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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dem Café zu sitzen, das Mrs. France uns genannt hat – und zwar mit einem Riesenglas Wasser«, sagte Lisa.
    »Trifft sich Mrs. France dort mit uns?«, fragte Marier.
    »Nein«, antwortete Tweed. »Sie hat nur gemeint, dass Rondel kommen wird…«
    Nachdem sie bei Bad Bramstedt die Autobahn überquert hatten, bat Tweed Newman, am Straßenrand anzuhalten.
    »Ich muss mir ein bisschen die Beine vertreten«, erklärte er.
    »Hätten Sie vielleicht auch Lust auf einen kleinen Spaziergang, Paula?«
    »Große Lust sogar. Wenn ich noch länger in diesem Auto sitzen muss, bekomme ich noch Wadenkrämpfe…«
    Newman stellte den Wagen auf dem Rasen neben der Straße ab, und alle stiegen aus. Tweed nahm Paula beiseite und ging mit ihr so weit, bis sie außer Hörweite der anderen waren. Als sie bereits zehn Meter vom Mercedes entfernt waren, kam auf der Gegenfahrbahn auf einmal Butler mit seinem Motorrad angebraust.
    »Wir machen nur einen kleinen Spaziergang«, sagte Tweed zu Butler, der neben ihnen anhielt.
    »Vor uns ist alles sicher«, sagte Butler. »Ich bin einige Kilometer vorausgefahren, habe aber nichts Verdächtiges entdeckt. Ich fahre jetzt zurück, um nachzusehen, ob auch hinter uns alles in Ordnung ist. Man kann ja nie wissen…«
    »Da haben Sie Recht. Besonders in diesem Fall, wo viele nicht die sind, die sie auf den ersten Blick zu sein scheinen.«
    »Wie beruhigend. Wer hat uns denn Ihrer Meinung nach diese Killerbande an den Hals gehetzt? Oskar Vernon?«
    »Möglich. Aber hinter dem steckt höchstwahrscheinlich Gavin Thunder. Übrigens frage ich mich, ob sich Danzer noch immer in der Windmühle in der Nähe von Sylt versteckt.«
    »Wieso sollte er das?«, fragte Paula. »Und wer ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint?«
    »Zum Beispiel Mrs. Gina France. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich sie irgendwo schon einmal gesehen habe«, sagte Tweed nachdenklich. »Viel früher. Aber ich weiß nicht, wann und wo.«
    »Na ja, sie kleidet sich ja auch sehr unvorteilhaft. Dieses komische Blümchenkleid, und dann die alberne Brille und der Schlapphut. Das lässt sie dicker, älter und schusseliger wirken, als sie ist. Als sie in Flensburg in ihrer Fliegerkombi zu uns ins Hotelzimmer gekommen ist, hat sie auch wieder ganz anders ausgesehen, von ihrer gewandelten Persönlichkeit ganz zu schweigen. Sie hat sogar anders gesprochen, viel klarer und selbstsicherer.«
    »Wirklich seltsam«, sagte Tweed.
    »Aber sie hat uns doch eine Erklärung für ihre Verwandlung gegeben«, sagte Paula. »Sie hat behauptet, dass sie Rondel nicht mag und sich deshalb in seiner Gegenwart besonders schusselig gibt. Ich möchte übrigens bezweifeln, dass er oft nach Hamburg kommt, um in der Bank nach dem Rechten zu sehen.«
    »Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich Gina France schon vorher einmal gesehen habe. Wenn mir nur einfallen würde, bei welcher Gelegenheit…«
    »Und ich frage mich, wo Oskar Vernon jetzt wohl ist. Wartet er vielleicht mit einem Empfangskomitee in Travemünde auf uns? Ach, übrigens, das kleine Flugzeug ist wieder da. Es fliegt direkt über uns.«
    »Wieso glauben Sie, dass es dasselbe ist wie vorhin?«
    »Weil es dasselbe blaue Emblem am Leitwerk hat wie das Flugzeug, das wir kurz hinter Tønder gesehen haben. Es verfolgt uns ganz offenbar. Würde mich nicht wundern, wenn Barton und Panko drinsäßen.«
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Vermutlich sind die beiden noch in Tønder. Nach der Schlacht im Maisfeld hat Harry sie doch gesehen, wie sie mit Delgado im Landrover weggefahren sind. Wir wissen, dass Delgado in Flensburg war, wo Lisa ja Entsetzliches mit ihm durchmachen musste. Und wo Delgado war, waren auch Barton und Panko, dessen bin ich mir sicher. Die fliegen nicht einfach mit einem Flugzeug in der Weltgeschichte herum, um uns zu verfolgen.«
    Paula blieb stehen und stampfte wütend mit dem Fuß auf.
    »Immer, wenn ich eine Hypothese aufstelle, schießen Sie sie mir ab«, fauchte sie und gab ihm einen Schlag auf den Arm. »Was ist bloß mit Ihnen los?«
    »Tut mir Leid, aber Sie haben mir einen gehörigen Schrecken eingejagt, als Sie vorhin allein den Sandhügel hinaufgeklettert sind. Mir ist es so vorgekommen, als ob Sie eine Ewigkeit lang weg gewesen wären. Und dann auch noch die Handgranate, die plötzlich explodiert ist. Was war denn da oben los?«
    »Das erzähle ich Ihnen lieber nicht.«
    »Ich würde es aber gern wissen«, sagte Tweed mit ruhiger Stimme.
    »Es war ziemlich

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