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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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und nichtig ist. Die Ehe hat nie existiert. Du würdest staunen, wie viele Klienten sich danach erkundigen.«
    »Könnte ich so was auch kriegen?«
    Ich bin ganz fasziniert von der Idee. Vielleicht gibt es doch eine einfache, billige Möglichkeit, die mir bisher noch gar nicht aufgegangen ist. Annullierung . Null und nichtig. Das klingt doch wunderbar. Wieso hat Barnaby noch nie was davon erwähnt?
    »Nur wenn Daniel Bigamist wäre«, sagt Barnaby. »Oder dich zur Ehe gezwungen hätte. Oder ihr sie nie vollzogen hättet. Oder einer von euch beiden zum Zeitpunkt der Eheschließung geistig unzurechnungsfähig gewesen wäre.«
    »Ich!«, sage ich sofort. »Ich war verrückt, ihn zu heiraten.«
    »Das sagen sie alle.« Er lacht. »Gilt leider nicht.«
    Mein Hoffnungsschimmer verglimmt. Verdammt. Jetzt wünschte ich, Daniel wäre wirklich Bigamist gewesen. Ich wünschte, irgendeine Erstfrau mit Mormonenhäubchen würde auftauchen und sagen: »Ich war zuerst da!« und mir den ganzen Ärger ersparen.
    »Ich denke, wir müssen wohl bei der Scheidung bleiben«, sage ich schließlich. »Danke, Barnaby. Ich sollte lieber auflegen, bevor du mir noch mal dreißigtausend Pfund in Rechnung stellst, nur weil du kurz ›Hallo‹ gesagt hast.«
    »Na, denn.« Barnaby klingt nie auch nur im Entferntesten gekränkt, was immer ich auch sage. »Aber vorher muss ich noch fragen: Du fliegst trotzdem nach Frankreich, oder?«
    »Ja, morgen.«
    Noah und ich wollen zwei Wochen an die Côte d’Azur. Für ihn sind es unsere Osterferien. Ich muss mir allerdings drei Hotels, sechs Restaurants und einen Vergnügungspark ansehen. Ich werde jeden Abend bis in die späte Nacht an meinem Notebook sitzen, aber ich will mich nicht beklagen.
    »Ich habe mich bei meinem alten Freund Nathan Forrester gemeldet. Von dem ich dir erzählt hatte? Wohnt in Antibes? Ihr zwei solltet euch mal auf einen Drink treffen, wenn du da unten bist.«
    »Oh.« Ich merke, wie sich meine Laune bessert. »Okay. Das klingt nett.«
    »Ich mail dir seine Daten. Er ist ein netter Kerl. Spielt zu viel Poker, aber das ist nichts, was gegen ihn spricht.«
    Ein pokernder Südfranzose. Klingt spannend. »Davon gehe ich aus. Danke, Barnaby.«
    »Gern geschehen. Mach’s gut, Fliss.«
    Ich lege auf, und das Telefon klingelt sofort wieder. Barnaby muss wohl irgendwas vergessen haben.
    »Hey, Barnaby!«
    Es ist still im Hörer, bis auf ziemlich schnelles, ziemlich schweres Atmen. Hmm. Hat Barnaby beim Schmusen mit seiner Sekretärin versehentlich die Wiederwahl gedrückt? Während ich das noch denke, weiß ich doch längst, wer dran ist. Ich kenne dieses Schnaufen. Und ich erkenne Macy Grays » I Try« im Hintergrund, einen von Lotties klassischen Trennungssongs.
    »Hallo?«, versuche ich es noch mal. »Lottie, bist du das?«
    Ich höre noch mehr schweres Atmen, diesmal rasselnd.
    »Lottie? Lotts?«
    »Oh, Fliss …« Sie schluchzt plötzlich wie ein kleines Kind. »Ich dachte wirklich, wirklich, dass er mich heiraten wohooollte …«
    »Oh Gott. Oh Lottie.«
    »Ich war drei volle Jahre mit ihm zusammen, und ich dachte, er liebt mich und wollte Kihiiinder … Aber er wollte das überhaupt gar nicht! Er wollte nicht!« Sie weint so bitterlich wie Noah, wenn er sich die Knie aufschlägt. »Und was soll ich jetzt machen? Ich bin dreiunddreihiiiißig.« Inzwischen hat sie einen Schluckauf.
    »Dreiunddreißig ist doch gar nichts«, sage ich eilig. »Rein gar nichts! Und du bist schön und ein liebenswerter Mensch.«
    »Ich hab ihm sogar einen Ring gekahauuuuuft …«
    Sie hat ihm einen Ring gekauft? Ich starre den Hörer an. Habe ich richtig gehört? Sie hat ihm einen Ring gekauft?
    »Was für einen Ring denn?« Ich stelle mir vor, wie sie Richard einen funkelnden Saphir in einer Schachtel überreicht.
    Bitte sag nicht, dass sie ihm einen funkelnden Saphir in einer Schachtel überreicht hat!
    »Du weißt schon.« Sie schnieft trotzig. »Einen Ring eben. Einen männlichen Verlobungsring.«
    Einen männlichen Verlobungsring? Nein. Mh-mh. Gibt es nicht.
    »Lotts«, beginne ich taktvoll. »Bist du sicher, dass Richard der Typ Mann ist, der einen Verlobungsring trägt? Ich meine, könnte ihn das vielleicht vergrault haben?«
    »Es hatte nichts mit dem Ring zu tun!« Wieder wird sie von Schluchzern gebeutelt. »Er hat den Ring ja gar nicht gesehen! Ich wünschte, ich hätte das Scheißding nie gekauft! Aber ich fand es nur fair! Weil ich dachte, er hätte auch einen für mihiiiiiich!«
    »Okay«,

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