Das Inferno Roman
drei gingen zu Boden.
40
»Wir sind fast da«, sagte Stanley. »Der Pool ist gleich auf der anderen Seite des Zauns.«
Sheila reagierte nicht. Seit ihrem kleinen Aufstand in der Badewanne hatte sie weder widersprochen noch sich anderweitig gewehrt.
Nachdem er sie in der Wanne niedergekämpft hatte, gönnte Stanley ihr etwas Ruhe. Er hatte sich selbst erst mal erholen müssen, bevor sie den Ausflug zum Swimmingpool der Bensons antreten konnten.
Deshalb hatte er sich auf den Balkenrest gesetzt und versucht, geduldig zu bleiben. Ihm bot sich ein schöner Anblick: die erste richtige Gelegenheit, sie von hinten ausgiebig zu studieren.
Ihr Haar machte nicht viel her, es war dunkel, strähnig und verklebt. Zwar glänzte ihre Haut, doch sie war schmutzig, verschmiert mit Blut und übersät mit Staub und Gipsbröckchen, die an der feuchten Oberfläche klebten. Aber ihre Kurven - ihre Kurven waren wunderbar. Sogar jetzt, als sie die Arme ausgestreckt nach oben hielt, konnte Stanley sehen, wie breit und stark ihre Schultern waren. Nach unten hin verjüngte sich ihr Kreuz, zeigten sich Muskeln, wie Stanley sie noch nie bei einer Frau gesehen hatte. Jedenfalls nicht bei einer Frau aus Fleisch und Blut, höchstens bei Superheldinnen in Comicheften oder Bodybuilderinnen in Zeitschriften oder manchmal
im Fernsehen. Aber noch nie bei einer Frau, die direkt vor ihm lag.
Und ihr Arsch .
Betrachtet hatte er ihren Hintern schon oft, hatte genossen, wie er sich unter Shorts oder Jogginghosen abzeichnete. Er hatte ihn in Jeans gesehen, in knappen Bikinihöschen, die nicht viel verdeckten. Aber noch nie wie jetzt, nackt, so dass er die Halbkugeln studieren, sich an ihnen ergötzen und seinen Blick durch ihre Poritze wandern lassen konnte.
Nahe genug, um sie zu berühren.
Sie zu küssen.
Er konnte sie jetzt direkt haben. Sie war nicht länger eingeklemmt und hatte auf keinen Fall noch genug Kraft, um sich zu wehren. Einfach in die Wanne steigen, ihre Beine spreizen und loslegen.
»Nein, nein, nein, nein, nein.«
Das würde alles ruinieren.
Er hatte sich fest vorgenommen, sie zum Swimmingpool zu bringen, sie dort zu waschen, damit ihre Haut wieder strahlte, mit ihr im kühlen Wasser zu balgen …
»Worauf warten wir noch?«, hatte er gefragt.
Von Sheila kam keine Antwort. Sie lag auf dem Boden der Wanne, nur ihr Rücken und ihr Brustkorb hoben und senkten sich kaum merklich mit ihren Atemzügen.
»Sheila? Wir gehen jetzt. Aufstehen.«
Sie hatte ihren Kopf ein wenig gehoben.
»Wir gehen jetzt sofort. Ich bringe dich zu einem schönen, kühlen Swimmingpool, wo du dich waschen kannst, bis du wieder quietschsauber bist. Du kannst sogar trinken, wenn dir das Chlor nichts ausmacht. Noch Fragen?«
Sie hatte nicht geantwortet.
Aber von diesem Moment an hatte sie jeden seiner Befehle befolgt: war aus der Wanne gekrabbelt, während er ihr von unten zugesehen hatte, hatte auf allen vieren gewartet, bis er herausgeklettert war, hatte sich nicht angestellt, als er hinter ihr niedergekniet war und sich dabei auf ihrem Hintern abgestützt hatte, als er zwischen ihren Beinen nach dem Ende der Stacheldrahtleine suchte. Plötzlich hatte er wieder eine Erektion, sein Gesicht war so nah bei ihr, dass er versucht war, sie unverzüglich zu besteigen.
Nein, nein, nein, hatte er sich ermahnt. Du hast so lange gewartet, da werden dich ein paar Minuten mehr oder weniger nicht umbringen. Und im Pool kannst du sie dann nehmen, schön sauber und feucht. Verbock’s jetzt bloß nicht. Keine Eile, halt dich an den Plan.
Warum bis zum Pool warten? Ich kann sie sauberlecken.
»Nein!«
Nur ein bisschen, dann höre ich auf. Was kann das schon schaden?
Also hatte er die Zunge ausgestreckt und sich ihr mit seinem Kopf genähert, aber dann hatte seine Hand, mit der er unter ihr im Schutt herumfummelte, den Stacheldraht gefunden.
War das ein Signal, sich zurückzuhalten?
Mit schrillem Tonfall hatte er die Stimme seiner Mutter nachgeäfft: »Nicht naschen, Junge. Willst du dir den Appetit verderben?«
»Ich möchte nur kurz probieren«, hatte er mit seiner Stimme gesagt.
»Wenn du das tust, Junge, verschießt du deine Ladung und hast keine Lust mehr auf die Hauptspeise, wenn es so weit ist.«
»Hm, stimmt. Also werde ich nicht naschen.«
Mit seiner linken Hand hatte er die Schere und das Rasiermesser aufgehoben. Dann hatte er sich mit der langen Stacheldrahtleine in der rechten an Sheilas Hintern hochgestemmt.
»Hoch.«
Widerspruchslos war Sheila
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