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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Bevölkerung »Shubier« genannt; der Handel nahm bei ihnen einen sehr hohen Stellenwert ein. Für sie hatte alles einen Wert und konnte verkauft werden, unter anderem auch solche Selbstverständlichkeiten wie die Erlaubnis, am Leben zu bleiben. Ein shubischer Todesmeister kam jeden Mittag vorbei, und man konnte entweder zahlen, um am Leben zu bleiben, oder sterben. Oder gegen den Todesmeister kämpfen, nehme ich an, auch wenn das ziemlich zwecklos war, denn er war zwei Meter achtzig groß, trug eine Art Rüstung und hatte ein Hackebeil mit einer armlangen Schneide bei sich.
    Doch die Shubier waren fair, deshalb gaben sie jedem, der auf ihrem Asteroiden (oder dem Ort, den sie dafür hielten) ankam, einen Wechsel für das, was der Besucher bei sich hatte. Dann lag es bei dem frischgebackenen Unternehmer, sein Kapital so weit zu mehren, dass er am Leben bleiben und dieses Leben finanzieren konnte.
    Ich wäre in Schwierigkeiten geraten, wenn dies der erste Quadrant meiner Ausbildung gewesen wäre, denn ich hätte fast sicher versucht, es allein zu schaffen. Aber ich war durch meine Erfahrungen in der Sternenstadt ein wenig klüger geworden und im Dschungel natürlich meiner eigenen Gesellschaft überdrüssiger, daher suchte ich mir eine Gruppe aus zumeist Menschen – viele von ihnen stammten auf irgendeine Weise vom alten Erdenbestand ab – plus ein paar Aliens. Sie hatten die Rechte gekauft, einen alten Imperialen Truppentransporter wieder herzurichten, und ich bot ihnen meine Dienste bei der Reparatur und Reaktivierung seiner verschiedenen Bauteile an.
    Ich erhielt einen Vertrag, nachdem ich demonstriert hatte, dass ich tatsächlich über die verschiedensten Gerätschaften Bescheid wusste, und heimlich Psitech angewandt hatte, um eine logische Mechtech-Bitech-Hybridmatrix zu aktivieren, die sie als total defekt betrachtet hatten.
    Alles, was ich nun zu tun hatte, war, mich mit einer Gruppe aus Leuten zu vertragen, die noch immer meiner Meinung nach absolut minderwertig waren und tun sollten, was ich ihnen sagte. Es kostete mich viel Energie und Nachdenken, diesem Impuls zu widerstehen, und eines langweiligen Tages eine Woche später sagte ich den beiden Hauptgesellschaftern unseres kleinen Unternehmens, was ich wirklich von ihnen hielt.
    Fünf Minuten später hatte ich ein ziemlich blaues Gesicht und suchte eine neue Vertrags- oder Geschäftsgelegenheit – und das ein paar Stunden vor der Mittagsvisite des Todesmeisters. Meine Barschaft litt ebenfalls dank einer Strafklausel, die ich in meinem Vertrag übersehen hatte, weil ich mir arroganterweise nicht die Mühe gemacht hatte, ihn ganz durchzulesen.
    Aber ich hatte allerlei Imperiale Tech-Kleinteile mitgehenlassen, während ich an dem Truppenschiff gearbeitet hatte. Dinge, die die anderen für kaputt oder durchgebrannt hielten, aber von denen ich wusste, dass sie repariert, wiederaufgeladen oder reaktiviert werden konnten.
    Eines davon war ein Mechtech-Schneidstrahler, der so justiert werden konnte, dass er ein haarfeines Loch bohrte oder sich auffächerte, um ein handtellergroßes Loch in alles zu brennen, was so dick wie eine moderne Rumpfpanzerung war.
    Ich nahm ihn mit zu einer Besatzung, die die Ladung einer Art Kurierschiff mit Hunderten kleinen Schließfächern barg, führte vor, was der Strahler mit diesen Schließfächern anstellen konnte, und war wieder im Geschäft.
    Diesmal behielt ich meine Gedanken über meine angeborene Überlegenheit für mich. Das musste ich auch, denn mein Gesicht war noch immer so geschwollen, dass ich kaum sprechen konnte.
    Wahrscheinlich rettete mir mein erzwungenes Schweigen das Leben, und ich gewöhnte mich so sehr daran, nicht darüber zu reden, wie großartig ich war, während ich Schließfächer auffräste und ihren Inhalt katalogisierte, dass ich tatsächlich verärgert war, als Elzweko aufkreuzte, um mich zum nächsten Quadranten zu bringen. Denn es konnte doch nur schlimmer werden.
    »Es gefällt Euch hier?«, fragte Elzweko, als ich den Antigravitationsharnisch überstreifte.
    »Besser als im Dschungel«, antwortete ich. »Und die Sternenstadt war viel zu kalt.«
    »Der letzte Quadrant ist einfach«, polterte Elzweko. »Solange Ihr kein Loch im Harnisch habt, Euer Hab und Gut bei Euch zu tragen vergesst oder einen Triebwerksausfall habt.«
    »Das schaffe ich schon«, sagte ich. Ich bedachte ihn mit demhöhnischen Grinsen, das ich die letzten paar Wochen unterdrückt hatte, aber er sah es nicht.
    »Wir machen einen

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