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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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vor uns. Angst, dass wir gefährlich sein könnten oder so. Was aber, wenn sie es sind, vor denen wir Angst haben sollten?
    »Bleib einfach draußen«, sagte Pete zu Heather.
    »Mach ich. Aber dann habe ich was gut bei dir.«
    »Ja. Sicher.«
    Als sie Petes Schritte hinter sich hörte, ließ Barbara den Riemen ihrer Tasche von der Schulter gleiten. Sie setzte die Tasche neben ihren Füßen ab und begann Schuhe und Socken auszuziehen. Der Betonboden war sehr heiß. Nachdem sie die Socken ausgezogen hatte, stellte sie ihre Füße darauf und drehte sich zur Seite, um Pete zuzusehen.
    Als er sein Hemd aufknöpfte, fragte Barbara: »Hast du deine Badehose mitgebracht?«
    Er zeigte ihr ein nervöses Lächeln und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich leere einfach meine Taschen und gehe so ins Wasser.«
    »Mache ich auch.« Sie nickte in Richtung des Verbands an seinem Unterarm. »Besser, du lässt das nicht nass werden.«
    »Das ist kein so schlimmer Schnitt.« Er ließ sein Hemd fallen und begann seine Schuhe auszuziehen.
    »Oh!«, rief Heather über ihre Schulter, als sie auf das entgegengesetzte Ende des Pools zuging. »Ich habe ganz vergessen, euch von dem Whirlpool zu erzählen.«
    Jetzt konnte Barbara den Whirlpool ebenfalls sehen - ein flaches gekacheltes Becken neben dem Pool.
    »Ich hatte nicht vor , in euren Pool zu steigen. Jedenfalls nicht ungewaschen. Hahaha. Aber du schuldest mir trotzdem den Gefallen, Pete. Abgemacht ist abgemacht.«

    »Ist ja gut«, murmelte Pete. »Wir werden sehen.«
    »Achtung, aufpassen«, rief Heather.
    Sie nahm Susie und schleuderte sie durch die Luft. Die Katze fauchte im Flug, überschlug sich in der Luft und landete mit den Pfoten zuerst im Spa. Das Wasser spritzte hoch. Heather hüpfte auf der Stelle und klatschte vor Freude in die Hände.
    Sekunden darauf sprang die Katze aus dem Becken, fegte wie ein Blitz über den Beton, vorbei an Heather, weg vom Pool und durch das Tor zum Vordereingang des Geländes.
    »Susie!«, rief Heather.
    »Leise«, zischte Barbara. »Willst du, dass wir rausgeschmissen werden?«
    »Sie läuft weg!«
    »Was hast du erwartet? Man wirft Katzen nicht einfach so ins Wasser.«
    »Oh«, meinte Heather gequält. »Ich wollte ihr doch nur das Blut abwaschen.« Sie blickte zum Eingang und sah dann Barbara an. »Wird sie wiederkommen?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Vielleicht gehst du sie suchen«, schlug Pete vor. »Wenn du’s nicht tust, hast du Susie die längste Zeit gesehen.«
    »Helft ihr mir?«
    »Besser nicht«, sagte Barbara. »Katzen erschrecken sehr leicht. Wenn Pete und ich mitkommen, verjagen wir sie wahrscheinlich. Allein hättest du mehr Glück.«
    »Du beeilst dich besser«, fügte Pete hinzu.
    Heather trabte zum Vordereingang. Sie drehte sich noch einmal um. »Ihr haut aber nicht ab?«
    »Wir werden hier warten«, sagte Pete.

    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Okay.« Sie öffnete das Tor und verschwand schnell außer Sichtweite.
    Barbara und Pete sahen sich an. Beide lächelten. Barbara zuckte mit den Achseln.
    Pete sagte: »Na ja …«
    »Hast du gesehen , wie sie die Katze geworfen hat?«
    Pete lachte: »Ich konnte es nicht glauben.«
    »Ich schon. Sie ist schon ein bisschen seltsam.«
    Petes Lächeln verschwand. »Ja … ja. Aber sie hatte es schwer im Leben, weißt du?«
    »Ich weiß, ich weiß. Sie tut ja nichts anderes, als den ganzen Tag darüber zu reden. Als ob sie damit angeben wollte.«
    »Ja, schon. Sie kann einem wirklich auf die Nerven gehen, aber … irgendwie tut sie mir leid.«
    »Das ist genau das, was sie will.«
    »Glaubst du?«
    Barbara zögerte. Nach ihrer harschen Kritik an Heather hielt Pete sie womöglich für herzlos. »Ich weiß nicht«, sagte sie, »ich habe eigentlich nichts gegen sie. Ich gehe jetzt ins Wasser.«
    Und damit sprang sie in den Pool. Der Wasserstand schien unter dem Normalmaß zu liegen, daher tauchte sie nicht zu tief.
    Das Wasser schien sie überall gleichzeitig zu treffen, ein Kälteschock, als ob jeder einzelne Zentimeter ihres Körpers plötzlich von eisigen Zangen zusammengezogen würde. Der Schmerz ließ allerdings sofort nach. Sie glitt kurz unter der Oberfläche durch das Wasser und genoss die Abkühlung.

    Das Wasser umschmeichelte sie. Es leckte die Hitze von ihrer Haut.
    Im Auftauchen drehte sie sich auf den Rücken. Sie ließ sich treiben und beobachtete Pete. Er stand immer noch am anderen Ende des Pools, barfuß und ohne Hemd. Seine Hosen waren viel zu dick und zu groß. Sie

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