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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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sich nicht damit zufriedengeben. Er würde die Ramblas hinaufgehen, auf die Boulevards, und mit hübschen Mädchen Kaffee trinken. Er würde weiche Schals tragen und Papas Vögel meiden. Doch Jorge und die beiden anderen würde er nicht im Stich lassen. Der Fuchs betete seine Brüder an.
    Silver kam in die Bar. Er sah elend aus. Er wollte nicht mit Sammys Kunden schwatzen. Er trank in einer Ecke Guinness, ohne Papas Tintenfisch zu probieren. Der Riese sah sich gar nicht erst nach Jerónimo um. Er war der einzige Ire in den Kings of Munster, der wusste, wo das Baby war.
    Der Riese stand nicht mehr in Papas Diensten. Doch er konnte sich nicht von den Guzmanns lösen. Er war dieser unglückseligen Familie verhaftet. Ihm war klar, welche Wahl Papa hatte. Wenn das Baby erst verhaftet worden wäre, hätten selbst die Heiligen der Marranen es nicht am Leben erhalten können. Papa musste das Baby verstecken oder es schlafen legen.
    Moses und der Ire sahen einander an. Sie konnten trauern, ohne den Mund aufzumachen. Sie umarmten einander nicht. Bis auf die Verfärbung ihrer Augen vor lauter Traurigkeit spielte sich nichts zwischen ihnen ab. Patrick nuckelte an einer Flasche, ohne aus seiner Ecke zu kommen. Papa kümmerte sich um den Tintenfisch.

TEIL VIER
14
    Jeden Donnerstagmorgen im September parkte eine blaue Limousine vor dem John Jay College für Strafrecht, um Vater Isaac abzuliefern. Der Chef musste seine Elf-Uhr-Vorlesung abhalten. Er las über die Soziologie des Verbrechens. Seine Studenten waren eine privilegierte Schar. Streifenpolizisten, Feuerwehrmänner und Leute von der Stadtreinigung, die nie in einer Vorlesung des First Deputy Police Commissioner von New York gesessen hatten. Sie waren verrückt auf Isaac. Er erzählte ihnen von Aischylos, und dabei schaute eine Waffe aus seiner Hose. Er machte sie mit seinen Einsichten benommen, seinem Gedächtnis für Dichter, Henker, Gauner, Politiker und Kirmesmonster.
    Etwas beeinträchtigte den First Dep: Sein automatisches Funkgerät holte ihn zwischendurch aus dem Kurs. Das Piepsen, das aus der Gegend seiner Krawatte kam, konnte jedem seiner Studenten die Ohren anfressen. Streifenpolizisten und Feuerwehrmänner wackelten mit den Köpfen, bis Isaac das Ding abstellte und zum Telefon im Korridor ging.
    An jenem Donnerstag war Isaac schlecht aufgelegt. Das Präsidium verband ihn mit einer Totengräberbaracke in Bronxville, New York. Er murrte Herbert Pimloe an, der den Hörer abnahm. »Ich bin mitten in einer Vorlesung, Herbert. Was ist so wichtig?«
    »Wir haben das Baby gefunden«, sagte Pimloe.
    Isaac spürte Druck in seinem Gaumen. »Wo, Herbert?«
    »Auf dem Friedhof der Guzmanns. Du hast recht gehabt, Isaac. Die Scheißer haben ihn im Familiengrab begraben. Ich schwöre es dir bei Gott. Es hat eine Stunde gedauert, bis wir ihn ausgebuddelt hatten. Du glaubst gar nicht, was da für Knochen sind. Papa muss ein ordentlicher Mensch sein. Er hat seine gesamten Feinde am selben Ort versenkt. Du erinnerst dich doch an diesen schmierigen Schieber, den er mal hatte, den kleinen Isidoro? Ich glaube, der liegt auch da unten und schläft neben Jerónimo. Wir haben den Wagen vom Leichenschauhaus bestellt. Sollen wir auf dich warten, Isaac?«
    »Nein«, sagte Isaac, und seine Gedanken schweiften zu den Geiern im Leichenschauhaus ab, die über Jerónimo kreisen würden, Pathologen aus dem Bellevue mit Sezierwerkzeugen, Röhrchen, Chirurgenbesteck, luftdichten Gläsern für Leber- und Nierenproben.
    »Ruf im Bellevue an, Herbert. Bestell den Wagen ab.« Pimloe stand in der Baracke der Totengräber. Er hatte den Hörer an die Backe geklemmt und wartete darauf, dass der First Dep sich erklären würde. Vater Isaac gab kein Wort von sich. »Warum soll ich den Wagen abbestellen?«, fragte Pimloe schließlich.
    »Weil das Baby in der Erde bleibt.«
    Der Chef war verstört. Der PC würde über sie alle herfallen, wenn er dahinterkam, dass Jerónimo nicht exhumiert worden war. Pimloe musste einen Trupp von Totengräbern überwachen, um an Jerónimo zu kommen. Seit Viertel vor sieben stießen sie schon Knochen durch die Gegend.
    »Isaac, das Baby hat eine Beule am Schädel. Das ist die Arbeit der Guzmanns, wenn du mich fragst. Was ist mit Isidoro? Isaac, überleg nur, wie viele Leichen wir dieser Sippe anhängen können. Da kommt auch der Fuchs nicht mehr raus.«
    »Herbert, mach das, was du angerichtet hast, wieder rückgängig. Buddel die Grube wieder zu, dann geh nach Hause zu deiner

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