Das Horror-Restaurant
Sie?«
»Kommen sie her - bitte.«
Ich ging so weit vor, bis ich den Lichtstreifen erreichte, der an meinem rechten Hosenbein hochglitt und dann versickerte. Es war gefährlich, ich durfte niemandem trauen, zudem stand ich im Licht, aber ich wollte den Keeper locken.
Die Waffe hatte ich verschwinden lassen. Das Kreuz war in meiner Faust versteckt.
Schrittgeräusche drangen auf mich zu. Sie schleiften über den Boden, der Gestank nahm zu, ich war sicher, daß ich es mit einem Ghoul zu tun hatte.
Meine rechte Faust öffnete sich etwas, ohne das Kreuz allerdings zu zeigen.
Dann erschien das Gesicht des Keepers.
Es kam mir vor wie ein dunkler Ballon, so schwammig sah es aus. Aber in seiner unteren Hälfte befand sich ein breiter, glänzender Streifen, auf den ich mir keinen Reim machen konnte, bis der andere noch einen Schritt näher an mich herangekommen war.
Da sah ich, daß zwischen seinen Lippen die breite Klinge eines Messers steckte. Darüber wirkte das Weiße in seinen Augen wie zwei kalte Laternen.
Wegen der quer im Mund steckenden Klinge hatte er auch derart nuschelnd gesprochen. Daß er das Messer nicht allein zur Zierde trug, war klar. Er hatte den Auftrag, mich zu stoppen.
Blitzschnell fuhr seine Hand hoch und umklammerte den Griff. Wahrscheinlich rechnete er damit, daß ich noch unter Schock stand, doch er hatte sich den falschen Partner ausgesucht. Ich war schneller, das heißt, mein Kreuz!
Ich preßte es in sein Gesicht, gegen die dunkle Haut, auf der bereits ein dünner Schleimfilm lag. Wieder hörte ich das Zischen, dazwischen einen röchelnden Laut, und aus dem nun messerleeren Mund blubberten Blasen hervor.
Der farbige Ghoul konnte sich nicht mehr halten. Er fiel in das Dunkel zurück, ich hörte unheimliche Geräusche, als er förmlich zerplatzte. Die Reste verteilten sich an der Wand und rannen wie Sirup zu Boden. Meine Kehle war trocken geworden, ich schüttelte mich und kam endlich dazu, mich um die Tür zu kümmern, die ich vorsichtig öffnete. Mit der Beretta in der Faust stürmte ich den Raum. Es war niemand da, der mich aufgehalten hätte. Ich stand in der Kühle, sah die Fliesen auf dem Boden, die kahlen Wände und die offene Durchreiche in der Wand. Eigentlich war ich davon ausgegangen, auch eine Spur von Suko zu finden. Leider ließ er sich nicht blicken.
Der Ghoulgestank hing wie ein dünnes Netz in der Luft. Er klebte förmlich zwischen den Wänden und war wohl nie mehr wegzukriegen. Hinter der Durchreiche fand ich die Küche. Die Öffnung war groß genug für mich. Der erste Blick hatte mir bewiesen, daß sich auch in der Küche niemand aufhielt. Ich kletterte durch die Öffnung und blieb in dem anderen Raum witternd stehen.
Nichts rührte sich. Die Stille drückte. Ich spürte sie wie eine Kälte, die immer tiefer glitt. Kälte?
Mein Blick blieb an einer Metalltür haften. Sie sah mir so aus, als würde sie in eine Frostkammer führen. Der schrägstehende Hebel schien mich höhnisch anzugrinsen.
Ich schaute unter den Tischen nach, in den schmalen Einbauschränken und ließ selbst die Öfen nicht aus, aber einen Ghoul entdeckte ich nicht. Auch nicht Vanity Raise, auf die es mir schließlich ankam. Und Suko sah ich auch nicht.
Bis ich plötzlich erstarrte!
Nur wenige Schritte entfernt lag ein Gegenstand auf dem Boden, den ich verdammt gut kannte. Es war die Dämonen peitsche!
Ausgefahren, als hätte Suko noch wie ein Wahnsinniger gekämpft. Daß er sich freiwillig von seiner Waffe trennte, daran wollte ich nicht glauben. Da mußte man ihn überwältigt und oder sogar getötet haben. Mein Herz klopfte plötzlich schneller. Der Magendruck wanderte der Kehle entgegen. Trotz der Kühle bildete sich auf meinen Handflächen ein Film aus Schweiß.
Ich ging auf die Peitsche zu, hob sie an schob die Riemen wieder in die Öffnung und steckte die Waffe links in meinen Hosenbund. Verdammt, wo konnte Suko stecken?
Ich rief seinen Namen. Es war mir jetzt alles egal. Zugleich zogen mich die beiden Metalltüren wie magisch an. Hatte man Suko getötet und ihn in einem der Räume versteckt?
Noch einmal rief ich.
Ich bekam Antwort, oder ich bildete es mir nur ein. Sollte es tatsächlich der Fall gewesen sein, dann war die Antwort hinter der rechten Tür aufgeklungen.
Ich ging hin, entdeckte noch Kratzer auf den Fliesen und in einem der Holztische eine witzige Mulde, in die eine geweihte Silberkugel hineingehämmert war.
Der Inspektor mußte sich mit allen Kräften gegen sein
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