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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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zwar hier und jetzt.
    »Danke«, presse ich hervor. »Wunderbar. Vielen, lieben Dank.« Sobald die Kellnerin gegangen ist, wende ich mich Noah zu. »Schätzchen. Hör mal. Das ist jetzt wichtig. Du kennst doch den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge, nicht?«
    »Ja.« Noah nickt zuversichtlich.
    »Und du weißt, dass man nicht lügen darf.«
    »Nur um höflich zu sein«, sagt Noah. »So wie ›Dein Kleid gefällt mir!‹«
    Das stammt aus einem anderen ernsten Gespräch, das wir hatten, vor ungefähr zwei Monaten, nachdem Noah brutal ehrlich gewesen war, was die Kochkünste seiner Patentante anging.
    »Ja. Aber normalerweise …«
    »Und ›Wie lecker dieser Apfelkuchen ist!‹« Noah wird mit dem Thema langsam warm. »Und ›Wie gern würde ich noch etwas nehmen, aber ich bin einfach schon zu satt!‹«
    »Ja! Okay. Der entscheidende Punkt ist, dass wir meistens die Wahrheit sagen müssen. Und nicht – zum Beispiel – erzählen, wir hätten eine Herztransplantation gehabt, wenn das gar nicht stimmt.« Ich suche bei Noah nach einer Reaktion, doch er wirkt völlig ungerührt. »Schätzchen, du hattest doch keine Herztransplantation, oder?«, frage ich sanft.
    »Nein«, räumt er ein.
    »Aber den Leuten von der Fluglinie hast du erzählt, du hättest eine gehabt. Wieso?«
    Noah überlegt einen Moment. »Weil es interessant ist.«
    »Okay. Gut. Lass uns interessant und ehrlich sein, okay? Von jetzt an möchte ich, dass du die Wahrheit sagst.«
    »Okay.« Noah zuckt mit den Schultern, als wäre das alles völlig nebensächlich. »Kann ich jetzt mein Eis essen?« Er nimmt seinen Löffel und haut rein, verstreut überall Schokoladenstreusel.
    »Gut gelöst«, sagt Lorcan leise.
    »Ich weiß nicht.« Ich seufze. »Ich begreife es einfach nicht. Wieso erzählt er solche Sachen?«
    »Überbordende Fantasie.« Lorcan zuckt mit den Schultern. »Ich würde mir keine Sorgen machen. Du bist eine gute Mutter«, fügt er hinzu, so sachlich, dass ich schon denke, ich habe mich verhört.
    »Oh.« Ich weiß nicht recht, wie ich reagieren soll. »Danke.«
    »Und zu Lottie bist du auch fast wie eine Mutter, oder?« Ihm entgeht kaum etwas, diesem Lorcan.
    Ich nicke. »Unsere Mutter hat sich keine große Mühe gegeben. Ich musste immer auf Lottie aufpassen.«
    »Das erklärt so einiges.«
    »Verstehst du mich?« Ich blicke auf, möchte plötzlich seine ehrliche Meinung hören. »Verstehst du, was ich tue?«
    »Was genau?«
    »Alles.« Ich breite die Arme aus. »Das hier. Meine Schwester vor dem größten Fehler ihres Lebens zu bewahren. Tu ich das Richtige, oder bin ich verrückt?«
    Lorcan schweigt eine Weile. »Ich glaube, du bist sehr loyal und fürsorglich, und davor habe ich großen Respekt. Und ja, du bist verrückt.«
    »Klappe halten.« Ich schubse ihn.
    »Du hast gefragt.« Er schubst mich zurück, und ich spüre einen kleinen, elektrisierenden Stich und habe wieder unsere gemeinsame Nacht vor Augen. Die Bilder sind so real, dass mir der Atem stockt. Wenn ich sehe, wie Lorcan den Mund zusammenkneift, könnte ich mir vorstellen, dass er gerade genau dasselbe denkt.
    Allein bei der Vorstellung kribbelt meine Haut vor freudiger Erwartung. Wir sind hier im selben Hotel. Was läge da näher? Guter Sex ist ein Gottesgeschenk, das man so oft wie möglich genießen sollte. Finde ich jedenfalls.
    »Hast du eigentlich eine große Suite?«, fragt Lorcan, als könnte er meine Gedanken lesen.
    »Zwei Schlafzimmer«, antworte ich salopp. »Eins für mich und eins für Noah.«
    »Aha.«
    »Reichlich Platz.«
    »Aha.« Er blickt mir tief in die Augen, mit einem Versprechen auf mehr, und mir läuft unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. Es ist ja nicht so, als könnten wir gleich raufrennen und uns die Kleider vom Leib reißen. Schließlich ist da noch mein siebenjähriger Sohn, der direkt neben mir sitzt.
    »Wollen wir … was essen?«, schlage ich vor.
    »Ja!«, sagt Noah, der gerade seinen letzten Löffel Eis verputzt hat. »Ich möchte einen Burger mit Pommes!«
    Eine Stunde später haben wir zu dritt ein Club Sandwich, einen Burger, einen Teller normale Pommes, einen Teller Süßkartoffelpommes, eine Portion frittierte Shrimps, drei Chocolate Brownies und einen Korb mit Brot gegessen. Noah ist neben mir auf der Bank fast eingeschlafen. Er hatte einen Riesenspaß, rannte überall in der Bar herum, hat sich mit den bulgarischen Prostituierten angefreundet, Cola und Knabberkram abgestaubt, sogar ein bisschen bulgarisches Geld,

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