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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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müssen unbedingt herausfinden, wer hinter dieser ganzen Sache steckt.«
    »Ich glaube, dass Lisa weiß, wer derjenige ist. Was allerdings wiederum bedeuten könnte, dass sie auf der anderen Seite steht.«
    »Das Ganze ist jedenfalls sehr mysteriös. Trotzdem, ich werde dieses Geheimnis lösen, das verspreche ich Ihnen.«
    Die beiden schwiegen, bis sie im East End ankamen. Hier verringerte Tweed die Geschwindigkeit und fuhr vorsichtiger.
    Im Rückspiegel sah er, dass Newman und Butler dicht hinter ihm waren.
    »Wir sind gleich am Reefers Wharf«, sagte Paula nach einem Blick auf den Stadtplan.
    »Ich frage mich, warum der Ort wohl so heißt. Vermutlich liegt er direkt am Fluss.«
    »Nein. Lisa hat es mir auf dem Weg zur Toilette erklärt. Die Themse ist noch gut dreihundert Meter entfernt, aber früher hat mal ein Kanal dorthin geführt. Dann aber ist irgendein geldgieriger Spekulant auf die Idee gekommen, den Kanal zuschütten zu lassen und Häuser darauf zu bauen. Deshalb sind die alten Lagerhäuser heute allesamt Bürogebäude mit exorbitant hohen Mieten. Aber sehen Sie selbst, wir sind so gut wie da.«
    Tweed bog um eine Ecke in die Straße, auf der tagsüber der Markt abgehalten wurde. Im Schein lodernder Flammen konnte Tweed das Wirtshausschild des Hangman’s Noose erkennen, das aus einem Galgen bestand, an dem ein grotesk aussehender Kopf baumelte.
    »Wenn das, was wir im West End gesehen haben, Chaos war, dann ist das hier die schiere Anarchie«, bemerkte Paula.
    Auch Tweed kam es so vor, als ob hier noch mehr Randalierer auf den Straßen wären als in den Straßen rings um den Piccadilly Circus. Sie hatten die Tische der Marktleute – Tische, die nachts normalerweise zusammengeklappt am Straßenrand standen – zu einem Haufen zusammengetragen und in Brand gesteckt. Vor dem Hangman’s Noose, dessen Fenster Herb vorsorglich mit Brettern vernagelt hatte, hielt Tweed an. Dicht hinter ihm parkten Newman und Butler ihre Fahrzeuge.
    Lisa rannte hinüber zu Tweed und zeigte ihm einen untersetzten Mann, der gerade aus dem Pub kam. Es war Herb, der einen dicken Knüppel in der Hand hielt.
    »Es war die Hölle«, sagte Herb zu Tweed. »Die Dreckskerle haben Frauen ebenso angegriffen wie Männer.«
    Lisa ließ die beiden stehen und rannte zu einem der Schläger, der gerade mit einem Knüppel auf einen Mann eindrosch. Als er Lisa sah, grinste er und schwang mit dem Knüppel nach ihr, aber Lisa streckte ihn mit einem gekonnten Handkantenschlag nieder und wand ihm dann den Knüppel aus der Hand. Ein Löschzug kam mit Sirenengeheul herangefahren, und behelmte Feuerwehrmänner gingen daran, die gefährlich lodernden Feuer auf der Straße zu löschen. Tweed bemerkte, wie sich auf einem der Gehsteige eine Gruppe von Randalierern zusammenrottete.
    Ein seltsam gekleideter dicker Mann in einem rosa Hemd, der einen Spazierstock in der Hand hielt, schien ihnen Anweisungen zu geben.
    Harry Butler sah, wie sich einer der Rowdys von hinten an einen Feuerwehrmann heranpirschte, der gerade einen Schlauch an einem Hydranten befestigte. Um besser am Hydranten hantieren zu können, hatte der Mann seinen Helm abgenommen.
    »Vorsicht!«, schrie Butler und rannte los.
    Der Angreifer schlug dem Feuerwehrmann seinen Knüppel über den Kopf, woraufhin dieser bewusstlos zu Boden sank.
    Butler stürmte heran, schlug dem Rowdy mit der Faust ins Gesicht und packte ihn an den langen Haaren. Dann schlug er dessen Hinterkopf mit solcher Wucht gegen eine Ziegelmauer hinter dem Hydranten, dass er zu hören meinte, wie der Schädel zerbarst.
    Butler ließ den Mann zu Boden sinken und schaute sich um.
    Die restlichen Randalierer hatten sich in drei Gruppen aufgeteilt und versuchten ihn einzukreisen. Ein Stück von ihm entfernt waren Wendover, Newman und Nield in heftige Schlägereien verwickelt. Butler bückte sich und prüfte, ob der Schlauch richtig am Hydranten befestigt war. Dann nahm er das Endstück in die eine Hand und drehte mit der anderen unter Aufbietung all seiner Kräfte das Sperrrad auf. Das Wasser schoss in den Schlauch, und Butler richtete ihn auf den ersten der ihn angreifenden Schlägertrupps. Der Wasserstrahl war so kräftig, dass er die Randalierer einfach umwarf.
    Mit Messern bewaffnete Rowdys hinderten inzwischen die Feuerwehrleute daran, weitere Schläuche auszurollen, aber Butler, der mit dem Wasserstrahl alle seine Angreifer umgeworfen hatte, begann nun damit, die in der Mitte der Straße lodernden Feuer zu löschen.
    Paula

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