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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beweis dafür hatte, dass sich ihr Partner in Gefahr befand.
    Aber das Gefühl blieb...
    Je mehr Zeit verstrich, um so stärker wurde es. Wie eine Last lag es auf ihrer Brust, und Shao kam sich vor wie aufgezogen, wenn sie durch das Zimmer und die Wohnung ging.
    Auch der immer öfter folgende Blick auf die Uhr war nicht normal.
    Die Sorge trieb sie weiter. Sie war innerlich so aufgewühlt wie lange nicht mehr und blieb schließlich direkt vor dem Telefon stehen. Sie wollte jetzt anrufen, denn seit Suko’s Abfahrt war schon eine Stunde vergangen.
    Dazu kam es nicht mehr. Shao’s Hand lag schon auf dem Hörer, als sich der Apparat meldete. Sie hatte nicht damit gerechnet, erschrak, und die Hand zuckte auch zurück, bevor sie endgültig zugriff und den Hörer abhob.
    »Ja, bitte...«
    »Guten Morgen, Shao.«
    »Sie sind es, Sir James.« Es war schon seltsam, aber nicht die Spur einer Erleichterung wollte sie überkommen. Der Superintendent rief zwar hin und wieder mal an, aber an diesem Tag fand sie es irgendwie als bedrückend.
    »Kann ich was für Sie tun?«
    »Ja, irgendwie schon. Ich hätte gern mit Suko gesprochen. Er wollte doch kommen und...«
    »Wieso? Ist er nicht im Büro?«
    »Nein.«
    Trommelschlag in der Brust. Shao presste ihre Hand hart unter ihren linken Busen. Sie erbleichte und hörte sich mit einer ihr fremd vorkommenden Stimme flüstern: »Dabei ist er schon vor gut einer Stunde gefahren.«
    »Dann hätte er eigentlich schon bei mir sein müssen.«
    »Stimmt«, flüsterte sie.
    »Nun ja, es kann sein, dass er im Verkehr stecken geblieben ist.«
    »Haben Sie es denn über das Handy versucht?«
    »Natürlich. Es ist stumm.«
    »Oh nein.«
    »Bitte, machen Sie sich keine Sorgen. Wir beide kennen den Berufsverkehr und...«
    Plötzlich schoss Shao eine Idee durch den Kopf. »Sir, ich rufe Sie gleich zurück. Ich möchte nur noch etwas klären.«
    »Was denn?«
    »Bitte, gleich.«
    »Ich warte.«
    Shao legte den Hörer wieder auf. Wo sie ihn angefasst hatte, blieb ein Schweißfilm zurück. Sie hatte es plötzlich mehr als eilig und schaffte es soeben noch, den Schlüssel zu packen und ihn mitzunehmen. Dann verließ sie mit eiligen Schritten die Wohnung. Sie musste auf den Lift warten, der sie nach unten brachte, und die Zeit wurde ihr verdammt lang.
    Endlich konnte Shao einsteigen. Der Weg führte sie abwärts in die Tiefgarage. Ein bestimmter Verdacht wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Wieder verging die Zeit viel zu langsam. Sie atmete auf, als der Lift endlich stoppte.
    Es war nicht weit bis zu der Parktasche, in der immer der schwarze BMW stand.
    Auch jetzt noch!
    Shao blieb stehen, als hätte sie einen Schlag bekommen. Für einen Moment drehte sich alles vor ihren Augen. Sie spürte das Zittern in den Knien, den harten Druck im Kopf und streckte den rechten Arm aus, um sich an einer Säule abstützen zu können.
    Ruhig, hämmerte sich Shao ein. Du musst jetzt ruhig bleiben. Du darfst nicht die Nerven verlieren. Alles andere wäre falsch. Nicht von Gefühlen leiten lassen. Immer Acht geben, aufpassen. Nur nicht die Realität aus dem Blickwinkel verlieren.
    Es war ruhig in der Garage. Die meisten Berufstätigen hatten das unterirdische Gelände bereits verlassen. Ein anderer Mensch befand sich sichtbar nicht in ihrer Nähe.
    Trotzdem fühlte sich Shao mehr als unwohl.
    Es kostete sie Überwindung, zum BWM zu gehen. Sie stellte sich vor, Suko in seinem Fahrzeug liegen zu sehen. Mit einer Kugel im Kopf oder durchschnittener Kehle.
    Nein, nur das nicht.
    Es war auch nicht mehr als eine Momentaufnahme, denn plötzlich dachte sie wieder an John Sinclair, der ebenfalls so mir nichts dir nichts verschwunden war. Es konnte gut sein, dass Suko das gleiche Schicksal erlebt hatte.
    Die Chinesin erreichte den Wagen und schob sich an der Fahrerseite entlang. Sie warf den ersten Blick durch die hinteren Scheiben. Auf dem Rücksitz lag kein Körper.
    Etwas erleichterter ging sie weiter und blieb neben der Fahrerseite stehen.
    Der erste Blick nach unten.
    Es saß niemand hinter dem Lenkrad. Shao konnte aufatmen, aber da sie den Wagenschlüssel mitgenommen hatte – das war auch mehr Zufall gewesen –, schloss sie den Kofferraum auf, um dort nachzuschauen.
    Er war leer!
    Shao atmete auf. Ein etwas anderes Gefühl durchströmte sie. Sie fühlte sich jetzt glücklicher, aber die Weichheit war trotzdem nicht aus den Beinen verschwunden.
    Sie schaute sich noch einmal in der Umgebung um und kontrollierte die dunkelsten

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