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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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stehe ich dumm da.«
    Odile konnte sich nicht erklären, warum der DI in seinem Elend attraktiv sein sollte, als ob ein Mund unter der Androhung von Schmerzen sinnlicher werden könnte. Bullen und Banditen, Bullen und Banditen, sie schwankte zwischen beiden hin und her. Der DI sah noch nicht einmal, wie sich ihre Nippel unter dem dünnen Stoff aufrichteten. Ihr gefielen seine Unterhosen, blaue Karos auf rotem Untergrund. »Herbert, willst du dir nicht die Zehen ausruhen?«
    Sie setzten sich auf ihre Matratze, ihre Knie trafen sich in einer würdigen Haltung.
    »Ich habe Coen fertiggemacht, und jetzt machen sie mich fertig«, sagte Pimloe. »Mein Chauffeur hat mich sitzenlassen. Er ist wieder zu Isaac gegangen, um mir öffentlich eins auszuwischen. Sie wären froh, wenn ich an meinem Abzeichen ersticken würde.«
    Odile hörte nicht zu.
    »Sie haben vorübergehend jemanden gebraucht, einen Dummen, der den Chefhocker warm hält, solange Isaac außer Gefecht gesetzt war. Ich bin ein noch größerer Trottel als der Chinese.«
    Sie strich mit einem Finger über sein Ohr, drückte ihre Knie an seine.
    »Sie haben mich zum Hanswurst gemacht«, sagte Pimloe. »Voll und ganz.«
    Odile hielt seinen Nacken fester. Sie streichelte seinen Kopf, beugte ihn zu ihrem Hemdchen herunter. Sie brauchte ihm keine Anleitungen zu geben; Pimloe knabberte an dem aufgebauschten Stoffstückchen über ihren Nippeln. Ihre Brust wurde nass. Odile stöhnte auf. Ihre Ellbogen knickten ein. Jetzt war es nicht mehr Zorro, an den sie dachte.

MARILYN THE WILD

TEIL EINS
1
    »Blue Eyes.«
    Sie war den ausgeprägten Unebenheiten in seinem Gesicht verpflichtet, den hohen Wangen, die eine entsetzlich grobe Färbung annehmen konnten. Die Sprenkel in seinen Augen wären schlecht für jedes Mädchen, das gerade seinem Ehemann abgehauen war. Sie wollte nicht wieder in die Schlinge gehen. Ihr Besuch galt russischem Tee, prall gefüllten Kissen und den Annehmlichkeiten eines vorübergehenden Zuhauses.
    »Marilyn«, sagte er mit einem Näseln, das sie zusammenfahren ließ. Er hatte die Stimme ihres Vaters. Es widerstrebte ihr mit Isaac auf Coens Bett zu ringen.
    »Marilyn, solltest du nicht mit Isaac reden?«
    »Scheiß drauf.« Vor einer Stunde hatte sie ausgepackt. Ihr Koffer lag unter Coens Wäschesack. Sie beabsichtigte, ihre schmutzige Wäsche mit seiner zu vermischen. Mit dem Kaltwaschmittel, das sie mitgebracht hatte, würde sie sie in der Badewanne einweichen, wenn Coen zur Arbeit gegangen war.
    »Was ist, wenn er dahinterkommt, Marilyn? Lügen ist nicht gerade meine Stärke.«
    Sie hielt sein Schlüsselbein zwischen den Zähnen und versetzte ihm gekonnt kleine Bisse in der Absicht, den »Engel« ihres Vaters zu erregen. Sie würde keinen Protest dulden. Ihre Nippel gruben sich in seine Brust, und ihre Spucke lief unter seinen Arm. Doch sie würde in die Falle gehen, Coen zum Opfer fallen, wenn sie nicht seine Augen mied.
    Immer, wenn sie schwach wurde und seinen infernalisch blauen Blick zuließ, senkte sie den Kopf und leckte die Narben auf seinem Rücken – Souvenirs, die Coen sich auf der Straße geholt hatte – oder starrte das Pistolenhalfter auf seinem Schreibtisch an.
    Sie saß rittlings auf ihm und rieb seinen Schwanz mit einem nassen Finger. Jetzt konnte die Bläue ihr nichts mehr anhaben. Coens Augen verdichteten sich mit unreinen Flecken. Sie stieß ihn in sich hinein, molk ihn mit dem Druck ihrer Schenkel, bis sie jedes Gefühl für Isaac und diesen blöden Ehemann verlor, einen Architekten aus Brooklyn, und auf Coens zarten Körper reagierte.
    Zwei Scheidungen mit fünfundzwanzig. Sie verspeiste Ehemänner schneller, als jedes andere Mädchen aus Bronx-Manhattan, das aus der Schule geflogen war. Isaac war immer da gewesen und hatte neue Ehemänner für sie gefunden, vornehme Herren mit Vierzigtausend-Dollar-Jobs und einem Hauch von Studienabschluss.
    Ihr Vater saß im Polizeipräsidium hinter den getäfelten Wänden des First Deputy Commissioner. Man hatte ihn, wie man erzählte, nach Paris eingeladen. Als Besten Bullen der Welt – von 1970/71 – oder so was Ähnliches. Coen ließ sich von Isaac ausnehmen, ein Spion des First Deputy.
    Sie schluckte durch die Nase und roch Coens blondes Haar. Fünfmal kam sie; ihre Zunge zog sich tiefer in ihren Mund zurück. Jetzt konnte sie ihn bitten.
    »Komm in mich rein, Manfred, bitte.«
    Sie sah das Zögern auf seinen Lippen. Er hatte Angst, Isaacs Mädel zu schwängern, seinem Chef einen Enkel

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