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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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würde. In finsterer Entschlossenheit packte sie Tansy am Kragen, riss sie brutal aus Jamesons Griff und schlug ihr den Pistolengriff gegen den Schädel. Tansy fiel in einem Haufen auf dem Boden zusammen, ohnmächtig.
    Jameson fiel auf Hände und Knie, blutgetränkt. Als er vorwärtstaumelte, fing Mattie ihn auf. Lieber Gott, wo war ihre Verstärkung? Hatten sie von all dem etwas gehört?
    Sie bemerkte ein Stück schwarzen Stoff auf dem Asphalt. Die Augenbinde. Es war ihre, erkannte Mattie, als sie sie aufhob. Es gab keine besonderen Kennzeichen, trotzdem zweifelte sie nicht daran. Tansy musste die Augenbinde
und
das Auto gestohlen haben, auch wenn Mattie noch nicht wusste, wie sie das angestellt hatte.
    Sie rollte Jameson auf den Rücken und sah, dass er eine Schussverletzung am Magen hatte, möglicherweise waren es mehrere. An der Hüfte blutete Jameson ebenfalls stark. Mattie benutzte die Augenbinde schnell zum Abschnüren der Wunden. Wenigstens konnte sie damit den Blutverlust etwas eindämmen.
    Augenblicke später nahm sie verschwommen eine Sirene wahr, als sie Jamesons Kopf im Schoß wiegte. Er hatte keinen Puls mehr.

45. KAPITEL
    U nter dem Vorwand, dass hier niemand nach ihnen suchen würde, hatten sie sich in Breezes Suite im "Vier Jahreszeiten" getroffen. Keiner vor ihnen hatte es angedeutet. Aber die Frage, ob sie jemals wieder in dem schicken Hotel übernachten würden, hing unausgesprochen im Raum, als sie alle schwiegen. Breeze hatte Jane und Mattie sexy Nachthemden geliehen, und sie tranken Champagner, doch es gab wenig zu lachen und nichts zu feiern. Trotzdem konnte Breeze der Versuchung nicht widerstehen, alle etwas aufzuheitern.
    "Lasst uns Überbieten spielen", sagte sie und setzte sich auf der Chaiselongue aufrecht hin. Beide Träger ihres eleganten Pyjamas rutschten Breeze über die nackten Arme, als sie die zweite Magnumflasche Champagner aus dem Eiskühler nahm und die Gläser auffüllte.
    Mattie musste bei dem Gedanken lächeln, obwohl es sie so viel Anstrengung kostete, als würde sie den Mount Everest bezwingen. Offensichtlich war Breeze nicht bewusst, dass ihr seidenes Pyjamatop Newtons Gesetzen der Schwerkraft nur wenig entgegenzusetzen hatte. Dass Breeze ihre Oberweite absichtlich provozierend zur Schau stellte, bezweifelte Mattie kaum, besonders wenn John Bratton in der Nähe war – und in diesem Moment standen er und seine Männer vom Geheimdienst neben der Tür zum Wohnzimmer der Suite.
    Was Jane anging, hatte sich Bratton als loyal und vertrauenswürdig erwiesen. Er hatte ihre Geheimnisse für sich behalten, und seine Männer waren genauso verschwiegen. Mattie war sich nicht sicher, ob er für Jane die Kombination aus Bodyguard und persönlichem Assistenten darstellte oder ob Jane mehr in ihm sah. Mattie war einfach nur froh, dass Bratton ihnen zur Seite stand.
    "Das Thema sind persönliche Katastrophen", sagte Breeze. "Möchte jemand anfangen?"
    Sie ließ die Magnumflasche zurück in den Eiskühler gleiten. "Okay, ich fange an. Überbietet das hier, wenn ihr könnt, meine Damen. Ich werde fast sicher mein Ressort und die internationale Klientel verlieren. Es hat mich den größten Teil meines Erwachsenenlebens gekostet, das aufzubauen. Wenn mein Gesicht erst mal auf Zeitungen und auf den Fernsehschirmen im ganzen Land zu sehen ist, wird keiner mehr auch nur einen Fuß in die Nähe meiner Anlage setzen."
    "Ich wusste nicht, dass du überhaupt ein Erwachsenenleben hattest", sagte Jane ohne Bitterkeit. Ihren geblümten Sarong um sich drapiert, trank sie den Champagner wie Fruchtsaft.
    "Moment, Moment." Mattie hatte vermutlich selbst zu viel getrunken. Vorsichtig stellte sie ihr Glas auf einen seltsam aussehenden Untersetzer ab, der wie ein Meeresschwamm aussah.
    "Breeze hat recht", sagte sie. "Sie muss die Anonymität ihrer Kunden schützen. Wie kann sie das, wenn sie unter Mordverdacht steht? Sie werden fürchten, ins Licht der Öffentlichkeit zu geraten, und sich sozusagen aus dem Staub machen."
    Unwillig stemmte Breeze die Fäuste auf die Hüften. "So funktioniert das Spiel nicht. Du musst mich mit Details aus deinem Niedergang toppen, nicht aus meinem."
    Mattie saß im Schneidersitz auf dem Bett und trug das schwarze Spitzennachthemd, das Breeze ihr mit der Bitte – nein, mit dem Befehl – gegeben hatte, es anzuziehen.
    "Na ja, mein Sturz
wird
schlimmer sein. Ich werde meine Zulassung verlieren und meines Amtes enthoben werden. Ich werde den Richterstuhl nie mehr betreten und

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