Das Imperium
Vorsitzenden. Als sie ihn erreichten, beugten sie sich vor und flüsterten. Basil starrte sie groß an und erbleichte. Er stellte einige Fragen und die Offiziere antworteten wie beschämt. Der Vorsitzende konnte seine Emotionen kaum unter Kontrolle halten; in seinem Gesicht zeigte sich vor allem Bestürzung.
Draußen erklangen erneut die Fanfaren und Raymond wusste, dass er nun losgehen sollte. Stattdessen trat er zurück. »Was ist passiert, Vorsitzender Wenzeslas?«
Basil versuchte, ihn wie ein lästiges Insekt zu verscheuchen, aber trotz der Droge gelang es Raymond, seiner Stimme erheblichen Nachdruck zu verleihen. »Ich muss Bescheid wissen, wenn ich der König sein soll.«
Der Vorsitzende war noch immer so fassungslos, dass er antwortete. »Die Hydroger haben unsere Flotte beim Jupiter angegriffen, die Ekti-Fabriken und viele unserer Schiffe zerstört. Ich weiß nicht, wie viele dabei ums Leben kamen.« Er wandte sich an die Offiziere. »Sind Sie ganz sicher?«
Die beiden Uniformierten nickten. »Ja. Admiral Stromo kehrt mit der Goliath heim, aber sie ist schwer beschädigt. Ein großer Teil der Flotte wurde vernichtet. Selbst mit unseren besten Waffen konnten wir nichts gegen den Feind ausrichten…«
Stille folgte den Fanfarenklängen – die Menge wartete darauf, dass Prinz Peter erschien. Basil drehte sich abrupt zu Raymond um. »Geh! Erfülle deine Pflicht.«
Der junge Mann sah ihn überrascht an. »Sollen wir tun, als sei überhaupt nichts geschehen? Wäre es nicht besser, die Ansprache zu ändern und…?«
»Nein! Jetzt ist es noch wichtiger, dass wir die Bürger vereinen und Stärke zeigen. Geh und sprich zu der Menge, gib ihr Hoffnung. Du allein kannst unser Volk retten, Peter. Die Leute glauben fest daran.«
Raymonds Widerstandswille ließ noch mehr nach, als er den Alkoven verließ und von OX begleitet zum Tor schritt. Die Menge schwieg nun. Der dicke Teppich reichte über den Platz und die Repräsentanten der Medien zeichneten jede Bewegung des neuen Königs auf. Gardisten in makellosen Uniformen säumten den Weg, um den Prinzen zu schützen. Raymond hob das Kinn und ging mit gemessenen Schritten.
Die Krönung ging wie in einem Traum vorbei. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, über den langen Teppich zu schreiten, und als Raymond den Empfangssaal erreichte, blieb der Jubel der Menge schließlich hinter ihm zurück. Nun säumten Konzernchefs, Würdenträger, Berühmtheiten und andere wichtige Personen seinen Weg.
Trotz der vielen Leute fühlte er sich seltsam allein und isoliert. Als er schließlich in den Thronsaal gelangte, erwartete Raymond eine Pracht, die ihn staunen ließ. Nicht nur er sah den neuen Thronsaal zum ersten Mal, sondern auch die Bevölkerung der Erde und der Hanse-Kolonien.
Innerhalb kürzester Zeit war es gelungen, alle Schäden zu beseitigen. Der neue Thron sah genauso aus wie der, auf dem König Frederick gesessen hatte, war vielleicht ein wenig größer und noch eindrucksvoller. Man hatte dem Saal noch mehr Spiegel, buntes Glas, Prismen und Kristalle hinzugefügt. Nirgends zeigten sich Flecken oder auch nur ein kleiner Kratzer, der an die verheerende Explosion der Ambientalzelle erinnerte.
Immer lauter wurden Jubel und Applaus. Nichts hatte sich verändert. Den Hydrogern war es nicht gelungen, die Hanse einzuschüchtern.
Raymond schritt dem Podium entgegen, auf dem der Thron stand. Dort wartete eine Gruppe aus den wichtigsten Personen der Hanse: die Gouverneure der zehn bedeutendsten Kolonien und der Erzvater des Unisono, Sprecher aller Gläubigen. Sein prachtvoller purpurner Umhang wies diamantene Stickereien auf, miteinander verschlungene Muster, die alle Religionen der irdischen Geschichte symbolisierten: Kreuze, Kreise, Sicheln und Bäume, zu einem Durcheinander ohne jede Bedeutung vermischt. Der Erzvater war eine leere, inhaltslose religiöse Galionsfigur und spielte eine Rolle, die der Raymonds ähnelte.
Als der Prinz auf die erste Stufe trat, hob der erste Koloniegouverneur die Krone und reichte sie dem nächsten Mann, der sie wiederum dem auf der nächsten Stufe stehenden Gouverneur gab, und so weiter. Es handelte sich um einen symbolischen Hinweis darauf, dass König Peters Herrschaft auf der Unterstützung aller Gruppen und Glaubensrichtungen basierte. Schließlich wandte sich der Erzvater lächelnd und mit leuchtenden Augen an Raymond und gab ihm in acht Sprachen, zuletzt auf Handelsstandard, seinen Segen.
Raymond blickte starr geradeaus und kämpfte
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