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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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sehen. Wenn die Drogen wirkten, würde Jameson seine Gliedmaßen nicht mehr kontrollieren können. Seine Beine würden sich lockern und an der Schlinge ziehen, bis sie sich zuzöge, während er schlief. So funktionierte dieser Knoten.
    Augenblicke später spürte Jameson, wie er in tiefem Morast versank, und ihm wurde klar, dass er von diesem Abstieg niemals mehr zurückkehren würde. Er würde sterben und ein Herz mitnehmen, das voller Bedauern war. In all den Jahren hatte er sich um die Vergebung seines Bruders bemüht, aber er hatte ihm niemals gesagt, dass er ihn liebe. Mit diesem Gedanken sank Jameson weiter in die Untiefen. Er würde nie mehr die Gelegenheit haben.
    Außerdem würde er niemals wieder eine Frau in seinem Bett beim Schlafen beobachten können oder mit ihr so liebevollen und leidenschaftlichen Sex an einer Wand haben können. Gott sei Dank hatte er diese Dinge mit ihr erlebt. Gott sei Dank, wenigstens das.

42. KAPITEL
    I ch habe ihn. Ich habe den Großen eingesackt. Ich hätte ihn niemals zu den Schafen gezählt, doch er war eine bemerkenswert leichte Beute. Welche Ablenkung ist besser als ein Tatort? Es ist fast nicht fair. Einige Sekunden lang war er gelähmt, entsetzt von dem Anblick. Er konnte nichts hören und nichts sehen außer seinen toten Freund.
    Ein steinharter Schlag mit dem Gewehr genügte, als er sich gerade hinuntergebeugt hatte. Ich hätte ihn auch erschießen und mir etwas Mühe sparen können. Aber ich habe eine viel unterhaltsamere Vorstellung davon, wie ich dieses besondere Hindernis aus dem Weg räume. Davon abgesehen, verschafft es mir keinen Kick, wenn ich Menschen einfach direkt erledige. Ich denke mir lieber etwas aus, damit sie sich selbst umbringen. Ich meine, es ist
ihr
Untergang. Und sie sollten schon etwas davon haben.
    Überraschung, Loverboy! Meine Begrüßung muss höllisch wehgetan haben. Du musst zugeben, dass ich dich gleich richtig erwischt habe. Dass ich mir Hals über Kopf etwas überlegen musste, habe ich dir verziehen. Schon fast hatte ich vergessen, wie gut ich darin bin. Ich liebe es, zu improvisieren, und ich freue mich auch über die Ideen, die von deinem Erscheinen an meinem Tatort inspiriert sind. Mörderideen.
    Ist es nicht interessant, wie oft Menschen in Fallen tappen, die sie selbst aufgestellt haben? Die menschliche Natur ist grenzenlos faszinierend, findest du nicht?
    Sieh doch, es ist so: Der Schlüssel zum Überleben ist Flexibilität. Man darf nicht unbeugsam sein, man muss sich anpassen. Dafür gibt es diese Sandsäcke, denen man nicht ansieht, wie häufig und stark sie traktiert werden – so in etwa funktioniert es.
    Du weißt nicht einmal, dass ich hier bin, oder? Du bist ausgeknipst wie ein Licht, tja, besonders entspannt siehst du nicht aus in der Haltung. Ich wünschte, wir könnten reden, über den Ärger diskutieren, den du dir eingebracht hast. Ich würde zu gern hören, wie es sich anfühlt, als der berühmte Krimiautor und Verbrechensbekämpfer so verknotet und verbogen dazuliegen wie die Frau auf dem kranken Bild an deiner Wand.
    Flexibilität, Loverboy! Denk das nächste Mal dran. Nur dass es kein nächstes Mal geben wird, oder? Kein heißer Sex mehr mit der Richterin. Kein heißer Sex mehr mit irgendwem.
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich mit dir mache. Vielleicht benutze ich dich als Köder, wenn du dich nicht vorher erwürgst. Aber letztendlich, auf welche Art auch immer,
wirst
du sie zu Fall bringen. Wunderbar, wenn jemand anders meine Arbeit erledigt. Es ist nur fair. Ich meine, schau doch, was ich alles leiste, all meine Dienste an der Menschheit.
    So wie ich das sehe, verdankt man mir eine Menge.
    Mattie zuckte zusammen. "Aua!"
    "Entschuldigung, das ging daneben." Breeze stand über Mattie gebeugt und hielt eine gefährlich aussehende Pinzette in der Hand. Als ob sie so besser zielen könnte, kniff Breeze ein Auge zu, während sie Mattie gnadenlos die Augenbrauen zupfte.
    "Kannst du mir bitte noch einmal sagen, warum wir das hier machen?", beschwerte sich Mattie.
    "Weil wir es nicht
nicht
machen können. Es ist zu gut. Es ist Poesie. Vertrau mir."
    Vertrau Breeze. Spitze Plan.
    Nur um ihnen zu beweisen, dass es nicht funktionieren konnte, hatte Mattie sich Janes und Breezes verrückten Ideen gefügt. Es hatte keine Diskussionen über den von ihnen entworfenen Plan gegeben. Mattie hatte keine Energie mehr, um sich gegen zwei zu behaupten, also hatte sie dem Angebot von Breeze zugestimmt, die kosmetische

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