterte fromm:
    »Gott sei Lob und Dank, jetzt ist es dem Herrn Pfarrer gekommen.«

BENGT HENRICSON
    Fastnacht

    D as junge Ehepaar Svantesson führte eine moderne Ehe. Es neigte dazu, den in letzter Zeit so populär gewordenen Zeitungsannoncen Beachtung zu schenken, die ungefähr so lauteten: »Junges, vorurteilsloses Paar sucht Gleichgesinnte, zwecks unkonventioneller Freizeitgestaltung.« Zwar hatten Svantessons noch nicht begonnen, ihr Leben mit Freundschaften dieser Art zu würzen, aber ihr Interesse war geweckt.
    Per M. Svantesson — privat: Pelle — war ein erfolgreicher Werbefachmann, Abteilungsleiter einer Agentur. Er hatte mehrere Untergebene, darunter eine Privatsekretärin, sowie drei Armstühle und einen riesigen Teppich, Statussymbole, die ihm etwas bedeuteten.
    Gunilla war ein begehrtes Fotomodell. Sie hatte in ganz kurzer Zeit Karriere gemacht, und ihr Gesicht und ihre atemberaubende Figur wurden von der jungen Generation angehimmelt.
    Der Beruf ließ Pelle und Gunilla kaum Zeit füreinander. Wohl gingen sie ab und zu zusammen aus, aber genauso oft feierten sie getrennt. Und keinem von beiden wäre es auch nur im Traum eingefallen zu fragen, mit wem sich der andere wohl amüsiere.
    Deshalb war Pelle einigermaßen verblüfft, als Gunilla an einem der seltenen Abende, die sie, im »Playboy« und in der »Vogue« lesend, zu Hause verbrachten, das Heft plötzlich aus der Hand legte, zu ihm kroch und ihm munter ins Ohr biß.
    »Du«, sagte sie. »Ich muß dir was erzählen. Du kennst doch Lasse, den Fotografen. Ich habe dir ja schon gesagt, daß er alles mögliche anstellt, um mit mir ins Bett zu kommen. Und heute war ich selbst soweit!«
    Pelle zuckte innerlich zusammen. Gunillas Stimme klang bei ihrer Enthüllung so warm und so aufreizend, daß er nicht recht wußte, woran er war. Aber eine Welle unerwarteter Geilheit durchströmte seinen Körper, und die Hose begann, sich vorn zu spannen.
    »Erzähle«, sagte er mit erzwungen ruhiger Stimme.
    »Na ja, wir sollten also ein Bild machen mit einem neuen französischen Modellkleid — übrigens eine phantastisch leckere Sache. Aber wie wir’s auch anstellten,

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