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Das höllische Ich

Das höllische Ich

Titel: Das höllische Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besser Auskunft geben.«
    »Kann er nicht mehr«, sagte Suko.
    Der Kollege dachte nicht richtig nach, denn er fragte: »Wieso kann er das nicht?«
    »Weil er nicht mehr lebt.«
    »Nein!«
    »Es gibt keinen Grund, Sie anzulügen.«
    Der Constable schnappte laut nach Luft. »Das ist ja kaum zu fassen. Da komme ich nicht mit. Aber dass Sie hier sind, sagt mir, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist. Wurde Lou ermordet?«
    »Es deutet einiges darauf hin«, erwiderte Suko.
    »Mein Gott, ich fasse es nicht. Er war jemand, der keiner Fliege etwas antun konnte. Er war nur eben in dieser Union der Schutzengel Mitglied. Er hat sich so gewünscht, mal seinen persönlichen Schutzengel zu Gesicht zu bekommen. Und jetzt das.«
    »Vielleicht steht er sogar vor ihm«, sagte ich.
    »Naja, ich...« Der Kollege wusste nicht, was er noch sagen wollte. Aber er kannte sich schon aus und meinte: »Sie sind bestimmt gekommen, um sich in seiner Wohnung umzuschauen.«
    »Richtig.«
    »Sie ist natürlich verschlossen, und ich weiß nicht, ob ein Ersatzschlüssel bereitliegt.«
    »Wir müssten sie aufbrechen«, stellte ich fest.
    »Ja, das wird es wohl sein.«
    »Oder wissen Sie jemand, dem er einen zweiten Schlüssel anvertraut hätte?«
    »Nein, so gut kannte ich ihn nicht«, antwortete der Uniformierte. »Die Mitglieder der kleinen Gemeinde kenn ich auch nicht namentlich. Nur vom Sehen. Ich weiß nicht mal, ob sie alle hier in der Nähe wohnen. Wie gesagt, hinter den Häusern steht ihre Kirche...«
    »Die Sie auch kennen?«, fragte Suko.
    Der Constable wollte mit der Antwort nicht so recht herausrücken. »Nicht so richtig. Ich habe sie nicht betreten, aber ich konnte einen Blick durch das Fenster werfen. Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten. Es gibt auch keine Bänke, sondern nur Stühle, die im Kreis aufgestellt sind. Aber mir sind auch Bilder an den Wänden aufgefallen, und sie zeigen prinzipiell das gleiche Motiv: Engel.« Er lachte. »Engel in verschiedenen Größen und Farben. Fand ich toll.«
    »Figuren nicht?«
    »Nein, Mr. Sinclair, nur Bilder. Kann aber sein, dass ich welche übersehen habe, aber das ist wohl nicht so wichtig, schätze ich.«
    »In der Tat«, stimmte ich zu.
    »Und Sie wollen in die Wohnung?«
    »Immer noch.«
    »In der ersten Etage«, informierte uns der Kollege. »Wenn Sie es wünschen, kann ich Sie gerne begleiten.«
    »Das wird nicht nötig sein. Wir müssen nur zuerst in das Haus hinein.«
    »Kein Problem. Da werde ich bei einem anderen Mieter klingeln.«
    »Sehr gut.«
    Der Kollege freute sich, uns behilflich sein zu können und ging vor. Es war den Menschen hier in der Straße aufgefallen, dass sich der Polizist mit zwei Fremden unterhalten hatte, und sie konnten ihre Neugierde nicht mehr zurückhalten.
    Manche Gesichter sahen wir hinter den Fensterscheiben. Andere Menschen hatten ihre Häuser verlassen und bevölkerten die Vorgärten. Da hatten sie einen besseren Blick. Sicherlich warteten sie darauf, dass uns der Kollege verhaftete.
    Das trat nun nicht ein. Im Gegenteil. Er ging mit uns zusammen in den Vorgarten und blieb schon wenig später stehen, um einer Frau zuzuwinken, die im zweiten Stock aus dem Fenster schaute.
    »Würden Sie mal öffnen, Mrs. Demeter?«
    »Ja, warten Sie, Constable.«
    Der Kollege lächelte uns zu. »Sehen Sie, meine Herren, so einfach ist das gewesen.«
    »Danke.«
    »Und falls Sie mich brauchen, ich werde in der Nähe bleiben. Das hier ist ja mein Revier.«
    »Gut, wir werden daran denken.«
    Inzwischen hatten wir die Haustür erreicht und hörten auch das Summen. Es war leicht, die Tür nach innen zu schieben, und uns umfing eine wunderbare Kühle.
    »Erste Etage«, sagte Suko.
    »Genau. Dann geh du mal vor, denn du bist schließlich der Panzerknacker...«
    ***
    Die Neugierde der Mieterin hielt sich zumindest in Grenzen. Sie kam nicht aus ihrer Wohnung, um zu schauen, was wir hier im Haus verloren hatten.
    So machte sich Suko daran, das Schloss der Wohnung zu knacken. Wäre es eine Spezialanfertigung gewesen, hätte er es nicht geschafft. Viele Menschen in der Stadt verbarrikadierten ihre Wohnungen regelrecht. Es war einfach zu viel eingebrochen worden.
    Nach den Anschlägen allerdings war die Rate zurückgegangen. Es lag nicht daran, dass es weniger Einbrecher gab, die Polizeipräsenz hatte nur in der Stadt zu genommen, und es waren in der Zwischenzeit auch noch mehr Überwachungskameras installiert worden.
    Die Kühle innerhalb des Hauses war auch auf die

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