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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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er es nicht schaffte, den Halt wiederzufinden, der ihm den Druck von der Luftröhre nähme, würde er sterben.
    Wenn er weiterhin den giftigen Dämpfen ausgesetzt sein würde, müsste er sterben.
    Jameson führte einen Überlebenskampf gegen seinen eigenen Körper.
    Mattie.
    Ihr Name klang in seinem Kopf. Es kam Jameson so vor, als ob eine höhere Macht mit ihm spreche, in sein mit Sauerstoff unterversorgtes Hirn dringe, sogar durch die betäubenden Abgase. War Mattie in Gefahr? Sogar in seinem benommenen Zustand wusste er, dass das verrückt war. Er steckte in lebensbedrohlichen Schwierigkeiten, und trotzdem hatte er ihren Namen gehört, und sein gelähmtes Nervensystem hatte eine Winzigkeit von Adrenalin freigesetzt.
    Hatte sie ihm das angetan? Ihn zum Tode verdammt?
    Seine Beine begannen zu kribbeln und zu brennen. Jameson spürte, wie sie minütlich schwerer wurden, an den Stricken zerrten. Und es gab nichts, was er dagegen tun konnte. Sein Körper würde den schreienden Schmerzen gehorchen. In der Hoffnung, es würde den Druck verringern, ließ Jameson den Kopf ein wenig nach hinten fallen. Gott, ein entsetzlicher Fehler. Die Schlinge schnitt diesmal ins Fleisch und schnürte die Luftröhre ernsthaft ein.
    Jameson wusste, dass er nur eine Chance hatte, sich zu retten. Er musste den Gegenstand wiederfinden und sich dagegenstützen. Das war die einzige Möglichkeit, wie er jemals aus diesem Knoten käme, ohne sich umzubringen. Er wusste auch, dass ein Ausrutscher, ein einziger Fehler das Ende bedeuten würde.
    Für das Schlimmste gewappnet, bewegte er sich wieder und betete, dass seine Füße wieder bei dem Gegenstand landeten, der ihm bereits zuvor das Leben gerettet hatte. Das war er, der Druck, den er brauchte! Schnell tastete er nach dem Knoten, der den Strick zwischen Hals und Füßen hielt. Das war der Schlüsselknoten, den er lösen musste.
    Sternchen tanzten Jameson scheinbar vor den Augen, als er sich freiwillig die Luftzufuhr abschnürte, um sich zurückzubeugen und den Knoten zu erreichen. Jameson erreichte ihn und verlor ihn sofort wieder. Die tanzenden Sternchen verschmolzen um ihn, mit ihm …
    "Mattie?" Er formte die Lippen zu ihrem Namen, hoffte auf eine weitere Ausschüttung von Adrenalin, irgendetwas, das ihn bei Bewusstsein hielt. Erneut versuchte er es, tastend, würgend. Sterbend. Wo zur Hölle war der Knoten? Der Druck würde nicht nachlassen, auch nicht, wenn Jameson jetzt aufhörte. Dafür war es zu spät. Er hatte seinen eigenen Tod eingeleitet.
    Am Rande der Ohnmacht fand er den Knoten wieder.
    Und verlor ihn.
    Mattie sah, wie Tansy sich umdrehte und abfeuerte, doch sie konnte nichts mehr tun. Obwohl Mattie wusste, dass sie einer Kugel kaum ausweichen konnte, stolperte sie nach hinten. Ein lautes Knacken ließ sie zu Boden gehen. Mattie stürzte schwer, aber sie spürte nicht den sengenden Schmerz, den sie erwartet hätte, hörte nicht das Jammern der Kugel, das durch Haut und Knochen drang.
    Der Schmerz, der von ihrem Bein ausstrahlte, erklärte Mattie, was passiert war. Ihr Knie hatte sie zu Fall gebracht. Ihr verrücktes Knie hatte sie gerettet. Wenn sie es noch ein bisschen aushielte, würde der Secret Service bald hier sein. Sie müssten die Schüsse gehört haben.
    Tansy schien jegliches Interesse an Mattie verloren zu haben. Ihr ging es allein um die Reaktion ihres Vaters. Anscheinend glaubten beide, die Kugel hätte Mattie getroffen. Sie hielten den Blick aufeinandergerichtet.
    Mattie blieb liegen, als David Grace auf die Knie fiel und seine Tochter um Vergebung bat. Versteckt in ihrer Kleidung, gab es eine kleine Wanze, und Mattie musste das aufs Band kriegen.
    "Tansy, bitte", flehte er. "Ich bin es, den du verletzen willst, nicht sie. Und ich verdiene es. Gott weiß, dass ich das tue, aber ich habe keinen Einfluss auf die Vergangenheit. Ich kann nicht ändern, was ich getan habe. Alles, was ich tun kann, ist, mich zu entschuldigen und dich um Vergebung zu bitten."
    Tansy starrte den vor ihr knienden Mann an, als würde sie ihn nicht erkennen. Auf welche Reaktion sie auch immer gehofft hatte, das war es nicht.
    Grace fuhr mit seiner verzweifelten Erklärung fort. "Ich wollte nur, dass du stark wirst", sagte er, "damit du nicht der Lächerlichkeit preisgegeben wirst, damit es dir nicht ergehen wird wie es mir ergangen ist. Ich habe meinen Vater gehasst. Über die Dinge, die mir Angst machten, hat er gelacht. Was ich hingegen gern mochte, Mathematik und Wissenschaft, hat er

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