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Das Horror-Hirn

Das Horror-Hirn

Titel: Das Horror-Hirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie Hasen. Genau dorthin wird euer Weg gehen. Hinein in den Zustand der Untoten. Ihr werdet nichts mehr wissen, denn euer Wissen, eure Seele, die sich in euren Köpfen befindet, wird dann in meinen Besitz übergegangen sein. So kann man euch dann zu Menschen degradieren, die nur noch Körper sind. Für die die Erlösung der Tod ist.« Das harte und schadenfrohe Lachen passte zu den Worten.
    Für Suko und mich war es furchtbar. Nie zuvor waren wir in einen ähnlichen Fall hineingeraten, in dem es um uns beide ging, wobei wir trotzdem völlig außen vorstanden, denn wir waren schon zu Beginn wehrlos gemacht worden.
    Ich hatte den Wunsch, zu sprechen. Suko sicherlich auch. Nur würde es uns nicht weiterbringen. Das war völlig sinnlos. Wir konnten das Schicksal nicht abwenden.
    Dann erwischte es uns!
    Ich ging davon aus, dass auch Suko das Gleiche verspürte wie ich. Es war ein stechender Schmerz, der sich in meinen Kopf hineinschob, als wäre ein Bohrer dabei, sich in mein Hirn zu drehen. Den Schrei konnte ich nicht unterdrücken, und ich hörte auch Suko stöhnen. Es glich einer Warnung. Es war das Vorspiel. Es sollte uns klarmachen, wozu der andere fähig war.
    Ich hielt den Kopf trotzdem gedreht, weil ich den Kopf sehen wollte. Das Licht knallte gegen ihn. Jede Einzelheit wurde mir präsentiert. In den Gläsern der Brille fing sich die Helligkeit und hinterließ Reflexe auf dem Glas.
    Täuschte ich mich, oder hatten sich die schmalen Lippen tatsächlich zu einem Lächeln verzogen?
    Bestimmt, und das verdammte Horror-Hirn führte den Angriff fort. Der erste Kontakt war nur so etwas wie die Spitze eines Eisbergs gewesen, denn jetzt übernahm die fremde Macht das, was Professor Wilson als Seele bezeichnet hatte.
    Er wollte das Wissen. Er wollte unsere Erinnerungen. Er war in meinem Kopf und auch in meiner Seele. Ich spürte die Kontakte der Sonden nicht mehr, alles Äußere schwamm einfach weg. Es war nur das Fremde in mir.
    Zum Glück ebbte der anfängliche Schmerz ab. Ich lag an der gleichen Stelle und sackte trotzdem weg. Es war wie ein Fall in die Tiefe, der nicht mehr aufhörte, aber anders als bei einer Dimensionsreise. Ich schwamm weg, ohne ein Ziel zu erreichen. Ich blieb irgendwo schweben, und der Angriff hörte nicht auf.
    Jemand bohrte in meinem Kopf. Das Fremde suchte sich seinen Weg. Noch nahm ich keine Gedanken wahr, und ich suchte auch verzweifelt nach einem Vergleich.
    Waren die Gedanken des Professors vielleicht wie eine Sonde, die sich tief und tiefer bohrte? Die ihr Ende selbst bestimmte? Die alles Menschliche aus mir herausholen wollte?
    Noch war ich selbst in der Lage, darüber nachzudenken. Das wiederum gab mir Hoffnung, und ich versuchte jetzt, mich dagegenzustemmen. Ich wollte nicht zu einem Opfer des verdammten Horror-Hirns werden.
    Deshalb nahm ich den Kampf auf.
    Ich mobilisierte meinen eigenen Willen. Es war wie bei einer Schlacht. Die Gegner standen sich gegenüber.
    Nur waren die Waffen ungleich verteilt, denn der Druck des anderen nahm zu.
    Das Fremde amüsierte sich. Gedanken wie Stimmen wühlten durch meinen Kopf. Sie rührten herum. Sie suchten. Sie wollten sich informieren, und ich stemmte mich mit aller Kraft dagegen. Mein Kampf galt der Technik und der Magie. Ich hatte nicht vor, mich fertig machen zu lassen, nicht ohne die entsprechende Gegenwehr, auch wenn die Chancen mehr als gering waren.
    Es war für mich eine wahnsinnige Anstrengung, dagegenzuhalten.
    Der Schweiß trat mir aus allen Poren Es gab keine Stelle am Körper, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Durch die Anstrengung bewegte sich auch mein Herz schneller. Es glich einer Pumpe, die ihren Saft durch meinen Kopf schickte. Schwere Schläge, Echos, die zusätzlich durch meinen Kopf zuckten, als wollten sie ihn zertrümmern. Irgendwann würde der Zeitpunkt eintreten, an dem ich mich selbst verlor.
    Ebenso wie den eigenen Willen und die eigenen Gedanken.
    Die fremde Kraft rührte in meinem Kopf herum. Sie war auf der Suche, weil sie einen Anfangspunkt finden wollte, um mir die Erinnerung zu nehmen. Es war beinahe mit einer Hypnose vergleichbar und trotzdem irgendwie ganz anders.
    Noch spürte ich meinen Körper. Ich wusste auch, was ich tat. Ich atmete ein, ich atmete aus, aber jede dieser so normalen Funktionen war schon mit einer gewissen Anstrengung verbunden. Allmählich gewann das Horror-Hirn die Kontrolle über mich. Es gab keinen Zweifel, dass ich mich auf der Verliererstraße befand und gegen die andere

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