Das Inferno
ist Barton.
Tweeds blauer Mercedes hat soeben Dänemark verlassen und fährt auf der Bundesstraße nach Süden. Geben Sie das bitte weiter, ich kann Oskar Vernon nämlich nicht erreichen. Ich muss jetzt auflegen, um an Tweed dranzubleiben…«
Barton flog eine weite Schleife, um zu verhindern, dass Tweed Verdacht schöpfte. Während er das Flugzeug in die Kurve legte, grinst er Panko an.
»Damit habe ich bei Thunder einen Stein im Brett. Aber jetzt halten wir uns lieber abseits und schauen uns von oben an, wie die Amerikaner Hackfleisch aus Tweed machen.«
»Wenn die das überhaupt schaffen.«
»Auch ein Tweed hat nicht das ewige Leben, Panko. Das muss mal in deinen stupiden Schädel rein. Du wirst schon sehen, wie schnell es mit dem eingebildeten Pinkel vorbei sein kann.«
Harry Butler fuhr gerade mit hoher Geschwindigkeit über eine Hügelkuppe, als er plötzlich zwei Jeeps sah, die mit hundert Metern Abstand hintereinander her fuhren. Im ersten Jeep saß ein groß gewachsener, weißhaariger Mann mit Tarnanzug neben dem Fahrer. Harry winkte ihnen fröhlich zu. Weil die Jeeps noch ein paar Kilometer von Tweeds Wagen entfernt waren, fuhr er so lange weiter, bis er den zweiten Jeep passiert hatte.
Aber wo war der dritte, vor dem der nächtliche Anrufer Tweed gewarnt hatte? Erst wenn er den gefunden hatte, konnte er den anderen Bescheid geben. Butler drehte den Gasgriff voll auf. Er musste sich beeilen, wenn er Tweed noch rechtzeitig vor der Gefahr warnen wollte.
Im dritten Jeep, der einen halben Kilometer hinter den beiden anderen fuhr, schaute Ollie, der gerade eine Zigarre rauchte, in den Rückspiegel und bemerkte einen schwarzen Wagen, der ihm ganz offensichtlich folgte. Sofort witterte er Gefa hr.
»Fahr langsam«, wies er den Fahrer an. »Steig auf die Bremse und stell den Jeep quer zur Fahrbahn. Wir wollen dem Wagen hinter uns den Weg versperren.«
Der Fahrer tat, was Ollie ihm befohlen hatte. Er bremste scharf und riss das Lenkrad herum, sodass der Jeep seitlich ausbrach und mit quietschenden Reifen über die Straße schlitterte, bevor er quer zur Fahrbahn zum Stehen kam. Ollie zog seine Automatik aus dem Halfter und wartete.
Auch der schwarze Wagen hatte gebremst und etwa zehn Meter vom Jeep entfernt angehalten. Ollie sah, dass der Fahrer einen breitkrempigen Strohhut trug. Er steckte die Automatik wieder ein und legte die Hände wie ein Sprachrohr an den Mund.
»Die Straße ist gesperrt!«, rief er. »Militärische Übung.
Drehen Sie um und fahren Sie zurück.«
Der Fahrer nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und legte den Rückwärtsgang ein. Ollies Fahrer zog seine Pistole, aber Ollie gab ihm einen Stoß in die Rippen. »Lass nur. Ich kümmere mich um ihn. Wir können keine Zeugen gebrauchen.
Ich warte, bis er umdreht, und dann knalle ich ihn ab.«
Der Mann mit dem Strohhut, der sein Fenster heruntergekurbelt hatte, war alles andere als ein begnadeter Autofahrer. Erst brauchte er endlos lange, bis er den Rückwärtsgang eingelegt hatte, und dann würgte er auch noch den Motor ab.
»Verdammter Amateur«, knurrte Ollie und stieg aus dem Jeep. »Jetzt gehe ich hin und mache ihn fertig.«
Auch Ollies Fahrer war jetzt ausgestiegen und beobachtete, wie der Fahrer des schwarzen Wagens das Lenkrad nach links drehte, kurz anfuhr und abermals den Motor abwürgte. Er hielt eine Hand aus dem offenen Fenster, als wolle er sagen:
Tut mir Leid, aber ich kann es nun einmal nicht besser.
»Jetzt reicht’s. Der Typ…«, begann Ollie, aber er brachte den Satz nie zu Ende. Im Fenster des schwarzen Wagens erschien auf einmal die Mündung einer Heckler & Koch-Maschinenpistole und stieß einen tödlichen, auf Ollie und seinen Fahrer gezielten Feuerstoß aus. Noch bevor sie das Knattern der Salve hören konnten, brachen die beiden Amerikaner tot zusammen.
Der Fahrer des schwarzen Wagens stieg aus, ging zu den Leichen und warf erst Ollie, dann den Fahrer in den Straßengraben hinter dem Jeep. Dann griff er ins Innere des Fahrzeugs, legte den Rückwärtsgang ein und drehte den Zündschlüssel um. Der Jeep machte einen gewaltigen Satz nach rückwärts und fiel in den Graben, wo er die Toten unter sich begrub.
Dann eilte der Fahrer zurück zu seinem Wagen, stieg ein und wendete ihn geschickt. Er gab Gas und brauste in die Richtung davon, aus der er gekommen war. Kaum war er über dem nächsten Hügel verschwunden, als Butler auch schon auf seinem Motorrad herangefahren kam. Er hielt an und staunte
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