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Das Horror-Restaurant

Das Horror-Restaurant

Titel: Das Horror-Restaurant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schicksal gestemmt haben.
    Als ich die Hand gegen den schrägstehenden Riegel legte, da wußte ich, daß ich irgendwie verloren hatte. Das Bewußtsein verdichtete sich, wurde zur Tatsache, und ich hörte hinter mir die eiskalte Stimme der Vanity Raise.
    »Wenn du sie öffnest, bis du tot!«
    ***
    Daß Suko an einem Fleischerhaken hing, war ihm kaum zu Bewußtsein gekommen.
    Durch seine angeschlagenen Zustand hatte er sowieso die letzten Minuten aus seinem Gedächtnis streifen müssen und konnte erst wieder einigermaßen klar denken, als er etwas spürte, mit dem er überhaupt nicht zurechtkam.
    Da kroch etwas von unten her in die Höhe, erreichte seine Füße, die Beine und glitt auch über die Hüften hinweg in Richtung Brust, Hals und Gesicht.
    Zuerst wußte Suko nicht, um was es sich handelte. Er wollte weggehen und mußte feststellen, daß seine Füße den Boden nicht erreichten. Sie pendelten darüber.
    Gleichzeitig spürte er den Druck in den Achselhöhlen, der sich bis hinein in die Schultern fortpflanzte und sich genau dort zu einem bissigen Schmerz veränderte. Er konnte zwar die Arme bewegen, sie aber kamen ihm vor, als würden sie nicht mehr zu ihm gehören. Er wischte über seine Augen, berührte auch die Haut im Gesicht und erschrak, weil sie sich so kalt und gleichzeitig aufgeschwemmt anfühlte. Auch die Finger konnte er kaum bewegen. In seiner Nasenspitze war so gut wie kein Gefühl mehr vorhanden, in den Zehen ebenfalls nicht. In diesem Moment wurde dem Inspektor klar, wo er sich befand. Man hatte ihn in die Tiefkühlkammer gesperrt, wo er tiefgefroren werden sollte, um später ein Opfer für die Ghouls zu werden. Diese Tatsache und dieses Wissen durchfuhr seinen Körper - so paradox es auch klang - wie eine Hitzewelle. Das Wissen um den bevorstehenden Tod mobilisierte Kräfte. Er wollte in dieser Kammer nicht elendig erfrieren. Er mußte es einfach schaffen, sich zu befreien. Leichter gesagt als getan, denn Suko hing mit seiner Jacke an dem metallenen Fleischerhaken fest und sah bisher keine Chance, davon loszukommen. Er konnte sich auch nicht hochstemmen, weil ihn das Gewicht des eigenen Körpers nach unten zog. Aus diesem Grund war es ihm außerdem nicht möglich, sich von seiner Jacke zu befreien, deren guter Stoff sein Gewicht auch noch in einer Stunde halten würde. Da war er längst tiefgekühlt.
    Dennoch gab Suko nicht auf. Er hoffte, früh genug aus der Bewußtlosigkeit erwacht zu sein, um sein Blut noch einmal in Bewegung bringen zu können.
    Deshalb begann er mit seiner Finger-und Fußgymnastik. Gleichzeitig brachte er seinen gesamten Körper in Schwingungen. Mit dem Rücken klatschte er dabei gegen die Wand, wurde wieder nach vorn getrieben, auch zur Seite weg und hämmerte mit den Schultern gegen die großen Fleischstücke, die hart wie Beton waren und sich kaum bewegen ließen. Suko keuchte. Vor seinen Lippen stand der Atem, als bestünde er aus kleinen Eiskristallen. Auch sein Blut schien gefroren zu sein und aus winzigen Kristallen zu bestehen.
    Er kämpfte verzweifelt.
    Immer wieder schwang er vor, zurück und auch seitlich. Er stieß gegen die harten Rinder-und Schweinehälften, keuchte, saugte Luft ein, wobei es ihm vorkam, als würde jeder Atemzug die Lunge mit neuem Eis füllen. Es war zum Verzweifeln. Der verdammte Jackenstoff hielt noch immer. Zwar hatte er hin und wieder einen Ruck gespürt, ohne allerdings einen Erfolg erreicht zu haben.
    Dennoch machte er weiter.
    Suko bewegte nach wie vor die Finger, die Zehen so gut wie möglich und griff zu einem anderen Trick. Er brachte seinen schwingenden Körper in Drehungen. Vielleicht konnte er es so schaffen, die Fasern des Stoffes zum Reißen zu bringen.
    Permanent zuckten in seinem Kopf die Schmerzen wie böse Stiche auf. Sie wirbelten von einer Seite zur anderen, hämmerten gegen die Knochen und schienen seinen Kopf manchmal sprengen zu wollen. Er machte weiter.
    Immer und immer wieder.
    Trotz der Hand-und Fußgymnastik überkam ihn allmählich das Gefühl, seine Hände und Zehen wären abgestorben. Er schaffte es einfach nicht, den Kreislauf zu stabilisieren.
    Doch er machte weiter.
    Suko war ein Kämpfer, ein Mann, der auf keinen Fall aufgab! Sein Gesicht war dermaßen verzerrt und an einigen Stellen bereits von einer glitzernden Schicht bedeckt, daß es wie eine Eismaske wirkte. Noch einmal Schwung holen, denn Suko hatte einen Ruck an seinem Kragen gespürt.
    Er stemmte sich mit den Sohlen an der Fliesenwand hinter ihm ab und

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