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Das Hiroshima-Tor

Titel: Das Hiroshima-Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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aus Timos Griff. »Der potenzielle Bewegungsradius
     hängt davon ab, wo sich die fremden Zivilisationen befinden. Auch wenn es noch so viele davon gibt, hilft es nichts, wenn
     sie sich zufällig am anderen Ende der Galaxie aufhalten.«
    Timo blieb nicht verborgen, dass Soile sich langsam entspannte, während sie sprach. Sie konnten über alles reden, solange
     es nichts mit ihrer Beziehung zu tun hatte.
    »Obwohl eigentlich
wir
in einem abgelegenen Dorf der Milchstraße leben   ...« Soile wies zum Himmel. »Dort in der Mitte könnte eine galaktische Metropole sein, wo man von verschiedenen Planeten aus
     mit anderen Zivilisationen kommuniziert. Und Leute, die so weit entwickelt sind, interessieren sich womöglich kein bisschen
     für die Angelegenheiten eines Dörfchens wie unseres. Aber worauf willst du eigentlich hinaus?«
    »Ich bin auf seltsame Dinge gestoßen.« Timo musste sich räuspern, um den Hals frei zu bekommen. Mit wenigen Sätzen berichtete
     er vom Seine-Material, ohne den Teil zu erwähnen, der die Präsidentin berührte, und erzählte ihr von Vaucher-Langstons Kartentheorien,
     dem Quastenflosser und der Auffassung des polnischen Archäoastronomen über eine technologisch hoch entwickelte, untergegangene
     Frühkultur, aus der viele kartografische |340| , astronomische und mathematische Erkenntnisse alter Kulturen stammten.
    »Du bist wirklich durchgeknallt«, sagte Soile eher besorgt als spöttisch.
    »Du hast doch selbst gesagt, dass es sogar seriösen Wissenschaftlern zufolge im Weltall intelligentes Leben geben muss. Warum
     kann dann nicht   ...«
    »Ich habe nie gesagt ›alle seriösen Wissenschaftler‹, sondern ›alle seriösen Astronomen‹«, unterbrach ihn Soile mit erdrückender
     Selbstsicherheit. »Sprich mal einen Biologen auf das Thema an. Unter denen gibt es viele, die der Meinung sind, dass die Entstehung
     und Entwicklung von Leben auf der Erde die Summe unzähliger einzigartiger Zufälle ist. Und diese Zufälle müssen sich nicht
     unbedingt auf einem anderen Planeten wiederholt haben, selbst wenn es dort alle anderen notwendigen Voraussetzungen für Leben
     gibt. So simpel ist das alles nicht.«
    Den letzten Satz konnte man auch so interpretieren:
Es ist alles ein bisschen komplexer, als du dir das vorstellst. Dafür reicht der Grips eines einfachen Menschen nicht aus.
    Aber Timo achtet jetzt nicht sonderlich auf diese Zwischentöne.
    »Du weißt nicht, worauf ich hinauswill. Paß auf«, sagte Timo. »Die USA und China sind einer Sache auf der Spur, die von so
     umwälzender Bedeutung sein muss, dass die Jagd nach ihr jede Vorgehensweise rechtfertigt. Die CIA und erst deren noch geheimere
     Abteilungen reden keinen Unsinn und sind auch nicht völlig durchgeknallt. Die Chinesen operieren nicht zum Spaß auf europäischem
     Boden. Alle wissen, was sie suchen, und bald werden sie es auch finden.«
    »Aber wovon sprichst du denn, verdammt?«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich es auch nicht weiß. Aber es kann sein   ...« Timo seufzte schwer. »Das hört sich komisch an, aber einige Aspekte deuten darauf hin, dass es sich womöglich um etwas
     handeln könnte, das die Theorien von der Existenz unbekannter Frühkulturen bestätigt.«
    |341| »Hör auf!«, sagte Soile energisch, mit hartem Blick und einer Anspannung, die ihren ganzen Körper erfasste.
    Timo schwieg eine Weile. Blitzartig kapierte er, wie absurd seine Worte in Soiles Ohren klingen mussten. Oder in den Ohren
     jedes anderen Menschen mit gesundem Verstand.
    Dann überkam ihn wieder die Unruhe. Er räusperte sich und sprach mit gesenkter Stimme aufgeregt weiter. »Ich weiß, das klingt
     natürlich sonderbar. Aber alle konkreten Beweise deuten in eine sehr sonderbare Richtung. In der menschlichen Geschichte hat
     es womöglich etwas gegeben, wovon wir alle nichts wissen. Und die Beweise dafür wollen sowohl Amerikaner als auch Chinesen
     um jeden Preis in ihren Besitz bringen.«
    Timo erschrak, als er sah, wie sich in Soiles Gesicht eine Angst breit machte, die sie mit gezwungener Gelassenheit zu überspielen
     versuchte.
    »Timo, du hast zu viel gearbeitet. Du musst   ...«
    »Red keinen Scheiß«, zischte Timo. »Ich bin nicht verrückt geworden. Wegen dieser Sache sind Menschen ums Leben gekommen.
     Hör mir zu.«
    Soile holte tief Luft. »Sie haben mir von deinen Problemen erzählt   ...«
    »
Wer hat dir etwas erzählt? Wann?«
    »Jemand von TERA hat mich vor ein paar Stunden angerufen und gesagt,

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