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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nur.
    Butler bockte die Maschine auf, nahm seine Uzi aus der Packtasche und trat vorsichtig auf den Jeep zu. Schon auf den ersten Blick in den Graben sah er, dass die beiden Männer, deren Gliedmaßen unter dem schweren Fahrzeug hervorragten, tot waren. Ihre blutdurchtränkten Tarnjacken wiesen nicht wenige Einschusslöcher auf.
    Zwei der Männer, die Tweed und seine Leute hätten töten sollen, waren jetzt selbst tot. Irgendjemand hatte sie erschossen.
    Aber warum lag auch noch der Jeep auf ihnen? Butler hatte keine Zeit, dieses Rätsel zu lösen. Er musste so schnell wie möglich zurück zu Tweed und den anderen, um sie vor den beiden anderen Jeeps zu warnen, die sich ihnen von hinten näherten. Er steckte die Uzi zurück in die Packtasche, stieg auf und startete die Maschine. Dann drehte er um und raste mit Höchstgeschwindigkeit davon. Dabei betete er zu Gott, dass er Tweeds Wagen noch rechtzeitig erreichen würde.

36
    Kurz bevor Harry die beiden Jeeps erreichte, fiel ihm ein, dass deren Insassen ihn vielleicht erkennen könnten. Er hielt an, nahm den Sturzhelm ab und setzte seine dunkle Sonnenbrille auf, was angesichts des grellen Sonnenlichts sowieso nicht schlecht war. Ganz wohl war ihm allerdings nicht bei dem Gedanken, ohne Sturzhelm zu fahren.
    Dann gab er Gas und hoffte, dass es nicht schon zu spät war.
    Als er die Kuppe des nächsten Hügels erreicht hatte, sah er die beiden Jeeps vor sich, aber der blaue Mercedes war glücklicherweise noch nicht in Sicht.
    Im vorderen Jeep sah Miller das Motorrad im Rückspiegel. Er runzelte die Stirn, was seinem Gesicht ein noch brutaleres Aussehen als sonst gab, und blickte hinüber zu seinem Fahrer, dem die sich rasch nähernde Maschine ebenfalls aufgefallen war.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Miller. »Vorhin hat uns doch schon mal ein Motorradfahrer passiert.«
    »Aber das ist nicht derselbe. Der vorhin hatte einen Sturzhelm auf und keine Sonnenbrille.«
    »Kann sein, dass du Recht hast, aber ich möchte trotzdem kein Risiko eingehen«, gab Miller mit seiner tiefen, kehligen Stimme zurück. »Ich knipse den Kerl vorsichtshalber ab.«
    Er hatte seine Magnum noch nicht einmal halb aus ihrem Halfter gezogen, als das Motorrad auch schon an dem Jeep vorbeigerast war.
    »Der Kerl muss mindestens hundertachtzig draufgehabt haben«, sagte er verblüfft. »Für den kann ich mir die Kugel sparen, der bringt sich selber um…«
    Butler verschwand hinter dem nächsten Hügel, von wo aus er in eineinhalb Kilometern Entfernung Tweeds blauen Mercedes sah. Er riss den Gasgriff auf, worauf das Motorrad einen Satz nach vorn machte. Es dauerte nicht einmal eine Minute, bis er den Mercedes eingeholt hatte. Als Newman ihn sah, fuhr er rechts ran.
    »Hinter Ihnen kommen zwei Jeeps mit fünf Männern in Tarnanzügen«, warnte er Tweed.
    »Bob«, sagte Tweed zu Newman. »Fahren Sie zurück zu der Sandgrube, an der wir gerade vorbeigekommen sind. Dort werden wir uns verschanzen.«
    Ein paar Sekunden zuvor waren sie an einer breiten Einfahrt vorbeigekommen, die in eine halbkreisförmige Sandgrube führte. Sie sah aus wie ein großes Amphitheater und war, dem alten Förderband mit verrosteten Eimern und ein paar verfallenen Wellblechhütten nach zu schließen, offenbar schon lange nicht mehr in Betrieb.
    Newman legte den Rückwärtsgang ein und fuhr zu der Einfahrt zurück. Gerade als er zur Sandgrube abbog, sah Tweed, wie die beiden Jeeps am Kamm des Hügels erschienen.
    »Stellen Sie den Wagen unmittelbar vor der Wand ab«, sagte Marier. »Und Sie, Harry, fahren mit dem Motorrad hinauf auf diesen Hügel da rechts und gehen dort in Stellung. Aber halten Sie sich versteckt.«
    »Wird gemacht.«
    »Die Jeeps kommen immer näher«, sagte Tweed.
    Newman fuhr so schnell los, dass die Räder hohe Sandfontänen aufwirbelten. Als er am Ende der Grube angelangt war, wendete er die Limousine und fuhr sie mit dem Kofferraum an die gut dreißig Meter hohe Sandwand. So konnte er jederzeit wieder losfahren.
    »Ich beziehe in der Höhle dort oben rechts auf halber Höhe Position«, rief Marier, als alle ausgestiegen waren. Newman, Sie verschanzen sich mit Lisa hinter dem Sandhaufen links von uns. Tweed, Nield und Paula nehmen die linke Höhle. Und lassen Sie sich bloß nicht blicken. Hat jeder Waffen und Munition dabei? Gut. Dann los!«
    Nield holte Butlers schwere Umhängetasche aus dem Wagen und öffnete sie. Lisa und Paula nahmen sich daraus je eine Handgranate.
    »Beeilung!«, zischte

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