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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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froh darüber, die Kontrollen selbst zu bedienen. Er und die Blinder Glaube hatten gemeinsam viel durchgemacht.
    Vor einem Monat waren die fremden Wesen aus den Tiefen des Gasriesen Dasra gekommen, um die Roamer-Himmelsmine in der Atmosphäre zu zerstören – der fünfte Zwischenfall dieser Art. Der Angriff von Dasra spielte sich genau so ab wie die anderen: Große kugelförmige Schiffe eröffneten das Feuer, ohne zu versuchen, einen Kommunikationskontakt herzustellen; das Kapitulationsangebot der Himmelsmine wurde einfach ignoriert. Die Fremden zerstörten die Ekti-Fabrik und ließen niemanden am Leben.
    Damit hatten die Fremden bewiesen, dass sie in diesem System lebten, und Branson Roberts’ Auftrag bestand darin, sie zu finden. Wie viele andere Gasriesen bewohnten die Geschöpfe? Drohte bei allen Gefahr?
    Roberts dachte an Rlinda Kett, an ihren üppigen Leib und ihre überschwängliche Art. Sie nannte ihn immer ihren Lieblings-Exmann, und er bezeichnete sie als seine Lieblings-Exfrau, obwohl er nur einmal verheiratet gewesen war.
    Er hatte sich als schlechter Ehemann, dafür aber als guter Pilot erwiesen, deshalb behielt ihn Rlinda in ihrer kleinen Handelsflotte. Er hatte gute Gewinne erwirtschaftet, genug, um zufrieden zu sein und vorspiegeln zu können, das Leben eines Playboys zu führen, sodass Rlinda seine Einsamkeit nicht bemerkte und deshalb Mitleid mit ihm bekam.
    Doch die Erfolge der kleinen Handelsflotte fanden ein jähes Ende, als die Probleme mit den Fremden begannen. Rlinda hatte die Große Erwartungen an Rand Sorengaard verloren und drei ihrer anderen Schiffe waren von der TVF requiriert worden. Um seine Pilotenlizenz zu behalten und ein Schiff zu haben, das er fliegen konnte, musste Branson Roberts in die Dienste von General Lanyan treten.
    Der General hatte Roberts in das TVF-Hauptquartier auf dem Mars bestellt. In seinem privaten Büro, hinter verschlossenen Türen und mit breiten Oberlichtern, durch die man einen olivgrünen Himmel sah, hatte Lanyan seinen Vorschlag unterbreitet. Vor dem inneren Auge sah Roberts Erinnerungsbilder jener Begegnung. Lanyan war nicht aufgestanden, als er das Büro betrat, blieb an seinem Schreibtisch sitzen, auf dem Dutzende von Datentafeln mit Berichten lagen. Bildschirme zeigten Truppenverteilungen und Kampfübungen.
    Nach einigen wenigen Worten begriff Roberts, dass der General seine Personaldateien eingesehen und sich auch über seine Laufbahn als Pilot informiert hatte. Lanyan wusste mehr über Branson Roberts, als diesem lieb war.
    Und bestimmt erwartete ihn ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Daran zweifelte er kaum.
    »Aus Ihrem Dossier geht hervor, dass Sie ein recht wagemutiger Pilot sind, Captain Roberts. Mir ist aufgefallen, wie gut Sie die Ruhe bewahrten, als meine Leute Sie als Köder für Rand Sorengaard benutzten. Sie haben auch andere gefährliche Einsätze hinter sich: Lieferungen für den Schwarzmarkt, riskante Navigation…«
    Roberts spürte, wie sich kalte Schweißperlen an seinem Nacken bildeten. »General, Sir, ich versichere Ihnen, dass ich nie wegen irgendeiner illegalen Sache verurteilt worden bin. Man hat nicht einmal entsprechende Anklagen gegen mich erhoben. Wenn Sie im Vorstrafenregister nachsehen, werden Sie nichts finden…«
    Lanyan bedeutete ihm, Platz zu nehmen. »Schon gut, Captain. Mit solchen Dingen verlieren wir nur Zeit und Zeit haben wir nicht.«
    Roberts setzte sich, faltete die Hände im Schoß und wartete stumm.
    »Ich möchte ganz offen sein, Captain. Ich beabsichtige, Ihre Fähigkeiten auszunutzen. Es ist besser, jemandem mit Ihrem Geschick zu rekrutieren, als unter enthusiastischen Trotteln einen Kadetten mit nur einem Bruchteil Ihrer Erfahrungen auszuwählen. Ich weiß, dass Sie aufgrund von König Fredericks neuen Anweisungen Ihr Schiff dem Militär überlassen mussten. Derzeit sind Sie ohne Beschäftigung, oder?«
    Der General wusste bereits Bescheid und das war beiden Männern klar. »Die Hanse befindet sich in einer schwierigen Lage, und wie der König schon sagte: Wir alle müssen Opfer bringen.« Roberts lächelte schief und zuckte mit den Schultern. »Mit der Entschädigung, die ich erhalten habe, komme ich ein oder zwei Monate lang über die Runden.«
    Lanyan musterte ihn mit einem kühlen Blick und schließlich lächelte er wissend. »Aber ich wette, Sie langweilen sich.«
    Die Blinder Glaube war als Handelsschiff und Frachter konzipiert, aber sie hatte eine schnittige Form und ein leistungsfähiges

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