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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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mehr anerkannte.
    Das Licht flackerte, als sie an der Kette zog, der Raum wurde nicht sofort beleuchtet. Noch einmal zog Mattie und beugte sich über den Schirm, um nachzusehen, woran es haperte. Augenblicke später saß sie auf dem Boden und versuchte, die Lampe zu reparieren, als ein Kratzen ertönte. Es klang wie Katzenpfoten auf einem Holzfußboden, und es kam vom Flur, der zum Schlafzimmer führte.
    Mattie drehte sich nicht um. Dafür war es zu spät. Jemand war im Haus. Im Schlafzimmer. Jemand kam von hinten auf sie zu. Schon zweimal war Mattie angegriffen worden. Ein drittes Mal würde sie es nicht zulassen.
    Sie packte die Lampe am Fuß, riss den Stecker aus der Steckdose und sprang auf die Füße. Jemand würde diesmal verdammt noch mal sterben, und dieser Jemand wollte Mattie nicht sein.
    "Wer ist da?", schrie sie und schwang die Lampe wie eine Keule. Der Eindringling trat aus dem Schatten. Als Mattie erkannte, wer es war, ließ sie die Lampe fallen. Ein ohrenbetäubender Schrei durchdrang das Haus.

39. KAPITEL
    E s mag manche Menschen überraschen, dass ich kein anspruchsvoller Esser bin. Ich könnte mich nur von Pommes frites ernähren, haufenweise, ich lecke das Salz und das Fett von meinen Fingern. Ich mag Tacos, die aus Hamburgerfleisch gemacht sind, aus denen orangeroter Saft fließt, wenn ich hineinbeiße. Dazu bestelle ich immer geriebenen Käse, Sour Cream und Zwiebeln.
    Wenn ich hungrig bin, ist Essen mein Heroin. Essen oder Qualen leiden. Essen oder Sterben. Ein geifernder Wolf, ein Raubtier, ja. Aber ich schlinge nur, wenn ich hungrig bin. Dann sind die Gerüche, der Geschmack und der Biss köstlich. Dann läuft mir das Wasser im Munde zusammen, und der Kiefer wird weich vor Verlangen. Ansonsten ist es mir fast egal. Ich kann tagelang ohne Essen leben.
    Niemand würde es überraschen, dass ich in anderer Hinsicht sehr anspruchsvoll bin. Ich räume meine Sachen weg. Immer. Das sollte die goldene Regel sein, aber die Welt ist voller Schweine. Schweine und Schafe. Sie lassen andere ihren Müll wegräumen. Sie beschmutzen die Straßen und ruinieren, was natürlich und wunderschön ist. Von dem größeren Plan, der Perfektion, wissen sie nichts.
    Trotzdem glaube ich an die Menschheit. Ich habe nicht verzweifelt aufgegeben oder bin den Möglichkeiten gegenüber abgestumpft. Dass Menschen ein anderer Weg gezeigt werden kann, glaube ich. Wenn man ihnen eine Chance gibt, erkennen auch sie die Perfektion, und sie werden das Richtige tun. Auf die Schafe kann man in dieser Hinsicht zählen. Sie sind unterwürfig. Formbar.
    Die Schweine? Lass sie in ihrem Dreck leben. Ich mache einen Bogen um sie, wenn sie mich lassen. Wenn nicht, wenn sie mich zwingen, durch ihren Müll zu gehen, dann kümmere ich mich darum. Manche Menschen verursachen so viel Dreck, dass man ihnen ihr Fehlverhalten erklären muss. Leider ist das für keinen angenehm. Ich reiße mich nicht darum.
    Das passiert in dieser Gesellschaft von Schweinen und Schafen.
    Es gibt so viel Müll zu beseitigen, und keiner davon ist meiner.
    Breeze fiel in dem Versuch, sich vor dem Schlag zu retten, fast hintenüber. Ihr gellender Schrei hatte Mattie ebenfalls nach hinten stolpern lassen, auf das Bett. Mattie hatte die Lampe so fest im Griff, dass sie sie nicht loslassen konnte. Sonst wäre das kostbare Stück auf dem Boden in Scherben zersprungen.
    Kaum gelang es Mattie, zu atmen. "Was tust du hier?", fragte sie keuchend. Die Freundin fast geschlagen zu haben, hatte sie mehr erschreckt als der Anblick eines Eindringlings. Darauf war sie vorbereitet gewesen.
    Breeze schien ebenfalls kaum Luft zu bekommen. Ängstlich geduckt stand sie nur da, in weißen Hosen, einem orangeroten schulterfreien Top und offenen Stilettos. Wie eine Schönheit aus der Fernsehserie
Baywatch,
kurz vor dem Herzinfarkt.
    Vielleicht musste Breeze deshalb kichern. Sie schlug eine Hand vor den Mund und machte prustende Geräusche.
    Die Komik der Situation entging Mattie. Trotzdem platzte irgendwo in ihr ein Knoten und löste sich in Nichts auf. Mattie ließ die Lampe auf das Bett fallen und ein Lachen entrang sich ihrer Kehle. Es explodierte förmlich, so laut und scheppernd war es. Hysterie, ganz offensichtlich.
    "Es tut mir leid", sagte Breeze schließlich. "Ich bin vorbeigekommen, um die Outfits abzuholen, die ich dir geliehen hatte, das süße kleine Tahari-Wickelkleid mit dem gekräuselten Saum. Ich wusste nicht, dass du heute zurückkommst."
    "Wie bist du denn hier

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