Das innere Kind umarmen
Gesprächs
Wertschätzung für das, was er gut kann und macht.
Für das
Zuhören:
♦ Zeigen Sie
dem anderen, dass Sie ihm zuhören. Schauen Sie ihn an, und seien Sie mit Ihren
Gedanken wirklich bei dem Gespräch. Können Sie sich in diesem Moment nicht auf
das Zuhören konzentrieren, dann seien Sie so ehrlich, und vereinbaren Sie
gemeinsam einen anderen Zeitpunkt.
♦ Wenn Sie
etwas nicht direkt verstehen, fragen Sie: — Wie meinst du das?«, damit Ihr Gegenüber
gegebenenfalls noch einmal erklären kann, was er/sie tatsächlich meint.
♦ Nehmen Sie
die Worte des anderen zuerst einmal auf. Sind Sie mit einer Aussage über sich
selbst nicht einverstanden, dann sagen Sie nicht: »Das stimmt ja gar nicht«,
sondern sagen Sie z.B.: »Es erstaunt mich, dass du das so wahrnimmst.« Die
Wahrnehmung des anderen hat die gleiche Berechtigung wie Ihre eigene.
♦ Finden Sie
abschließend ein paar nette und wertschätzende Worte über das gemeinsame
Gespräch.
Diese
Regeln lassen sich selbstverständlich auch bei Gesprächen mit Kindern anwenden.
Versuchen Sie Schritt für Schritt, diese Anregungen umzusetzen. Ihre
Gesprächspartner werden bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls ihr
Gesprächsverhalten ändern und die Kommunikation bekommt eine bessere Qualität.
Wichtig
ist und bleibt allerdings das, was Sie wirklich ausdrücken wollen. Wenn Sie
beispielsweise möchten, dass Ihr Partner jetzt sofort den Müll hinunter trägt,
dann fragen Sie nicht: »Schatz, könntest du heute irgendwann noch den Müll
runterbringen?«, sondern fordern Sie ihn am besten gleich dazu auf, wenn Sie
möchten, dass er es sofort tut. Das wäre jedenfalls ehrlicher. Sonst bringt er
den Müll tatsächlich erst irgendwann herunter, und Sie beginnen, sich zu
ärgern. Zu einer guten Kommunikation gehört Ehrlichkeit und Respekt. Versteckte
Erwartungen machen alles nur unnötig kompliziert.
Wirkliche Kommunikation findet erst dann statt, wenn beide die
Möglichkeit haben, nein zu sagen. Das gilt übrigens auch für die Kommunikation mit
Kindern!
Grenzen und Kontakt
Die
meisten Irrtümer gibt es wohl in Bezug auf Kontakt und Grenzen. Viele Menschen
setzen Kontakt mit Nähe gleich und Distanz mit Abgrenzung. Manche sind der
Meinung, wenn sie sich von einer Person distanzieren, dann grenzen sie sich so
auch ab. Das stimmt leider nicht, denn obwohl Distanz herrscht, kann trotzdem
weiterhin eine emotionale Bindung bestehen. Sei es durch Hass, enttäuschte
Erwartungen usw. Denn gerade negative Gefühle nähren emotionale Abhängigkeiten,
egal wie viele Kilometer zwischen beiden Parteien liegen.
Hass
macht abhängig.
Wozu braucht man Grenzen, und was
verbirgt sich dahinter?
Grenzen
geben Gefühlen ein Gefäß, das bedeutet, sie machen sie begreifbar. Der
menschliche Körper ist sozusagen das Ausdrucksorgan für die Seele, damit sie
ihre Erfahrungen machen und sich ausdrücken kann. Dieses Gefäß lässt den
Menschen fühlen und wirkliches Miteinander wird dadurch erst möglich.
Auf
der anderen Seite verbinden Grenzen auch und ermöglichen Individualität und
Einzigartigkeit. Durch die Grenze spürt man, dass es einen Unterschied zwischen dir und mir gibt. Nimmt man beispielsweise die Haut des Menschen: Sie ist die
Grenze zwischen innen und außen. Sie ist für einige Dinge durchlässig, aber
trotzdem trennt sie das Innere vom Äußeren. Durch die Haut spürt man Zuwendung
und Ablehnung in Form von körperlichen Wahrnehmungen. Sie hält unter anderem
das ganze Innenleben zusammen und gibt Sicherheit.
Genauso
kann man sich das auf emotionaler Basis vorstellen. Auch dort existiert eine
Grenze, zumindest sollte das so sein. Wenn diese Grenze berührt wird, so ist
dies ebenfalls spürbar. Man spürt es in Form von Emotionen.
Wurden
diese emotionalen Grenzen in der Kindheit allerdings attackiert oder sogar
niedergerissen, so kann sich keine gesunde Grenze im Gefühlsbereich entwickeln.
Das Dumme daran ist, dass man aber genau diese braucht, um wirklichen Kontakt
zu sich und anderen Menschen herzustellen. Man ist ohne diese Grenze nicht
kontakt- und beziehungsfähig.
Warum und wie kann die emotionale Grenze
beschädigt werden?
Kinder
erforschen und üben tagtäglich den Kontakt zum Leben, zu den Eltern, zu
Freunden, indem sie die Grenzen testen. Aber nicht etwa mit Vorsatz oder, wie
oft geglaubt wird, um die Eltern zu ärgern, sondern um ein Gefühl für das
Miteinander zu bekommen und um ihren ganz
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