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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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steigen.« Sein Handy piept, und er liest die neue SMS , dann tippt er eine Antwort. »Es wäre wirklich hilfreich, wenn ich Ben erreichen könnte«, fügt er hinzu, während er schreibt. »Weißt du, was die beiden gerade machen?«
    »Pärchenquiz«, antworte ich.
    Lorcan sieht mich staunend an, dann tippt er weiter. Langsam setze ich mich hin. Noah hat sich auf dem Boden niedergelassen und faltet aus Lorcans Zeitung einen Hut.
    »Noah«, sage ich wenig überzeugend. »Hör auf damit. Das ist übrigens mein Sohn«, füge ich an Lorcan gewandt hinzu.
    »Hallo«, sagt Lorcan zu Noah. »Toller Hut. Also, Fliss, du hast mir noch gar nicht verraten, was du hier eigentlich machst. Vermutlich willst du das glückliche Paar besuchen. Wissen die beiden denn davon?«
    Die Frage trifft mich unvorbereitet. Ich nippe an meinem Wasser, und meine grauen Zellen leisten Schwerstarbeit.
    »Lottie hat mich gebeten zu kommen«, lüge ich schließlich. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob Ben es schon weiß, also behalt es lieber für dich, dass du mich gesehen hast, okay?«
    »Klar.« Er zuckt mit den Schultern. »Ist schon komisch, seine Schwester zu bitten, dass sie einen in den Flitterwochen besucht. Amüsiert sie sich denn nicht?«
    »Die beiden wollen ihren Treueschwur erneuern«, sage ich, einer plötzlichen Eingebung folgend. »Und Lottie möchte mich als Zeugin dabeihaben.«
    »Oh, bitte!« Lorcan verzieht das Gesicht. »Was ist das denn für eine Scheißidee?«
    Er klingt so abfällig, dass ich mich direkt provoziert fühle.
    »Ich finde die Idee eigentlich ganz hübsch«, widerspreche ich ihm. »Lottie wollte schon immer eine Zeremonie am Meer. Sie ist sehr romantisch.«
    »Vermutlich.« Lorcan nickt, als müsste er das erst mal verdauen, dann blickt er auf, verzieht keine Miene. »Was ist mit den Ponys? Kriegt sie die auch?«
    Ponys? Verdutzt starre ich ihn an. Was um alles in der Welt … Rosa Ponys. Super. Dann hat er mich gestern Morgen doch gehört. Ich werde puterrot, und für den Bruchteil einer Sekunde bin ich in Panik.
    Eilig beschließe ich, das Problem direkt anzugehen. Wir sind erwachsene Menschen. Wir können eine peinliche Situation als solche erkennen und abhaken. Genau.
    »Also. Mh.« Ich räuspere mich. »Gestern Morgen.«
    »Ja?« Mit gespieltem Interesse beugt er sich vor. Er wird es mir nicht gerade leichtmachen.
    »Ich weiß nicht genau, was du …« Ich versuche es noch mal. »Ich habe gerade mit meiner Schwester telefoniert, als du reinkamst. Und was du gehört hast, war völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich meine, wahrscheinlich hast du längst vergessen, was ich gesagt habe. Aber falls nicht, möchte ich nicht, dass du irgendwas … fehlinterpretierst.«
    Er hört mir überhaupt nicht zu. Er hat einen Notizblock gezückt und schreibt etwas. Wie unhöflich. Aber wenigstens bedeutet es, dass ich noch mal davongekommen bin. Ich halte Noah die Wasserflasche hin, und er trinkt, ohne sich von seinem Zeitungshut abzuwenden. Dann blicke ich auf, als Lorcan mir an die Schulter tippt. Er reicht mir seinen Notizblock, auf dem etwas geschrieben steht.
    »Ich glaube, ich habe ein gutes Gedächtnis«, sagt er höflich. »Bitte korrigiere mich, falls irgendwas davon nicht stimmen sollte.«
    Beim Lesen bleibt mein Mund vor lauter Bestürzung offen stehen.
    Klein … Ehrlich, winzig. Der Abend war eine einzige Qual. Ich musste so tun, als würde ich mich amüsieren, dabei … Nein. Schrecklich. Und danach wurde es auch nicht besser. Bei dem bloßen Gedanken wird mir übel. Es könnte sein, dass ich mich übergeben muss. Und dann wird Lorcan mich niemals lieben, und wir werden niemals bei einer Doppelhochzeit auf rosa Ponys heiraten.
    »Hör mal«, presse ich hervor. »Ich meinte nicht … den.«
    »Von wem redest du?« Er zieht die Augenbrauen hoch.
    Mistkerl. Findet er das etwa lustig?
    »Du weißt genauso gut wie ich«, beginne ich eisig, »dass diese Worte aus dem Zusammenhang gerissen waren. Sie bezogen sich nicht auf …« Mein Satz verklingt, als ein Tumult mich ablenkt. Er kommt von einem der Schalter. Zwei Stewardessen streiten mit einem Mann in Leinenhemd und Chinos, der versucht, einen Koffer in die Größenschablone fürs Handgepäck zu quetschen. Als er seinem Zorn lauthals Luft macht, merke ich, dass ich diese Stimme kenne.
    Er dreht sich um, und ich unterdrücke ein schockiertes Quieken. Dachte ich’s doch: Es ist Richard!
    »Sir, ich fürchte, dieser Koffer ist deutlich zu groß für die

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