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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wie die anderen, hatte einen Pferdeschwanz. Sie trug ein Oberteil, das den Rücken bis auf wenige Stofffetzen freiließ, die am Hals zusammengebunden waren. Sie hielt ein Jagdmesser in der Hand.
    Ist das die Mutter?, fragte sich Clint.
    Haben wir es hier mit einer Familie zu tun?
    Eine Familie, die zusammen tötet, bleibt zusammen.
    Clint versuchte ein weiteres Mal, Em am Fußgelenk anzuheben.
    Dieses Mal schaffte er es, sie ein Stück hochzuziehen.
    Ja!
    Doch dann schossen plötzlich zwei rote Arme unter ihrem T-Shirt-Zelt hervor und reckten sich nach oben. Zwei Hände klammerten sich unter ihren Achseln fest.
    Clint hielt Em immer noch fest.
    Er wusste, dass er sie nicht loslassen würde.
    Aber er konnte sie nicht weiter zu sich hochziehen. Nicht, nachdem sich jemand an sie gehängt hatte.
    Der Mann war immer noch dabei, unter dem Van hervorzukriechen, aber der Junge und die Frau hatten das Fahrzeug hinter sich gelassen und krochen bereits auf ihren Knien.

    Ich kann ihr von hier oben nicht helfen, dachte Clint. Ich muss sie loslassen.
    Sie auf den Kopf fallen lassen?
    Kann ich nicht!
    Du musst!
    Gerade als er Ems Fußgelenk loslassen wollte, nahm er eine schnelle Abwärtsbewegung vor sich wahr. Jemand, der von der anderen Seite heruntergesprungen kam?
    Was, sind da noch mehr von denen?
    Er sah nach.
    Mary!
    Er konnte es nicht glauben.
    Mary war gesprungen, um Em zu helfen?
    Genau danach sah es aus.
    Sie landete neben dem Fahrerhaus des Pick-ups. Ihre Absätze klapperten, als sie auf dem Asphalt aufsetzte. Der Aufschlag ließ ihren gesamten Körper erbeben.
    Sie stolperte vorwärts. Clint dachte, sie würde hinfallen.
    Sie fiel hin.
    Sie fiel auf die Knie, direkt neben dem Mann, der sich gerade vom Boden erheben wollte, und rammte ihm das Schlachtermesser in den Rücken.
    Er kreischte.
    Mary riss das Messer heraus und stach noch einmal zu.
    Die Frau und der Junge erhoben sich.
    Clint ließ Ems Fußgelenk mit der linken Hand los und hielt sie noch mit der rechten. Die linke Hand brauchte er, um sich abzustützen, als er sich so weit wie möglich vom Dach herunterbeugte.
    Er öffnete die rechte Hand.
    Em fiel.

    Als sie an der Seite des Vans abrutschte, sprang Clint los.
    Clint sprang auf den Jungen, der links von ihm stand und sich gerade aufrichtete.
    Mit beiden Füßen landete Clint auf seinem Rücken und stieß ihn um. Mit seinem ganzen Gewicht drückte er ihn zu Boden. Clint wusste, was er tat. Er hasste es, aber nicht genug, um ihn freizugeben.
    Der Junge schlug mit dem Gesicht auf dem Asphalt auf. Von dem Geräusch zog sich bei Clint alles zusammen. Er rollte sich vom Rücken des Jungen ab.
    Die Frau stoppte ihren Angriff auf Mary und blickte über ihre Schulter. Sie starrte auf den ausgestreckten Körper. »Randy«, brüllte sie, als sie herumfuhr und mit erhobenem Jagdmesser auf Clint zustürzte.
    Ihr Oberteil schien aus zusammengeknoteten Halstüchern zu bestehen. Sie trug abgeschnittene Jeans mit Schlitzen an den Seiten.
    Von ihrem Ledergürtel baumelten mehrere Haarbüschel herunter.
    Sie tropften.
    Skalps?
    Clint bückte sich und hob den Hammer des Jungen auf.
    Schreiend stürzte sie sich auf ihn, mit dem rechten Arm stach sie auf ihn ein.
    Er schlug den Arm beiseite und ihr mit dem Hammer die Schläfe ein.
    Ihre Augen traten hervor und sprangen aus den Höhlen. Er ließ den Zimmermannshammer in ihrem Schädel stecken und riss ihr das Messer aus der Hand. Er schrammte dessen Schneide über ihre Kehle. Als Blut heraussprudelte,
stieß er ihr das Messer mitten in den Hals und warf ihren Körper auf den des Jungen.
    Er sprang über die beiden und hetzte an die Stelle, an der Em gefallen war - wo zwei Menschen in der engen Lücke zwischen Van und Pick-up auf dem Boden miteinander kämpften.
    Mary war schon dort. Auf den Knien sitzend stach sie zu.
    Blut spritzte auf, spritzte ihr ins Gesicht und auf den Hals.
    So wie die beiden Körper verkeilt waren, konnte Clint nicht sagen, in wen Mary ihr Messer immer wieder wutentbrannt hineinrammte. Er konnte die beiden nicht auseinanderhalten.
    »Aufhören«, keuchte er.
    Mary hielt inne. Sie rang nach Luft, rutschte auf den Knien nach hinten, stützte ihre Messerhand auf dem Oberschenkel ab und betrachtete die beiden Körper.
    Der oben liegende Körper trug kein Shirt und hatte ein gutes Dutzend Einstichwunden im Rücken. Er hatte Jeans an, keine Shorts. Als Clint deshalb klarwurde, dass es sich nicht um Em handeln konnte, bäumte sich der Körper auf, kippte zur

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