Das Hotelbett
ihr
entziehen, um eine vorzeitige Auslösung zu vermeiden, aber sie hielt ihn fest
und fuhr fort das Glied zu küssen, wo sie es erreichen konnte. Er stöhnte und
ächzte vor rasender Begierde, zitterte und bebte vor erotischer Erregung. Es brannte
und riß, und dann brach es aus ihm heraus wie eine brausende Stromschnelle.
Sie war ganz warm und matt, als sie den
Kopf auf seine Magengegend fallen ließ. Olle streichelte erschöpft über ihren
Körper und drückte sie zärtlich an sich.
»Du bist ein Wunder, Valborg, ein
wahres Wunder!« sagte er. »Du verstehst es, einem Mann den Liebeshimmel zu
öffnen! Dein Mann weiß nicht, was er an dir hat. Macht er sich denn nichts
daraus, von dir geleckt zu werden?«
»O doch!« gab Valborg zu. »Aber es
kommt ihm sofort, und er schmeckt abscheulich. Ich glaube, es sind drei Jahre
her, seit ich es zuletzt bei ihm getan habe, und ich bin entschlossen, ihn
davonzujagen. Sprechen wir nicht mehr über ihn!«
»Wie lange werdet ihr noch hier im
Hotel bleiben?« fragte Olle.
»Bis Mittwoch!«
»Ich hoffe, daß wir Gelegenheit haben
werden, wieder miteinander zu lieben, bevor du wegfährst.«
»Das hoffe ich auch, sehr sogar!«
antwortete sie und sah ihn mit verliebten Augen an. »Es war ein tolles Erlebnis
für mich, und ich will unbedingt eine baldige Wiederholung haben. Adieu
Liebling!«
Sie kleidete sich an und ging. In der
Tür warf sie ihm noch eine Kußhand zu, und er warf eine zurück. Was für ein
Prachtweib!
Olle schlüpfte in seinen Hausanzug, zog
die Gardinen zur Seite und ließ das Tageslicht hereinströmen. Er setzte sich an
die Schreibmaschine, spannte ein neues Blatt ein, gab sich einen energischen
Ruck und begann zu schreiben. Die Finger tanzten über die Tasten.
Er schrieb ohne Unterbrechung zwei
Stunden lang. Dann ging er hinunter in den Speisesaal, nachdem er sich vorher
umgezogen hatte, und trank einen Kaffee. Er sah Valborg und Erik an einem Tisch
auf der Veranda sitzen. Sie schienen wie gewöhnlich zu streiten, aber sie sah
nicht mehr mißgelaunt aus wie früher. Sie erblickte ihn und betrachtete ihn
lange und verstohlen mit glänzenden Augen. Er blinzelte ihr diskret zu. Sie
blinzelte nicht zurück, aber sie sah zufrieden aus, und ein flüchtiges Lächeln
huschte über ihre Züge. Sie nahm eine Zeitung vom Tisch auf, entfaltete sie,
tat, als würde sie lesen, und strich sich hinter ihr mit der Hand leicht über
den Unterkörper, als wolle sie ihn damit an ihre Abmachung über eine baldige
Wiedervereinigung erinnern. Olle nickte zum Zeichen, daß er verstanden habe.
Nachdem er seinen Kaffee getrunken
hatte, ging er zurück in sein Zimmer und fuhr mit dem Schreiben fort. Die
Anregung, die er durch Valborg bekommen hatte, beflügelte seine Schaffenskraft,
und er pries das unerwartete Liebesintermezzo, das er mit dieser Frau gehabt
hatte. Es machte ihn potent, auch als Schriftsteller.
Er kümmerte sich nicht darum, zum
Abendessen hinunterzugehen, sondern ließ die Lampe des Fleißes bis zehn Uhr
abends brennen.
Dann zog er das letzte Blatt aus der
Maschine, seufzte erleichtert auf und streckte sich lang aus.
Er hatte Schmerzen im Nacken nach dem
langen, unbequemen Sitzen auf dem dazu nicht geeigneten Stuhl. Er massierte
sich eine Weile, gähnte laut und ging dann in den Waschraum, um eine
erfrischende Dusche zu nehmen. Beim Einseifen seines Gliedes dachte er an
Valborg und bekam eine leichte Erektion. Nein, nein, sagte er sich, nur nichts
übertreiben, das bleibt als Reserve für das nächste Mal.
Erst als er aus dem Waschraum kam,
merkte er, wie müde er war, und fiel wie ein Sack ins Bett. Eine Minute später
schon schlief Olle Baggenfeldt süß und ruhig wie ein Kind.
DIENSTAG
Der Vormittag war fast ebenso ruhig und
ereignislos wie der Nachmittag. Am Abend, nach dem Kaffee, traf er Brita, die
berichtete, daß sie zeitig am nächsten Morgen abreisen werde.
»Gibst du mir bis dahin Zeit und
Möglichkeit für eine Abschiedsnummer?« fragte Olle lächelnd.
»Vielleicht«, antwortete sie. »Wenn es
mir gelingt, schaue ich nach dem Packen zu dir hinein.«
Sie trennten sich, und Olle Baggenfeldt
wanderte den schmalen Kiesweg hinunter zum großen Weg und spazierte hundert
Meter zu einem Kiosk. Dort kaufte er einen Wildwestroman, in dem der Held ein
furchterregender Bandit namens Lassiter war, der rechts und links die Leute
dutzendweise tötete, um zu Geld zu kommen. Er kaufte auch eine Zeitung, die die
letzten Inside-Nachrichten über das
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