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Das Isaac-Quartett

Das Isaac-Quartett

Titel: Das Isaac-Quartett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerome Charyn
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gierigen Cops und Kindern, ohne um eine Schüssel Reis zu bitten. Er war Isaac der Reine. Aber das war fünfundzwanzig Jahre her.
    Dieser Streifenpolizist verschlief seinen Dienst in Isaacs Bett. Sylvia hatte die Augen aufgeschlagen. Der Anblick eines Bären im Zimmer beunruhigte sie nicht. Sie deutete auf den schlafenden Cop. »Das ist William.«
    »Ich möchte den Burschen nicht wecken«, sagte Isaac.
    »Mach dich nicht lächerlich. Bleib ein bisschen. William steht nie so früh auf. Möchtest du eine Tasse Tee, Isaac?«
    »Nein, danke«, sagte er, und sein Magen knurrte nach Schinken, Käse, Salat, Senf und süßen Birnen.
    »Dann steig endlich aus deinen Klamotten, um Himmels willen.«
    »Sylvia«, meinte Isaac, »das gefällt William vielleicht nicht so besonders.«
    »Das ist Williams Problem … nicht unseres. Isaac, du siehst blass aus. Warte nicht zu lange … du erfrierst sonst noch in deiner Hose.«
    Ach, zum Teufel. Warum sollte Isaac sich nicht neben einem schlummernden Cop in die Arme nehmen lassen? Er hatte so viele Enttäuschungen in den letzten Tagen erlebt. Die grünäugige Jenny bekam sein Kind ohne ihn. O’Toole war zu Tode geprügelt worden. Kindernutten überschwemmten sein Hotel. Rebecca Karp hatte mit Bürgermeister Sam geknutscht und sich einen Mietvertrag für Isaacs Haus gesichert. Annie Powell hockte mit drei irischen Hexen in einer Papierfestung und nickte Isaac nicht mal zu. Und jetzt nervte ihn Mangen noch mit Geschichten über Tiger John. Die Geschichten ergaben keinen Sinn. Tiger John war Sams Geschöpf. Er hatte nicht den Mumm, von der One Police Plaza aus eine Killerschwadron zu dirigieren. Da musste jemand anderes dahinterstecken.
    Der Bär zog sich aus und kletterte zu Sylvia und dem schlafenden Cop ins Bett. William stöhnte auf seiner Seite. Er hatte einen Alptraum. Er murmelte »Mama, Mama« und zog den Großteil der Decke zu sich. Ein Stück von einem seiner Beine ragte unter der Decke hervor. Die Haut am Schienbein war wie durchgebissen, und die Wadenmuskeln schienen sich in die Knochen zu bohren. Der Cop hatte anscheinend als Kind Rachitis gehabt. Isaac drang in Sylvia ein. Drei in einem Bett. Drei in einem Bett. Sylvia krallte sich in seinen Rücken und stöhnte lauter als der Cop. Isaac steckte in einer tiefen Verzweiflung. Um ihn herum starben Männer. Der Sonderstaatsanwalt hatte mehr Zugriff auf die Mörder von der Nuttenmeile, als Isaac von seinem stinkigen Hotel aus je hätte haben können.
23
    Der Bär hatte es schwer. Er wusste nicht, wo er war. Dann fiel ihm ein, dass Sylvia zwischen ihm und Cop William lag. Der Bär war immer noch in der Rivington Street und wurde in seinem eigenen Bett von Sylvia Berkowitz umarmt. Bilder von Marshall, Mangen und Manfred Coen überkamen ihn. Der Wurm knabberte ganze Stücke von ihm ab. Sein Jammer war allumfassend.
    Er zog sich an, ohne Sylvia und den Cop zu stören. Er schaute zu, wie die beiden Leiber sich rieben und knarzend Musik machten. Er war nicht eifersüchtig, dass Sylvia sich im Schlaf von Isaacs leerem Platz wegdrehte und nach William griff. Isaac musste verschwinden.
    Er ging zur Centre Street. Beckys Zimmerleute würden sich ja wohl nicht um zwei Uhr früh durch die Wände beißen. Das Kulturkomitee hatte in einer Woche ungeheure Fortschritte gemacht. Die Mistkerle hatten das Erdgeschoss komplett umgebaut. Sie putzten das alte Polizeipräsidium für eine Party zur Feier von Beckys Mietvertragsbeginn heraus. Die Politiker bewunderten sie. Sie hatte der City of New York ein Gebäude geklaut und war kurz davor, Isaac den Reinen, den einzigen Bewohner, vor die Tür zu setzen. All die großen Namen unter den Demokraten würden für Becky Karp herkommen. Rebecca verachtete Isaac. Sie verschickte an alle möglichen Leute Einladungen, nur nicht an ihn.
    Das Telefon in Isaacs Büro klingelte. Verdammt. »Hallo«, sagte Isaac, »hallo, hallo.« Einer von Sammys Sekretären, der ebenfalls im Gracie Mansion wohnte. Der Ehrenwerte wurde wieder mal vermisst. Isaac brüllte in den Hörer. »Holt doch Becky Karp. Sie schuldet der Stadt noch einen oder zwei Gefallen. Soll sie sich ein Nachthemd krallen, um ihre Titten zu bedecken, und nach Sam suchen gehen.«
    Seine miese Laune begann langsam an ihm zu nagen. Der Bürgermeister war ein alter Mann. Er hatte schon früher Probleme mit dem Gedächtnis gehabt. Vielleicht hatte er sich in einem Anfall von Senilität in den Straßen verlaufen. Isaac nahm ein Taxi zum Cherokee Place, wo er

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