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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kometen – der lange Fall in Richtung des Gasriesen begann. Zeit und die Himmelsmechanik erledigten jetzt den Rest. Das Bombardement würde über Jahre hinweg andauern, ein Treffer nach dem anderen.
    »Das dürfte den Fremden kaum gefallen«, erklang Calebs Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
    Aber damit wollte sich Jess nicht zufrieden geben. Alles in ihm drängte danach, einen Schlag gegen die fremden Wesen zu führen, dessen Auswirkungen er schon bald beobachten konnte, solange noch der Zorn in ihm brannte. Für Ross.
    Er steuerte sein Schiff nah an den Kometen heran, der auf einer langen Bahn der Sonne entgegenflog. Der gewaltige Eisbrocken war Golgen so nahe gekommen, dass sich seine ursprüngliche Umlaufbahn geändert hatte und nun weiter ins Innere des Sonnensystems führte. Das Licht des Zentralgestirns löste dünne Dunstwolken aus der eisigen Oberfläche, die sich verdichten und schließlich einen langen Schweif bilden würden.
    Jess analysierte die Oberflächentopographie des Kometen, um einen Eindruck von seiner Struktur zu gewinnen. Mit Scannern maß er die inneren Inhomogenitäten und modifizierte seine Berechnungen. Wenn alles nach Plan lief, würde dieser Brocken Golgen in einem Monat erreichen.
    Jess wählte eine geeignete Stelle aus und verankerte sein Schiff auf der Oberfläche; der Rumpf zermalmte einige zinnenartige Eisgebilde. Die Treibstofftanks und der Frachtraum waren mit Ekti gefüllt – genug für eine lange Phase des maximalen Schubs. Jess aktivierte das Triebwerk, hörte sein Donnern und fühlte, wie der kleine Raumer zu vibrieren begann. Zwei Wochen lang würde der Sternenantrieb aktiv bleiben, lange genug, um den Kometen in ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss zu verwandeln, das auf Golgen zielte.
    In einem Tag würde ihn eins der anderen Schiffe abholen. Das Triebwerk blieb aktiv, schob den Kometen immer mehr aus seiner Bahn. Jess hatte viel Zeit zum Nachdenken. Es gab jetzt kein Zurück mehr und er bereute nichts. Er hatte seine Entscheidung in die Tat umgesetzt und eine Maßnahme ergriffen, die er für notwendig hielt.
    Es war ihm gleich, was die Große Gans oder die Tiwis davon hielten. Zweifellos würde es auch Roamer geben, die den Vergeltungsschlag verurteilten, aber die meisten würden den Umstand begrüßen, dass jemand gehandelt hatte. Jess fragte sich, was er von Cesca erwarten konnte. Enttäuschung? Oder Applaus? Was auch immer der Fall sein mochte: Er fühlte sich nicht schuldig und hatte getan, was er für seine Pflicht hielt. Niemand konnte behaupten, dass diplomatische Bemühungen sinnvoller gewesen wären – bisher hatten die Fremden auf keinen einzigen Kommunikationsversuch reagiert.
    Jess blickte durchs Fenster des Cockpits auf den Gasplaneten, der bereits sehr viel näher zu sein schien und wie ein gestreiftes Auge wirkte.
    Bevor er einen Schutzanzug überstreifte, um nach draußen zu gehen, legte er den Schulterumhang ab, der sowohl seinen Namen trug als auch den von Ross und Tasia. Er ließ ihn auf den Pilotensessel sinken, wandte sich dann um und trat zum Schrank mit den Raumanzügen.
    Er sah nicht zurück, stellte auch keinen Moment infrage, was er in die Wege geleitet hatte.
    Jess ließ sein Schiff auf dem Kometen verankert zurück, mit aktivem Triebwerk, das dem großen Eisbrocken immer mehr Bewegungsmoment verlieh. Er ging an Bord von Calebs Schiff und zusammen mit den anderen Roamern verließen sie das Sonnensystem.
    Er überprüfte die Flugbahnen der achtzehn in kosmische Geschosse verwandelten Kometen. Als er sicher sein konnte, dass sie alle auf dem richtigen Kurs waren, nickte er zufrieden und gab den Befehl zur Rückkehr nach Plumas.
    Das Bombardement hatte begonnen.

90 BRANSON ROBERTS
    Als ein toller Job stellte sich dies heraus. Branson Roberts verabscheute es, das einzige menschliche Schiff in einem abgelegenen, gottverlassenen System zu fliegen, noch dazu an einem Ort, an dem sich die feindlichen fremden Wesen verbargen. Aber so lauteten seine Befehle. Schlimmer noch: Ihm blieb keine Wahl. Dafür hatte Basil Wenzeslas gesorgt.
    Wenigstens hatte die TVF Roberts sein eigenes Schiff zurückgegeben, die Blinder Glaube, und es war gut, wieder an ihren Kontrollen zu sitzen. Im Cockpit schien sich nichts verändert zu haben, trotz der modifizierten Systeme, des verstärkten Triebwerks und der schweren Panzerung – damit hatte die TVF dem Ganzen die Krone aufgesetzt.
    Aber als Roberts das Dasra-System erreichte und mit der Suche nach den Fremden begann, war er

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