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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Falle.«
    »Moment mal«, sagte er. »Wenn das so ist, würde es bedeuten, daß sich dieses Bild die Frau einfach geholt hat. Sie konnte nichts dagegen tun. Es hat mit seiner Aura gearbeitet.«
    »Kennen wir das nicht?«
    »Ja, die Tore in die andere Welt.«
    »Sehr richtig.«
    Ich schnickte mit den Fingern, aber nicht, um einen Takt vorzugeben, sondern weil mir etwas eingefallen war. Damit hielt ich auch nicht hinter dem Berg. »Hat dieser Commander nicht davon gesprochen, daß er, als er zwischen den Steinen stand, eine ungewöhnliche Aura spürte?«
    »Hat er.«
    Ich deutete auf das Gemälde. »Es könnte möglich sein, daß sich die Aura einen Weg nach oben gebahnt hat.«
    »Richtig. Und was ist mit den Steinen?«
    »Stonehenge?«
    Suko lächelte. »Du denkst in der gleichen Richtung, John. Ich kann mich daran erinnern, daß es in Stonehenge Steine gibt, die aus Atlantis stammen. Das haben wir herausgefunden. Wenn es die dort gegeben hat, warum nicht auch auf der unbewohnten Insel? Waren die Atlanter nicht große Seefahrer?«
    »Ja. Sie trauten sich schon was zu.«
    »Und sie waren auch in der Nordsee, dicht vor Englands Küsten.«
    »Kein Einspruch.«
    »Dann könnten die Steine nebst ihrer unterirdischen Hinterlassenschaft ein Erbe dieses alten Volkes sein. Damals sah die Welt auch anders aus. Du darfst nicht vergessen, daß man sich noch in der letzten Eiszeit befand. Der Norden hier sah nicht gerade einladend aus. Da wird einiges in Bewegung geraten sein.«
    Mein Freund befand sich auf dem richtigen Weg. Dennoch wollte ich nicht daran glauben, daß die Lösung so einfach war. Irgend etwas irritierte mich, nur konnte ich nicht sagen, was es war. Ich schaute mir die Personen noch einmal genauer an. Besonders diesen Götterboten und die Frau mit dem Kopftuch.
    Stammte er aus Atlantis oder aus einer späteren Zeit?
    Ausdruck und Form deuteten mehr auf einen griechischen Gott, Götterboten oder Adonis hin, aber ich wollte für mich keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    Wichtig war das Bild als Gesamtkunstwerk. Wir mußten herausfinden, ob es tatsächlich das Tor in die Vergangenheit war oder in irgendeine andere Dämonenwelt.
    Bisher hatten wir es beide nicht gewagt, das Kunstwerk zu berühren.
    Suko lächelte, als er sah, wie ich vor trat. Mein Kreuz ließ ich dort, wo es war, es hätte mir in diesem Moment nicht geholfen. Mich interessierte viel mehr die Oberfläche. Möglicherweise bekam ich dort eine magische Strömung zu spüren, die sich hinter dieser bunten Facette verbarg. Zu nahe durfte man nicht an das Bild herantreten. Zumindest meinen Augen tat es nicht gut, denn ich hatte den Eindruck, als würden sich die einzelnen Personen miteinander vermischen, um dann in den Hintergrund einzutauchen und zu verschwimmen.
    Aus der Nähe betrachtet, löste sich das Bild allmählich auf, und ich ging wieder zurück, noch immer unter dem Eindruck stehend, denn ich hatte tatsächlich etwas von dieser fremden Atmosphäre mitbekommen. Dabei hatte ich es nicht mal berührt.
    »Was hast du?« fragte Suko.
    »Im Prinzip nichts«, gab ich leise zurück. »Aber ich zumindest kann es nicht aus der Nähe betrachten. Da verschwimmen die Umrisse zu einer einzigen Soße.«
    »Und?« Er schaute mich gespannt an. »Hast du was gespürt? Wollte es dich zu sich hineinziehen?«
    »Das weiß ich nicht, aber ich habe mich nach wie vor mit beiden Beinen auf dem Boden befunden.«
    »Das habe ich gesehen«, erklärte Suko trocken, der es mir dann nachmachte und ohne Stopp auf das Bild zuschritt. Er wollte es anfassen, denn er streckte seine rechte Hand der Oberfläche bereits entgegen. Er war forscher als ich, und wenig später strich er mit der Handfläche über den Kopf der Terroristin hinweg, um den Bauch des Götterboten oberhalb des gemalten Tuchs zu berühren. Suko ließ sich Zeit. Er tastete das Bild an verschiedenen Stellen ab. Ich konnte ihn von der Seite her sehen, da ich mich am Rand aufgestellt hatte. Im Gesicht meines Freundes zeichnete sich nichts ab. Weder Mißtrauen noch Überraschung. Es blieb einfach glatt und auch ausdruckslos.
    »Nichts?« fragte ich.
    »So ist es.« Er ging wieder zurück und hob die Schultern. »Da reagierst du wohl sensibler als ich.«
    »Warum nur?«
    »Keine Ahnung, aber denk daran, daß du schon im Körper anderer Personen existiert hast.«
    »Ist das der Grund?«
    »Er könnte es sein.«
    Ich winkte ab. »Unterschreiben würde ich das nicht. Es spielt auch keine Rolle. Wir müssen nachdenken und zu

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