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Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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-konversion auch bei Himmelsminen anzuwenden?«
    »Bei Himmelsminen?« Der Techniker kratzte sich am Kopf; über diese Möglichkeit hatte er offenbar noch nicht nachgedacht.
    Jhy Okiah deutete auf die Pläne. »Himmelsminen fliegen nicht so weit und so schnell wie unsere Raumschiffe, aber das Konzept sollte sich eigentlich übertragen lassen.«
    Eldon Clarin sah zu seinen Mitarbeitern, die stumm nickten. Cesca vermutete, dass sie in ihrer Aufregung allem zugestimmt hätten, um die Genehmigung der Sprecherin zu bekommen.
    »Gut. In dem Fall möchte ich, dass Sie die neue Himmelsmine, die bald in der Atmosphäre von Erphano in Betrieb genommen wird, mit den Modifikationen ausstatten. Die Anlage ist fast fertig gestellt; Sie sollten sich also beeilen.« Clarins Spezialisten wirkten beunruhigt, atmeten dann tief durch und stellten sich der Herausforderung.
    Die Sprecherin wandte sich an Cesca. »Mein Enkel Berndt leitet jene Himmelsmine. Warum soll er nicht mit einer effizienten Anlage beginnen?«
    »Es gilt, keine Zeit zu vergeuden.« Cesca lächelte und erkannte den Plan der Sprecherin. »Und um zu gewährleisten, dass die Modifikationen einwandfrei funktionieren… Vielleicht sollte Techniker Clarin für ein oder zwei Monate an Bord der Erphano-Himmelsmine arbeiten, damit er alles im Auge behalten kann?«
    »Cesca, du zeigst mir immer wieder, wie klug meine Entscheidung war, dich als meine Nachfolgerin auszuwählen.«
    »Wir werden Ihren Wünschen genügen, Sprecherin. Danke für Ihre Zustimmung!« Clarin und sein Team eilten hinaus. In der geringen Schwerkraft wirkten ihre Bewegungen übertrieben.
    Als Nächster kam Kotto Okiah herein, Jhys jüngster Sohn von ihrem vierten und letzten Mann. Die Sprecherin erhob sich und küsste ihn auf beide unrasierte Wangen. Sie wirkte nicht überrascht, als er ihr zerknitterte Pläne und Notizen zeigte.
    Manche Roamer benutzten computerisierte Design-Systeme und mobile Displays, um ihre Arbeit zu präsentieren, aber Kotto Okiah arbeitete lieber manuell. Berechnungen stellte er mit dem eigenen Gehirn an und er schrieb auf kostbares Papier, das er immer recycelte, wenn sich seine Ideen als nicht realisierbar erwiesen. Viele seiner Konzepte endeten in Sackgassen, aber der enorme Einfallsreichtum des jungen Mannes hatte auch zu zahlreichen Durchbrüchen geführt.
    Kotto verbeugte sich vor Cesca, doch wie üblich galt seine Aufmerksamkeit vor allem seiner alten Mutter. Jhy Okiah achtete immer darauf, den Angehörigen ihrer Familie keine Sonderbehandlung zu gewähren, aber alle Roamer hatten Clanverbindungen und -pflichten.
    Kotto war gewissenhaft genug, um seine Arbeit von anderen Technikern überprüfen zu lassen und auf diese Weise ein angemessenes Sicherheitsniveau zu gewährleisten. Wenn es trotzdem zu Unfällen kam, war er nicht verlegen, sondern nachdenklich. »Innovative Entwicklungen sind nie perfekt«, meinte er bei solchen Gelegenheiten. »Wir müssen damit rechnen, dass einige von ihnen versagen.«
    »Bitte sorg dafür, dass es möglichst selten geschieht«, hatte seine Mutter einmal erwidert.
    Der junge Mann breitete seine Unterlagen aus, fügte ihnen Sternkarten, Fotos und erste Entwürfe für die Kolonie auf einer öden, heißen Welt hinzu. »Ich weiß nicht, ob dir dies gefällt, Mutter. Es ist gefährlich, aber es könnte sehr profitabel sein.«
    »Ich bin ganz Ohr. Du musst mich überzeugen, so wie immer.«
    Cesca beugte sich vor und hörte aufmerksam zu, als Kotto voller Begeisterung zu sprechen begann. »Ich habe den heißen Planeten Isperos untersucht, der dem Merkur im Sonnensystem der Erde ähnelt. Die Herausforderung ist groß, aber dort stehen bemerkenswerte Ressourcen zur Verfügung. Man denke nur an die Metalle und die seltenen Isotope, die man nur von der Oberfläche zu kratzen braucht! Ich glaube, es wäre die Mühe wert.«
    Kotto Okiah deutete auf seine Entwürfe und erzählte von dem Erkundungsflug mit Jess Tamblyn als Pilot.
    »Typisch für Jess, dass er sich auf so etwas einlässt«, sagte Cesca und lächelte. »Äh… ist er noch hier?«
    Die unerwartete Frage schien Kotto zu verwirren. »Nein… nein. Er brach vor drei Tagen auf. Musste zurück nach Plumas. Aber ich glaube, in einigen Wochen wird er wieder hier sein. Ich erklärte mich bereit, ein Paket von ihm entgegenzunehmen, aber er meinte, er wollte es selbst übergeben.«
    Geistesabwesend klopfte er sich ans Kinn und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Heißweltkolonie. »Mit dieser

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