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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sein Schussfeld kam, hörte er kurz auf, bis der Wagen vorbei war, und ballerte dann so lange weiter, bis sein Magazin leer geschossen war. Seiner Meinung nach lief alles hervorragend.
    Als Paula den Motor des Jeeps hörte, stand sie auf, verließ die Höhle und begann, noch bevor Tweed sie zurückhalten konnte, den Hang hinaufzuklettern.
    Paula, die ihre Handgranate mitgenommen hatte, kam gut voran. Marier und Butler beobachteten sie, wie sie völlig ungeschützt immer höher kletterte.
    »So ein verrücktes Huhn«, sagte Marier, der jeden Moment damit rechnete, dass man das Feuer auf sie eröffnen würde.
    Auch Tweed blickte Paula hinterher und war zum ersten Mal in seinem Leben starr vor Angst. Er hatte sich noch nie so hilflos gefühlt und überlegte sogar, ob er ihr nicht hinterher sollte.
    Nield erriet, was in ihm vorging.
    »Bleiben Sie bloß hier«, sagte er. »Marier hat sich schließlich was dabei gedacht, als er uns in dieser Höhle postiert hat.«
    Während er das sagte, packte er Tweed am Arm, um ihn daran zu hindern, die Höhle zu verlassen. Tweed hätte ihn beinah geschlagen, um sich aus seinem Griff zu befreien, aber dann begriff er, was Nield zu ihm gesagt hatte. Wie gebannt starrte er auf Paula, die immer höher kletterte.
    Als sie den Kamm des rechten Sandhügels erreichte, war sie von der Grube aus nicht mehr zu sehen. Schwer atmend blickte sie sich um. Und dann sah sie ihn. Einen großen, kräftig gebauten Mann mit weißem Haar, der etwa zehn Meter über ihr den Hügel hinaufstieg. Paula richtete sich auf, zog den Sicherungsstift der Handgranate heraus und holte mit dem rechten Arm weit aus, so wie sie es beim Ballwerfen im Schulsport gelernt hatte.
    In diesem Augenblick drehte Miller sich um und sah, wie die Granate auf ihn zuflog. Er warf sich zu Boden und ließ sich den Abhang hinabrollen. Augenblicke später hörte er die Granate explodieren und spürte, wie ihn einer der Splitter an der Brust traf, aber anstatt ihn zu durchbohren, brach er ihm nur eine Rippe. Die kugelsichere Weste hatte Miller das Leben gerettet.
    Er stand auf, zog die Magnum aus dem Gürtel und ging langsam auf Paula zu, die, keine fünf Meter von ihm entfernt, wie angewurzelt stehen blieb. Gerade war ihr eingefallen, dass sie ihre Tasche in der Höhle zurückgelassen hatte – und mit ihr die Browning.
    Miller hob grinsend seine Magnum und zielte damit auf Paulas Stirn.
    Für Paula sah es so aus, als ob eine Kanone auf sie gerichtet würde.
    Starr vor Angst bereitete sich darauf vor zu sterben.
    Miller fixierte sie mit kalten, harten Augen, in denen keine menschliche Regung mehr war.
    Dann drückte er ab.
    Nichts. Der Abzugsmechanismus hatte sich bei dem Sturz verklemmt.
    »Um dich kümmere ich mich später, Süße«, knurrte Miller und stieg mit raschen Schritten den Hügel hinauf. Er hätte Paula auch mit seinem Schnellfeuergewehr erschießen können, aber dazu hatte er jetzt keine Zeit mehr, weil er unten in der Sandgrube den Motor des Jeeps aufheulen hörte, gefolgt von dem Geknatter automatischer Waffen. Er musste sich beeilen.
    Hinter ihrem Sandhaufen hatten Lisa und Newman nichts von dem Drama mitbekommen, das sich um ein Haar über ihren Köpfen ereignet hätte. Stattdessen sahen sie den Jeep wie ein Geschoss in die Sandgrube rasen. Stu auf dem Beifahrersitz ballerte wie ein Wilder mit seinem Schnellfeuergewehr herum, während Brad den Jeep geradewegs auf den blauen Mercedes zusteuerte.
    Newman hob sein Gewehr und zielte auf den Fahrer des Jeeps, während Marier ihn mit seinem Präzisionsgewehr ebenfalls ins Visier nahm. Auch Tweed in seiner Höhle nahm die Walther in beide Hände und zielte auf die Brust des Fahrers.
    Die drei Männer drückten praktisch gleichzeitig ab.
    Newmans Kugel zerfetzte dem Fahrer die Brust, das Geschoss aus Mariers Armalite durchschlug seine Stirn, und Tweeds Projektil bohrte sich in seinen Hals. Brad sackte zur Seite und schlug damit Stu das Gewehr aus der Hand. Obwohl er sofort tot war, verblieb sein Fuß noch immer auf dem Gaspedal.
    Starr vor Schreck musste Stu zusehen, wie der Jeep in wildem Zickzackkurs durch die Sandgrube raste. Weil der tote Brad auf ihm lag, konnte er nicht ins Lenkrad greifen. Dabei kam er dem Mercedes immer näher.
    Tweed hielt den Atem an. Wenn der schwere Jeep in den Wagen krachte, hätten sie keine Möglichkeit mehr, aus dieser Einöde wegzukommen, selbst wenn sie den Kampf überlebten.
    Mit klopfendem Herzen beobachtete er, wie das außer Kontrolle

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