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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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…", Matties Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an, sodass sie nur mit Mühe weitersprechen konnte, "ein guter Freund von mir ist schwer verletzt."
    Seit er vor einer Woche ins Krankenhaus gebracht wurde, lag Jameson im Koma, und sein Zustand war immer noch kritisch. Mattie hatte viele Stunden im Krankenhaus verbracht und das Gefühl, dass sie auch heute da sein sollte. Aber jetzt, da sie bei ihren Schwestern war, wusste sie, dass sie sich richtig entschieden hatte. Allein mit ihnen zusammen zu sein, hatte den Schmerz und die Sorgen betäubt. Der Champagner tat wahrscheinlich auch sein Übriges, genau wie Breezes verrückte Art, mit der bevorstehenden Katastrophe umzugehen.
    Heute Abend würden sie sich entscheiden, ob sie freiwillig ins Gefängnis gingen. Tansy war unter Arrest genommen worden; allerdings war sie nur wegen zwei Kapitalverbrechen angeklagt worden: wegen Mordes und versuchten Mordes. Sie hatte sich so geschickt dabei angestellt, Mattie die Entführung von Jameson anzuhängen, dass der Richter entschieden hatte, Tansy diesbezüglich nicht anzuklagen. Jameson hatte seinen Peiniger nie gesehen, und alle Beweise belasteten Mattie – der Knoten, die Pistole, das Auto und die Augenbinde. Glücklicherweise hatte Mattie ein Alibi. Zum Zeitpunkt der Entführung hatte sie sich auf der anderen Seite des Landes aufgehalten.
    Es gab auch keine ausreichenden Beweise, um Tansy mit O'Neills oder Brouds Tod in Verbindung zu bringen. Grace' Tochter hatte im Gegenzug keine Zeit verloren, die einsamen Mädchen zu identifizieren und sie des Mordes an Miss Rowe zu beschuldigen. Diesen Behauptungen war die Polizei noch nicht nachgegangen, auch die Medien nicht. Mattie hielt es jedoch nur für die Ruhe vor dem Sturm.
    "Grundgütiger", flüsterte Breeze. "Das
ist
furchtbar. Ich glaube nicht, dass das übertroffen werden kann. Bei Jane und mir gibt es keinen schwer kranken Mann. Das ist nicht fair, Mattie."
    "Bei mir gibt es auch einen", sagte Jane, anscheinend gekränkt, weil man es vergessen hatte. "Larrys Gesundheit hat unter dem ganzen Stress gelitten. Ich habe das ganze Land enttäuscht. Wahrscheinlich die ganze Welt. Und das Schlimmste ist, dass meinetwegen ein unschuldiger Mann im Gefängnis saß. Ich sollte gehängt werden."
    Breeze pfiff. "Gewonnen. Das Gold geht an Jane."
    Mattie rührte sich aus ihrem Schneidersitz. Als sie die Beine ausstreckte, hörten sogar die anderen das laute Knarren. "Was ist mit diesem Knie?", fragte sie. "Versucht mal, das zu überbieten."
    Niemand lächelte über Matties Versuch, sie abzulenken. Jane blickte in ihren Champagner, als würde sie die Blasen zählen. Sogar Breeze schien die Luft ausgegangen zu sein, aber offenbar war sie noch nicht bereit, aufzugeben.
    "Möchte jemand über Katastrophen privaterer Natur sprechen?", fragte sie. "Macht jemand mit?"
    Scheinbar ohne Luft zu holen, begann Jane: "Auch da kann ich euch schlagen. Dafür müsste ich eigentlich eine Beichte ablegen. Ich bin süchtig. Ich war abhängig von Tabletten und – Gott, das ist schwieriger, als ich dachte – fremden Männern. Und ich habe Angst, dass ich rückfällig werde."
    "
Jane."
Ungläubig schüttelte Mattie den Kopf. "Keine Geständnisse mehr, bitte. Ich glaube nicht, dass ich das ertragen kann."
    Breeze dachte nach. "In einem Frauengefängnis erledigt sich das Problem mit den fremden Männern von selbst, außer es gibt männliche Wächter."
    "Dann muss ich ja nur auf die Tabletten verzichten. Vielen Dank."
    Breeze warf Mattie einen auffordernden Blick zu, als sei sie an der Reihe. Doch Mattie konnte an diesem Tag nicht noch mehr Geheimnisse teilen.
    "Jane, ist alles in Ordnung?", fragte sie.
    Jane zuckte die Schultern und stellte ihr Glas Champagner ab. Sie wirkte nachdenklich – und wenn nicht ruhig, dann resigniert. "Geständnisse sollen die Seele erleichtern, oder nicht?"
    Mattie lachte. "Dann müsste deine jetzt lupenrein sein."
    Einige besinnliche Momente lang schwiegen sie. Schließlich ging Breeze zum Schlafzimmerfenster und sah hinaus auf die Stadt. "Ich will kein Mitleid", sagte sie. "Ich hatte ein verdammt gutes Leben, meistens jedenfalls, aber in einer Hinsicht ist es einsam gewesen. Ich habe mit vielen Männern geschlafen, so vielen, dass ich ehrlich gesagt den Überblick verloren habe, aber ich war nie
verliebt."
    Mit leiser Stimme fügte sie hinzu: "Ich glaube, ich bin dazu nicht fähig."
    "Oder du hast Angst", sagte Mattie. "Während du nicht lieben kannst, traue ich niemandem. Es

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