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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eindruck.
    »Was ist mit dir?« fragte ich.
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Noch nicht, aber du wirst es mir sagen.«
    »Ich denke natürlich, ebenso wie du, an diese Arlene Shannon, und daran, daß sie in diesem Bild gefangen ist. Daß es diese Tore gibt, wissen wir beide. Nun frage ich mich, ob eine Person, die in das Bild hineingelangt ist, auch ebenso wieder herauskommen kann? Du weißt, worauf ich hinauswill?«
    »Klar. Sie verläßt ihr Gefängnis und macht unter Umständen dort weiter, wo sie aufgehört hat. Denn der Haß wird bei ihr schon geblieben sein.«
    »Richtig, der Haß und die alten Feinde.«
    »Wie der Commander.«
    Sukos Augen leuchteten, als er nickte. »Bravo, du denkst wieder mal gut mit.«
    »Ein Mann wie er wird schon auf sich selbst achtgeben können«, sagte ich. »Der ist mit allen Wassern gewaschen.«
    »Hoffen wir es.«
    »Außerdem müßte er gewarnt sein.«
    Suko hob nur die Schultern und machte sich auf dem Weg zu unserem Büro.
    Glenda telefonierte, legte aber schnell auf, als sie uns sah.
    »Na, wer ist denn diese Arlene Shannon?«
    »Ein heißes Eisen«, sagte ich.
    »Ach. Wieder mal Macho?«
    »Nein, du bist heute auf dem falschen Trip, Glenda. Die ist zu heiß zum Anfassen, wenn man das von einer Terroristin und Mörderin behaupten darf. Sie ist verdammt gefährlich, Glenda, davon müssen wir ausgehen.«
    Unsere Sekretärin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Darf ich denn fragen, was ihr neuerdings mit Terroristinnen zu tun habt? Die Zeiten sind vorbei. Die IRA schießt nicht mehr und…«
    »Schon, aber nicht Arlene Shannon. Sie könnte wieder anfangen, wenn sie ihr Gefängnis verläßt.« Ich griff zur Jacke. »Und jetzt entschuldigst du uns, wir haben zu tun.«
    Glenda war wütend. Sie beschwerte sich bei Suko. »He, denkst du auch so wie John?«
    »Ja, Glenda. Es sind…«
    »Kerle!« rief sie. »Nichts als unnütze Kerle! Demnächst streue ich euch Rattengift und Öl in den Kaffee.«
    »Ach, gibt es den noch?« Ich schloß schnell die Tür, um einem eventuellen Wurfgeschoß zu entwischen, aber Glenda hatte sich zusammengerissen, denn ich hörte nichts Hartes von innen her gegen die Bürotür poltern. Wir hatten wieder eine neue Aufgabe. Bei dem Wetter war ein Besuch im Museum gar nicht mal schlecht.
    Wir waren mit dem Wagen in den Ortsteil South Kensington gefahren.
    Wer hier lebte, gehörte zu den Besser verdienenden. Hier war London gediegen und vornehm, und hier lagen drei Museen zusammen. Die beiden, die miteinander verbunden waren – das Natural History Museum und das Science Museum – waren durch die Exhibition Road von dem Victoria and Albert Museum getrennt. Das Verbindungsstück zwischen den beiden anderen Bauten befand sich an deren Westseite. Es war schmal im Vergleich zu der eigentlichen Größe der beiden Häuser.
    Zwischen ihnen fanden wir noch einen Parkplatz für unseren Rover. Das war zwar offiziell nicht so ganz gestattet, aber wir wollten den Wagen auch nicht in der Nähe der zahlreichen afrikanischen Botschaften abstellen.
    Unser Ausweis ließ einen Wächter gnädig nicken. Er konnte uns auch erklären, wo wir uns hinwenden mußten, um den entsprechenden Raum zu erreichen.
    Im Sommer, wenn noch mehr Touristen London über fluteten, herrschte stärkerer Betrieb. Wir gehörten zu den wenigen Personen, die in dem großen Gebäude umherirrten.
    Uns interessierten nicht die Wal- und Saurierskelette, wo immer wieder Schulkinder staunend vorstanden, wir wollten so schnell wie möglich ans Ziel gelangen.
    Ein Mann mit einer korrekten Uniform und einer wie gebügelt aussehenden Mütze auf dem Kopf erteilte uns die Auskunft. Er bot uns sogar seine Führung an, die wir allerdings ablehnten. Wir wollten uns mit dem Gemälde schon allein beschäftigen.
    In dem breiten und hohen Gang kamen wir uns klein vor. Für die Vitrinen hatten wir keinen Blick, auch nicht für andere Besucher. Bei einem weiteren Angestellten, der vor einer straff gespannten Kordel stand und eine Plastik bewachte, fragten wir noch einmal nach.
    Er wies auf einen Quergang, den wir bis zum Ende durchgehen mußten.
    Kurz davor lag der Zugang zu dem separaten Raum.
    »Warum ist das so?« fragte ich.
    »Die Leitung hier weiß noch nicht, wo das Fundstück endgültig stehen soll.«
    »Es ist also nicht so offiziell.«
    »Mehr oder minder, Sir.«
    »Danke.«
    Wir eilten davon. In dieser ungewöhnlichen Atmosphäre trauten wir uns nicht, laut aufzutreten, aus Furcht davor, die

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