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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Rest unseres alten Kontinents zu tun haben. Über die seefahrerischen Qualitäten der Atlanter brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Auch hat der Commander von den Steinen auf der kleinen Insel gesprochen. Auch wenn ich mich wiederhole, John, ich kann mir vorstellen, daß Atlanter diese Steine aufgestellt haben, so wie wir es schon in Stonehenge erlebt haben. Dieses alte Gemälde muß zehntausend und mehr Jahre alt sein, wobei es sich im Gestein hervorragend gehalten hat.«
    Mein Freund ließ sich von seiner Theorie nicht abbringen. Je länger ich darüber nachdachte, um so stärker wuchs in mir die Überzeugung, daß er recht haben konnte. Atlantis und seine Bewohner hatten Spuren hinterlassen. Nicht nur im Mittelmeerraum. Es gab Verbindungen zwischen den alten Kulturen, auch denjenigen, die jenseits des Atlantiks existiert hatten. Ich dachte dabei an die Mayas, die Inkas, Tolteken und Azteken. Da hatten Forscher Übereinstimmungen entdeckt, und man war dabei, den Dingen nachzugehen, wobei sich ja vieles in der Eiszeit abgespielt hatte. Damals mußte zum Beispiel die Antarktis nicht unbedingt von einer dicken Eisschicht bedeckt gewesen sein.
    Da hatte es große Verschiebungen gegeben, da waren alte Kulturen einfach verschwunden, aber die Suchenden entdeckten immer mehr Reste.
    »Du bist so nachdenklich, John.«
    »Nicht grundlos.«
    »Dann stimmst du mir zu?«
    »Ja. Das Bild ist ein Schlüssel. Ein Hinweis auf die uralten Zeiten, auf versunkene Kulturen. Irgendwie kommt da alles zusammen, denke ich.«
    »Sehr schön. Wir brauchen das Rätsel nur zu lüften, indem wir versuchen, in das Bild einzusteigen, wie es Arlene Shannon getan hat. Hineingehen und ein Teil von ihm werden. Das ist alles.«
    »Nichts einfacher als das.«
    Zwei Minuten vergingen im Schweigen. Ich wollte plötzlich nicht mehr sprechen, denn ich hatte mich innerlich verändert.
    Es lag sicherlich nicht am Kaffee, daß mich die Unruhe gepackt hielt und mir die Stuhlfläche beinahe wie eine immer wärmer werdende Herdplatte vorkam, die als Sitzplatz zweckentfremdet war. Meine Hände waren an den Innenseiten leicht feucht geworden. Obwohl ich mich ruhig verhielt, war Suko meine Veränderung nicht entgangen.
    »He, was ist mit dir los?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen. Aber ich komme mir vor wie jemand, der genau das Falsche tut.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist nicht richtig, hier zu sitzen und nachzudenken. Das mag zwar manchmal zu einem Ergebnis führen, in diesem Fall glaube ich nicht daran.«
    »Meinst du, daß wir etwas verpassen könnten?« fragte mein Freund.
    »Genau das ist es.«
    »Wo? Im Raum, wo das Gemälde steht?«
    »Ja.«
    Suko runzelte die Stirn. Er blickte mich dabei an und sah, daß ich meinen Stuhl bereits zurückschob. Auch er stand auf. Bis zur Tür waren es nur wenige Schritte. Draußen im Gang wollte Suko wissen, ob ich durch seine Theorien so nervös geworden war.
    »Nicht unbedingt. Die Unruhe kam plötzlich. Es – es ist wie ein Drang. Ich muß einfach zurück zum Bild.«
    »Dann laß uns schneller gehen!«
    Wir hielten uns trotzdem zurück, denn wir wollten auf keinen Fall den wenigen Museumswächtern auffallen. In diesen heiligen Hallen lief man nicht schnell, da bewegte man sich der würdigen Umgebung angepaßt.
    Wir fielen nicht auf. Ich hoffte nur daß keiner den Raum mit dem Gemälde betreten hatte. Die Chancen dafür standen gut, denn es war noch nicht als bedeutender Fund publik gemacht worden.
    Die Tür stieß ich mit dem Knie auf. Es war das Bild, das wir schon kannten! Der große Raum, die Wand mit dem Gemälde, das helle Licht der beiden Strahler, das sich auf der Fläche verteilte, und trotzdem hatte sich etwas verändert.
    Radikal verändert sogar.
    Arlene Shannon war aus dem Gemälde verschwunden!
    ***
    Wir gingen schweigend vor, nachdem wir die Sekunden unserer Überraschung verdaut hatten. Wir schauten uns sogar dabei um, weil wir den Raum absuchten, aber auch dort war sie nicht zu finden. Außer uns war er menschenleer.
    Die Stelle, an der Arlene gesessen hatte, schien zugewachsen zu sein.
    Die kleinen, spitzen Steine verteilten sich dort, ebenfalls umgeben von erdbraunen Farben. Es war kein Hinweis zu entdecken, daß sie hier gesessen hatte.
    »Da haben wir es«, sagte Suko nur. »Sie ist hineingegangen, sie ist wieder verschwunden. Jetzt bist du an der Reihe. Unser Gefühl hat uns nicht getrogen. Wer kann diese Frau geholt haben? Oder, anders gefragt: Ist sie überhaupt geholt

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