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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sagte Tweed vom Rücksitz aus. »Da vorn ist schon das Straßenschild.
    Taxusweg. Rondel hat mir das auf den Zettel geschrieben.«
    Newman ging vom Gas und setzte den rechten Blinker.
    Während er abbog, bemerkte er, dass auch Mariers Opel hinter ihm blinkte. Wahrscheinlich würde er sich einen unauffälligen Parkplatz im Taxusweg suchen.
    »Fahren Sie in die Auffahrt dort«, sagte Tweed. »Das Haus ist etwas von der Straße zurückgesetzt.«
    Newman fuhr durch ein Tor, das von zwei Pfeilern mit eleganten Laternen flankiert wurde, in einen Garten, der eigentlich eher ein kleiner Park mit wunderschönen, teilweise exotischen Bäumen und Sträuchern war.
Aber kein elektronisch gesteuertes Tor,
dachte Paula –
und keinerlei Anzeichen von Wachen. Wir konnten einfach unbehelligt hineinfahren.
    Zwischen den Bäumen waren noch weitere Laternen auf Metallpfosten verteilt. Wenn die nachts alle brannten, musste es im Park taghell sein, überlegte Paula. Dann kam ein lang gestrecktes weißes Gebäude in Sicht. Newman hielt den Mercedes vor dem Haupteingang, der aus einer schweren Doppeltür aus Eichenholz bestand.
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass wir hier den Schlüssel zu unserem Geheimnis finden«, sagte Tweed, bevor er aus dem Wagen stieg.
    Ein uniformierter Chauffeur kam herbeigeeilt und öffnete mit geschmeidigen, athletisch wirkenden Bewegungen die Tür.
    Tweed sah, dass hinter einer Ecke des Hauses ein Jaguar geparkt war, und musterte den Chauffeur eingehend. Er sah anders aus, als man sich gemeinhin einen Chauffeur vorstellte. Der Mann war Mitte dreißig, ziemlich groß und hatte kurzes braunes Haar und ein gut geschnittenes Gesicht, aber es waren seine außerordentlich intelligenten Augen, die Tweeds Aufmerksamkeit fesselten.
    »Dürfte ich Ihren Namen erfahren?«, fragte der Chauffeur.
    »Ich bin Tweed.«
    »Sie werden erwartet, Sir«, sagte der Chauffeur daraufhin in makellosem Englisch. »Wenn Sie so freundlich wären und einen Augenblick warten würden…«
    Der Chauffeur ließ die drei in einer geräumigen Eingangshalle zurück. Tweed bemerkte einen Louis-Vuitton-Koffer, der an einer der Wände stand. Er bücke sich und studierte die Lufthansa-Bordkarte, die jemand unter den Griff gesteckt hatte.
    Von BER nach HAM.
Das Datum war das des vergangenen Tages. Jemand war am Nachmittag von Berlin nach Hamburg geflogen, und zwar genau an dem Tag, an dem dort Kurt Krüger, der persönliche Referent des Außenministers, ermordet worden war.
    Tweed hatte die Bordkarte noch immer in der Hand, als Rondel, der Reitkleidung trug, wie ein Wirbelwind in die Halle stürmte.
    »Willkommen! Willkommen! Herzlich willkommen!«
    Er verbeugte sich vor Paula, gab ihr einen Handkuss und lächelte sie strahlend an. Obwohl Paula Handküsse sonst gar nicht schätzte, gefiel ihr Rondels Begrüßung sehr. Tweed zeigte Rondel die Bordkarte.
    »Die habe ich gerade auf dem Boden gefunden. Sie muss wohl von diesen Koffer da heruntergefallen sein.«
    »Der Koffer gehört Danzer, dem Chauffeur, der Sie hereingelassen hat. Er ist gestern nach Berlin und zurück geflogen.« Rondel grinste. »Der Gute hat dort eine neue Freundin. Sie sollten wissen, dass Danzer die Frauen schneller wechselt als so mancher die Unterwäsche… Bitte entschuldigen Sie meinen Aufzug, aber ich bin zu einem Ausritt verabredet.
    Hätten Sie vielleicht Lust, mich zu begleiten, Paula?«
    »Vielen Dank für die Einladung, aber ich möchte mich heute lieber ausruhen. Gestern hatte ich einen furchtbar hektischen Tag. Trotzdem habe ich das Abendessen im Restaurant Fischereihafen sehr genossen.«
    »Bestimmt nicht so sehr, wie ich Ihre Gesellschaft genossen habe… Ich konnte deshalb gestern Nacht lange nicht einschlafen.
    Ihr Bild kam mir immer wieder vor Augen…«
    Rondel redete so charmant daher wie am vergangenen Tag und zeigte Paula dabei ein weiters Mal, wie rege und geschmeidig sein Geist war. Dann deutete er ins Innere des Hauses.
    »Mein Partner wartet bereits auf Sie. Aber er würde Mr. Tweed gern allein sehen, falls Sie das nicht als allzu unhöflich empfinden. Sie, Paula, und Mr. Newman können einstweilen mit mir etwas trinken – ich wollte schon lange mal den berühmten Auslandskorrespondenten fragen, warum es auf unserer Welt so schlimm zugeht.« Er öffnete eine Tür und machte eine einladende Geste. »Wenn Sie es sich vielleicht inzwischen schon mal hier bequem mache n wollten – ich bin gleich wieder bei Ihnen.«
    Dann drehte er sich um zu Tweed, der

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