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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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war er auf dem Weg zu Frank O'Neill. Es war der Tag, an dem Frank tot in seiner Hütte gefunden wurde. Finde ihn,
bitte."
    Breeze versicherte, dass sie ihn finden würden, und Mattie legte auf. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Jemanden darum zu bitten, nach Jameson zu suchen, war niederschmetternd. Sie wollte es selbst tun. Doch sie musste davon ausgehen, dass Breezes Informant bessere Möglichkeiten zur Verfügung standen.
    Trotzdem nagte die Unschlüssigkeit an Mattie. Und schließlich half ihr die E-Mail aus dem
Municipo
in Ravello, die Mattie davon überzeugte, ihre Mission zu erfüllen. Um Geburts- und Todesdaten hatte Mattie gebeten, speziell für Säuglinge, geboren in dem Jahr, in dem sich Cynthia Grace in der Klinik aufgehalten hatte. Die Antwort verblüffte Mattie. Cynthia Grace hatte zu der Zeit kein Baby verloren. Stattdessen hatte Millicent Rowe eines bekommen, ein Mädchen, das einen Monat vor dem Tod von David Grace' Frau zur Welt gekommen war.
    Viele Fragen brannten Mattie nun unter den Nägeln, und nur David Grace konnte sie beantworten. Was, wenn Cynthia Grace niemals schwanger gewesen war?
    Und was war mit Millicent Rowes Baby passiert?
    David Grace stand auf dem Balkon im dritten Stock der Villa im toskanischen Stil und beobachtete die Straße, die sich wie ein lilafarbenes Band durch die tiefgrünen Hügel seines Anwesens in Napa Valley zog. Ein glänzend schwarzer Sedan war von seinen Sicherheitskräften durch die Tore gelassen worden, etwa fünfhundert Meter entfernt, und rollte nun auf das Haus zu.
    Vom Überwachungsmonitor in seinem Schlafzimmer hätte David den ganzen Vorgang genauso gut beobachten können. Aber er zog es vor, diesen fremden Geschenkboten persönlich zu observieren, und das, ohne gesehen zu werden. Sich einen Vorteil zu verschaffen, schadete nie, sogar in den vergnüglicheren Belangen des Lebens. Und David war neugierig, zu erfahren, womit die Frauen der Rowe-Akademie ihm ihre Dankbarkeit zeigen wollten.
    Das Auto fuhr um eine Reihe Ölweiden und kam näher. Die Fensterscheiben waren natürlich verdunkelt. David hatte schon immer alles fasziniert, was von ihm ferngehalten wurde, so etwas stellte eine positive Herausforderung für ihn dar. Seine Überwachungskameras konnten nicht in das Auto sehen. Eine seiner Firmen arbeitete bereits an optischen Linsen, die dieses Problem lösen sollten. Außerdem hatte David bereits eigene Mittel und Wege gefunden, sich gegen Industriespionage in seinen Laboren und auf seinem Anwesen zu schützen, unter anderem mit einer Erfindung, die Übertragungssignale blockierte. Einer der angenehmen Vorteile daran war, ein Wissenschaftler und Erfinder zu sein. Wenn man etwas brauchte, musste man nicht darauf warten, bis jemand anders es entwickelte.
    Der Wagen bewegte sich im Schritttempo zum Eingangsbereich und hielt vor den Marmorsäulen, die die Stufen zur Tür säumten. Davids Aufmerksamkeit richtete sich auf die Hintertür, als der Fahrer um das Auto ging und sie öffnete. Die Beine des Fahrgasts schwangen heraus, wunderschöne Beine mit schlanken Unterschenkeln, die unter dem knielangen karierten Rock sichtbar wurden.
    Nicht ganz so formvollendet, wie die Umstände es erfordert hätten, nahm sie die Hand des Fahrers an und stellte sich auf die Beine. Das vergaß David Grace schnell. Niemals hatte er so einen Anblick wie den dieser wunderbaren jungen Frau genossen, die aus dem Wagen stieg.
    Unwillkürlich sprach er ihren Namen aus und die Kehle schien sich ihm zusammenzuschnüren. Seine Mundwinkel brannten. Er erkannte sie sofort: das Mädchen, das er in seinen Gemälden verewigt hatte, die Vierzehnjährige, die gestorben war, obwohl er alles getan hatte, um sie zu retten. Jetzt verstand er, was die drei Mädchen aus dem Internat getan hatten, und er verstand sogar, warum. Sein Dankeschön war eine fast perfekte Kopie von Ivy White.
    Il Casa Tranquillo.
Das war der Name auf den Eisentoren, die Matties Wagen passierte. Das Haus der Ruhe.
    Das kann man kaum als Haus bezeichnen, dachte sie, während der Wagen vor der Eingangstür des Anwesens vorfuhr. Genau wie Grace' Villa in Italien war dieses Gebäude palastartig gestaltet. Das üppig mit Stuck dekorierte Herrenhaus hatte mehrere Flügel und ausladende Balkone. Von majestätischen Palmen war es umgeben, die auf die dunkelroten Dachziegel Schatten warfen.
    Mattie ließ sich von dem Fahrer aus dem Wagen helfen. Niemand war zu sehen. Sie hatte keinen Diener erwartet, sondern dass sie

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