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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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solange Ihr Sternenantrieb noch funktioniert. Wir decken Ihren Rückzug.«
    Vier Thunderheads, die winzig wirkten im Vergleich mit den großen Kugelschiffen, näherten sich dem beschädigten Moloch. Auch ein Manta-Kreuzer kam, um das Flaggschiff zu verteidigen.
    Tasia überprüfte den Status ihrer Waffensysteme und stellte fest, dass drei Viertel der kinetischen Projektile bereits verschossen waren. Die Jazer-Bänke enthielten nur noch zehn Prozent der Nominalenergie. »Weiter feuern! Es hat keinen Sinn, etwas aufzusparen.«
    Die noch einsatzfähigen Waffenplattformen und Schiffe nahmen die Kugelraumer der Hydroger unter Beschuss, als sie sich der Goliath näherten. Zwei von ihnen flogen recht langsam und schienen beschädigt zu sein, aber die neun anderen verfügten offenbar über ihre volle Kapazität. Die Wesen aus Jupiters Tiefen hätten die terranische Streitmacht leicht bis zur Erde verfolgen können, aber Tasia hoffte, dass sie ihre Angriffe abbrachen, sobald die Flotte den Rückzug antrat.
    Vermutlich wusste Admiral Stromo gar nicht, wer sich mit ihm in Verbindung gesetzt und vorgeschlagen hatte, von Jupiter zurückzuweichen. Zum Glück war er vernünftig genug, entsprechende Anweisungen zu erteilen. Das Triebwerk des Moloch zündete, und die Goliath nutzte ihre restliche Energie, um zu beschleunigen und in den interplanetaren Raum zu fliegen.
    »Wir haben die meisten Rettungskapseln aufgenommen, Platcom«, meldete der taktische Subcommander und nahm eine Sondierung vor, um festzustellen, wie viele Remoras zurückgekehrt waren.
    »Dann treffen Sie Vorbereitungen dafür, uns von hier fortzubringen«, sagte Tasia. Sie drehte sich um, mit Sorgenfalten in der Stirn. »Hat sich Lieutenant Brindle gemeldet?«
    »Ich bin unterwegs!«, ertönte seine Stimme aus dem Kom-Lautsprecher. Er klang munter, aber auch angespannt. »Zuerst musste ich mich noch um einige Dinge kümmern.«
    Weiter unten, in den Wolken von Jupiter, setzten zwei Kugelschiffe ihre Angriffe auf die Ekti-Fabriken fort und ließen nichts von ihnen übrig.
    »Ja, verdammt, ihr habt euren Standpunkt deutlich genug dargelegt«, knurrte Tasia leise.
    De Goliath entfernte sich weiter vom Gasriesen und die noch einsatzfähigen Waffenplattformen und Manta-Kreuzer schirmten den beschädigten Moloch ab. Als sie den Rückzug fortsetzten, vorbei an den Umlaufbahnen der inneren Jupitermonde, sah Tasia, wie Robb Brindle und seine letzten Remoras aus der Atmosphäre des riesigen Planeten kamen. Mit einem gemeinsamen Traktorstrahl zogen die kleinen Schiffe einen kugelförmigen Tank hinter sich her, fort von den großen Raumern der Hydroger.
    »Was zum Teufel machst du da, Brindle?«, fragte Tasia über den offenen Kom-Kanal.
    »Wir haben den Ekti-Tank einer Fabrik geborgen«, lautete die Antwort. »Wir konnten ihn doch nicht einfach so in die Tiefe von Jupiter stürzen lassen.«
    Tasia schickte weitere Remoras, um Brindle zu helfen; die kleinen Schiffe mit dem Tank erreichten kurze Zeit später die Hangars ihrer Waffenplattform. Sie beschloss, ihn bei einem privaten Gespräch für seine Torheit zu rügen. Ein voller Himmelsminentank enthielt gerade genug Ekti, um die TVF für eine Woche mit Treibstoff für den Sternenantrieb zu versorgen. Es hatte keinen Sinn, dass dafür jemand sein Leben riskierte.
    Die elf Kugelschiffe blieben in den oberen Schichten der Jupiteratmosphäre und stellten noch immer eine Gefahr dar. Admiral Stromo befahl den Rückzug mit Höchstgeschwindigkeit und Tasia sah auf die Anzeigen der Fernbereichscanner: Die Hydroger warteten und beobachteten, folgten der terranischen Flotte aber nicht.
    Auf der Erde erwartete Admiral Stromo und die Überlebenden der zuvor so stolzen TVF-Streitmacht sicher kein begeisterter Empfang. Die Hydroger hatten sich als noch gefährlicher und mächtiger erwiesen, als selbst die Pessimisten befürchtet hatten.
    Das Jupiter-Debakel zerstörte alle Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Krieges.

112 KÖNIG PETER
    Am Tag der Krönung fand Raymond alle Farben zu grell und alle Geräusche zu laut. Doch seine Gefühle – sie reichten von freudiger Erregung bis hin zu Aufsässigkeit – waren stumpf und fern.
    Er begriff, dass ihm Basil Wenzeslas irgendeine Droge verabreicht hatte.
    Der Prinz, der nur eine Marionette sein sollte, fühlte sich seltsam kooperativ, als Bedienstete ihn ankleideten, ihm Umhänge aus Samt über die Schultern streiften, ihnen Medaillons und schwere Amtsketten hinzufügten. Alle Kleidungsstücke

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